So langsam wirds lächerlich…

n-tv.de spricht von einer „Fälschung“, der SPIEGEL sieht ein „Missverständnis im Namen des Propheten“.

Wie auch immer – mindestens eine der beklagten Karikaturen war gar keine, wie politicallyincorrect herausgefunden hat.

Dazu ruft jetzt auch noch eine iranische Zeitung zu Karikaturen zum Holocaust auf.
Frei nach dem Motto: „Haha, wir wissen genau, wie wir euch aus der Reserve locken können.“ Dass es dabei gleichzeitig auch noch an dem Massenmord an den Juden geht, hach wie praktisch. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Je länger diese ganze Farce dauert, desto schlechter steht eine Seite dabei dar.
Aber vermutlich ist das genau der Nutzen für diese Leute: polarisieren, damit sich die Fronten verhärten.

Update:
Sehr sicher sollte man sich auch druchlesen, was Johnny dazu schreibt. Volltreffer würde ich sagen.

*bing*
Bald geht der Kulturkampf in die dritte Runde. Die Promoter und Hauptakteure: die Extremisten auf beiden Seiten.

google vs. BMW – der SPIEGEL Witz des Tages

Die besten Witze sind die unfreiwilligen. Einen Tag, nachdem Google die bmw.de Seite aus dem Listing wegen Spammings herausgenommen hatte, Titelt der SPIEGEL jetzt:

🙂
Nochmal, liebe SPIEGEL-Redakteure: bmw spamt google voll. Google entfernt bmw.de aus dem Suchmaschinenlisting. Wer hat sich noch gleich mit wem angelegt?
Also bitte…

Ich bin beleidigt. (TAZ)

Sonia Mikich ist beleidigt in der TAZ.

Schonungslos hält sie denen den Spiegel vor, die sich fürchterlich von den Karikaturen im Staate Dänemark beleidigt fühlen. Denjenigen, die Entschuldigung für eine Karikatur wollen, und sogar vor Morddrohungen nicht Halt machen.

Aber Menschen-, Frauen-, Freiheitsrechte sind für mich das Erhabenste der Menschheitsgeschichte, so ist nun mal die Tradition, in der ich groß geