Global Change 2009

Die Einschränkung der Macht des Geldes ist der Weg zur wahren Demokratie und Freiheit für die Menschen

Global Change 2009 from Global Change 2009 e.V. on Vimeo.

Dies ist ein wirklich herausragender Film der Initiative Global Change 2009, der in verblüffend einfachen Worten beschreibt wie der Kapitalmarkt geändert werden muss, damit die Macht des Geldes schwindet und das Potential einer modernen Gesellschaft herausgekitzelt wird.

Ein sehr lohnenswerter Beitrag, und jeder der 30 Minuten Zeit hat sollte ihn sich anschauen. Wer _keine_ 30 Minuten Zeit hat: nur 5 Minuten des Films sehen reichen schon aus und man ist „angefixt“. 😉

Mich persönlich erinnert die Kernaussage des Films ein wenig an die „Wirtschaft in Star Trek“. Dort arbeiten die Menschen erklärterweise nicht um Reichtum oder Macht zu erlangen, sondern:

Wir arbeiten, um uns selbst zu verbessern und den Rest der Menschheit.

Und zwar genau in der Reihenfolge. Das ist genau die Art von Konzept, die ich mir für mein Leben vorstelle.

AlphaBITisierung

Heute habe ich ein neues Wort gelernt:

Wir sind eine Stiftung im Umfeld des Chaos Computer Clubs, dessen Gründer der Vater und enge Freunde des verstorbenen Datenphilosophen Wau Hollands waren. Unser Wunsch ist es, die freidenkerischen Ansätze Wau Hollands zu bewahren und weiterzuführen.

Wir fördern weltweite Kommunikation, Informationsfreiheit und Zivilcourage.
Wir fördern den Einsatz elektronischer Medien zu Wissenschafts- und Bildungszwecken, zum Beispiel durch den Aufbau eines Archivs für neue Technikgeschichte (Hackerarchiv), das für alle Nutzer zugänglich sein soll.
Wir fördern wissenschaftliches Arbeiten im Bereich neuerer Technik- und Mediengeschichte und die Erforschung der Zusammenhänge gesellschaftlicher Entwicklungen und Kommunikationsmedien.
Wir beraten Verbraucher im Bereich der Datensicherheit elektronischer Medien und Kommunikation.
Hierzu gehört auch die Zusammenarbeit mit Regierungsgremien, um Gefahren, Risiken und Chancen von e-Government-Projekten, der Signaturkarte und ähnlichen Entwicklungen abzuschätzen und zu veröffentlichen.
Wir fördern durch die Teilnahme an Bildungsveranstaltungen, Workshops, etc. die Alpha BIT isierung besonders im Bereich der „Open Source“ (quelloffenen) Programme. Wir zeigen durch Vorträge sowie Presse- und Medienarbeit die Zusammenhänge, Gefahren und Chancen technischer und gesellschaftlich-politischer Entwicklungen auf.
Wir fördern museale Projekte der neueren Mediengeschichte und Aktionskunst, die ihre Gestaltungsideen mit Computertechnik umsetzt oder verbreitet.

Hervorhebung durch mich.
http://www.wau-holland-stiftung.de/

„Die gar traurige Geschichte mit dem Grundgesetz“

Hin und wieder findet man sie, Perlen im Forum von heise.de, die viel zu schade sind, um in einem Forum zu verweilen. Folgendes Gedicht basiert auf einer Geschichte aus dem Struwwelpeter: „Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“.

Die gar traurige Geschichte mit dem Grundgesetz

Zensursel war allein zu Haus,
Die Wähler waren alle aus.
Als sie nun durch den Reichstag sprang
Mit leichtem Mut und Sing und Sang,
Da sah sie plötzlich vor sich stehn
Das Grundgesetz, nett anzusehn.
„Ei“, sprach sie, „ei, wie schön und fein!
Das muss ein trefflich Spielzeug sein.
Ich zünde die Verfassung an,
wie’s einst der Opa hat getan.“

Und Minz und Maunz, die Katzen,
Erheben ihre Tatzen.
Sie drohen mit den Pfoten:
„Ach, Karlsruhe hat’s verboten!
Miau! Mio! Miau! Mio!
Lass stehn! Sonst brennt Deutschland lichterloh!“

Zensursel hört die Katzen nicht!
Das Grundgesetz brennt hell und licht,
Das flackert lustig, knistert laut,
Grad wie ihr’s auf dem Bilde schaut.
Zensursel aber freut sich sehr
Und sprang im Reichstag hin und her.

Und Minz und Maunz, die Katzen,
Erheben ihre Tatzen.
Sie drohen mit den Pfoten:
„Ach, Karlsruhe hat’s verboten!
Miau! Mio! Miau! Mio!
Mach’s aus! Sonst brennt Deutschland lichterloh!“

Doch weh! Die Flamme fasst den Raum,
Und nach nur fünf Minuten kaum
Da brennt der Reichstag, brennt das Haus,
Es brennt das ganze Land, oh Graus.

Und Minz und Maunz, die schreien
Gar jämmerlich zu zweien:
„Herbei! Herbei! Wer ist zur Hand?
Im Feuer steht das ganze Land!
Miau! Mio! Miau! Mio!
Zu Hilf‘! Das Land brennt licherloh!“

Verbrannt ist alles ganz und gar,
Das arme Land mit Haut und Haar;
Ein Häuflein Asche blieb allein,
Und Ursels Dienstwagen so fein.

Und Minz und Maunz, die kleinen,
Die sitzen da und weinen:
„Miau! Mio! Miau! Mio!
Wo ist die arme Freiheit? Wo?“
Und ihre Tränen fließen
Wie’s Bächlein auf der Wiesen.

„Verdachtsunabhängige Kontrolle“ mit Cybercops

Das „Real Life“ Blog zeigt uns, wie „verdachtsunabhängige Kontrolle“ im Netz mit Cybercops aussehen wird:

“Öffnen Sie doch bitte Mal Ihren Cookie-Speicher…”

“Ist das wirklich nötig?”

“Wir haben Hinweise auf illegale Downloads in Ihrem IP-Bereich. Also stellen Sie sich nicht so an”

“Also gut. Aber nur unter Protest…”

“Na, was haben wir denn da: chefkoch.de, Google, Amazon, Gayromeo?”

“Stimmt etwas nicht?”

“Da sind zwei Cookies von Rapidshare…”

“Na und?”

“Sie wissen schon, was das ist?”

“Ja, ein völlig legaler Service”

“Was haben Sie denn da heruntergeladen?”

“Das geht sie nun wirklich nichts an.”

“Sie wissen schon, dass ich ruck-zuck eine Festplattenvisitation beantragen kann?”

SPIEGEL vs. SPON – „doppeltes Spiel“

In einer sehr treffenden Kurzanalyse zeigt ennomane das doppelte Spiel von „DER SPIEGEL“ und „SPIEGEL ONLINE“ auf. Es geht – wie so oft – um „das Netz“. Jeder Gruppe, den „Offlinern“ und den „Onlinern“ wird ihr entsprechender Artikel zurechtgezimmert und präsentiert.

Der erste Artikel erschien ausschließlich im gedruckten Heft, aber nicht online. Der zweite Artikel erschien ausschließlich online, aber nicht im Heft. Auf dass die “Offliner” ein weiteres mal ihre Vorurteile in krassester Weise bestätigt sehen dürfen.

Da verstärkt sich ein Trend, der schon öfters zu beobachten war, z.B. als die “Zeit” ein Streitgespräch zwischen Franziska Heine und Ursula von der Leyen online und offline in unterschiedlichen Fassungen veröffentlichte. Was die großen Verlage hier treiben, ist ein ekelhaftes Spiel. Anstatt für gegenseitiges Verständnis zu sorgen, anstatt zu informieren und damit die Grundlage für eine sachliche Debatte zu liefern, werden tiefe Gräben gerissen zwischen “Onlinern” und Netzabstinenzlern. Hauptsache krass! Hauptsache Auflage!

Eine recht wichtige Sache sollte man dabei nicht unterschlagen: diejenigen, die beide Artikel mitbekommen sind jene angesprochenen „Onliner“, denn der Printartikel geisterte schon im Netz umher, als die Abonnenten ihr Exemplar noch nicht einmal im Briefkasten hatten. Die Konsequenzen aus diesem Wissensvorsprung werden sich erst noch zeigen. Ich halte es auf jeden Fall schon mal für einen Vorteil, wissen die Netzbürger auf diese Weise doch, welche Lügen es sind, die den Printanhängigen ins Gehirn gepflanzt werden. Somit werden sie ungefährlicher, da einfacher zu widerlegen.

„Ich sorge mich zu jeder Zeit um mein Kind und das Internet…“

I worry about my child and the Internet all the time, even though she’s too young to have logged on yet. Here’s what I worry about. I worry that 10 or 15 or 20 years from now she will come to me and say, ‚Daddy, where were you when they took freedom of the press away from the Internet?‘.

Mike Godwin, EFF. Luncheon speech given at technology conference, „New Media Technology: True Innovations or Electric Fork?“ on February 13, 1996.

Heute, 13 Jahre später sind wir auf dem schlimmsten Weg dahin.

Netzzensur in Deutschland: 535 Stimmen; 389 Ja, 128 Nein

Mir steht das Wasser in den Augen. Der Bundestag hat soebe
n die Internetzensur im Staate Deutschland beschlossen. Das Grundgesetz muss wohl umgeschrieben werden:

Eine Zensur findet ????? statt.

Auch „Ich will meinen demokratischen Rechtsstaat zurück“! Ein Staat, in dem nicht eine Polizeibehörde unkontrolliert bestimmt, was aus dem Internet abgerufen werden kann und was nicht.

Und wieder einmal geht mir dieses Video aus dem ab dem Jahr 2100 spielenden Computerspiel „Alpha Centauri“ nicht aus dem Kopf:

Wie die Amerikaner im letzten Jahrhundert der Erde so schmerzvoll erfuhren, ist der freie Informationsfluß der einzige Wächter gegen die Tyrannei. Die einst geketteten Menschen, deren Führer den Einfluß auf den Informationsfluß verloren, werden bald schon ein Aufblühen der Freiheit und Vitalität erleben, die freie Nation jedoch, die sich gerade im Einfluß auf den öffentlichen Diskurs selber beschränkt, rutscht ab in die Despotie. Hütet Euch vor denen, die Euch den Informationszugang verweigern, denn in ihren Herzen träumen sie davon, Euch zu beherrschen.

Und viele sicherlich die Tränen in den Augen stehen haben, ist das kein Grund zu resignieren. Noch ist nicht aller Tage Abend. Die werden sich noch wundern!

Das Gegenpamphlet

Wer eine niveauvolle Erwiderung auf dieses Pamphlet der FAZ lesen will, der schaut bitte hier hin: „Die korrigierte Resolution im Wortlaut“ von donalphonso.

Das Internet ist für den Journalismus eine große Chance. Für Clickstrecken, DPA-Abschreibe und Sonntagsreden

Aber nur, wenn die wirtschaftliche Basis auch in den digitalen Vertriebskanälen gesichert bleibt. Auf sowas die Diskussionskanäle oder Mitwirkungskanäle scheissen wir dagegen, wir wollen nur die Kohle.

Das ist derzeit nicht der Fall. Wir haben es schliesslich mehrfach in der New Economy verschissen.

(kursiv: FAZ, fett: donalphonso)

Einfach grandios. Und der ganze Text ist so! Ein Brüller!

Star Trek: Captain Picard über den totalitären Staat

In der Star Trek: The Next Generation Episode „Das Standgericht“ referiert Captain Picard über den totalitären Staat:

Worf: „Sie wissen genau, dass die Föderation Feinde hat!“
Picard: „Oh ja. So fängt es an. Aber der Weg von einem legitimen Verdacht zu blindem Verfolgungswahn ist weitaus kürzer als wir denken.“

und weiter:

Picard: „Wissen Sie, als ich ein kleiner Junge war, habe ich ein paar Worte aufgeschnappt: ‚Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt‘.“

Das sollte uns zu denken geben. Und es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass ich mich grade in der Diskussion um die breit angelegte Zensur des Internets daran erinnert fühle.

Petition gegen Internetzensur

Dass Geschichte dazu neigt sich zu wiederholen ist nicht neu. Man muss halt dagegen halten, dafür gibt es die Petition gegen Internetzensur.

Worum geht es?
Die von CDU/SPD geführte Bundesregierung plant ein Gesetz zur Zensur des Internets.
Angeblich soll durch das neue Gesetz Kinderpornografie im Internet bekämpft werden. Das geplante Gesetz ist dazu jedoch völlig unwirksam und widerspricht darüber hinaus dem Grundgesetz.
Durch die Mitzeichnung der Petition gegen Internetsperren können Sie die geplante Zensur des Internets verhindern und von der Politik wirklich wirksame Maßnahmen gegen Kinderpornografie fordern.

Was kann ich tun?
Zeichnen Sie die Petition gegen Internetsperren mit. Wie das geht, ist im Folgenden schnell erklärt:
1. Mit Klick auf den grünen Button gelangen Sie zur offiziellen Petitionsseite des Bundestages.
2. Dort müssen Sie sich zunächst registrieren, um die Petition mitzeichnen zu können.
3. Nach der Registrierung sehen Sie einen Link „Petition mitzeichnen“, mit dem Sie schließlich Ihre Stimme abgeben können.

In den Kommentaren von ZEIT Online bemerkt „Lord Helmchen“ frei nach dem berühmten Martin Niemöller-Zitat:

Als sie Kinderpornografieseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe diese Inhalte ja nicht konsumiert.
Als sie Raubkopiererseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe ja nicht raubkopiert.
Als sie Blogs mit gesellschaftskritischen Inhalten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht gesellschaftskritisch eingestellt.
Als sie die Seiten von Oppositionsparteien und Gewerkschaften sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht in der Gewerkschaft oder in so einer Partei.
Als sie das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt haben, gab es kein Medium mehr über das ich hätte etwas sagen können.

Weiterführende Links:
* Petition gegen Internetsperren: Zeichne mit!
* Petitionswebseite des Deutschen Bundestag (häufig schwer erreichbar)
* Erreichbarkeitsstatistik der Petitionswebseite.
* Verlauf des Stimmenzuwachses seit Petitionsstart (Grafik)
* Twitter Account „Mitzeichner“ – aktuelle Tweets über die Zahl der Unterzeichner
* Aktueller Counter mit prozentualer Angabe von delopinions

Atheisten Buskampagne auch in Deutschland mit tollem Start

Die aus Großbritannien bekannte „Atheis Bus Campaign“ kommt nun auch nach Deutschland, und zwar unter dem Namen „Buskampagne„.

Der Start ist sensationell gut. Seit dem 09.03. läuft die Spendensammlung, und bis jetzt (11.03.) sind über 50% der angepeilten Spendensumme erreicht worden. Angesetzt war ein Spendenzeitraum von 2 Monaten. 😀

Weitere Details auf der Spendensammelseite Helpedia.de für die Buskampagne.

Hier der Vorschlag, der mir am Besten gefällt:

Adbusters: The Flag of Union

Adbusters.org hat einen Design-Contest ausgeschrieben:

These are real targets, worthy of our problem-solving skills, ripe for our intervention. Yet those who have the vision to rise above national and political boundaries still have no symbol to rally under. We invite you to create a flag – free from language and well-worn clichés – that embodies the idea of global citizenship. A symbol that triggers pride and cohesion, whether worn on a backpack, displayed on a door, or flown on a flagpole. A symbol for anyone to declare membership in a growing and vital human cooperative.

Die 32 Finalisten sind hochinteressant, und meinen deutlichen Favoriten habe ich bereits ausgemacht, „The Flag of Union“.

While creating the concept for my version of the universal flag, I established two constraints. The first, simplicity, and the second, effectiveness. With little detail, I gave it a narrative side, so it would be understandable and accessible. I chose an uncomplicated image of the world by uniting all the continents together, which adds a dynamic to the design. White represents peace, togetherness, and life. Blue is the color of sky, water, tranquility and the planet earth itself. My idea for One Flag was to represent our planet’s unification, where each part of the world contributes to its whole.

Luba Mikhnovsky

Die letzten beiden Punkte sind die beiden wohl wichtigsten: die Einzigartigkeit mit der sich jeder Mensch identifizieren kann, logischerweise die Form des Planeten, unserer Kontinente. Und zweitens das Streben nach einem höheren Ziel, ausgedrückt durch die Bewegung die in der Flagge steckt.

Ich werde die Designerin der Flagge mal anmailen, unter welcher Lizenz sie freigegeben ist.

Weises und Wahres: Stress

Auch ein normaler Mittwochmorgen kann Weises und Wahres hervorbringen:

Stress ist was für Anfänger

… wie es ein Bekannter heute morgen zum Besten gab.
Wie wahr, denn Stress unterscheidet den Könner vom Anfänger. Klingt simpel, aber der „kühle Kopf“ ist das erste, was auch ein Lehrling von seinem Chef lernen sollte.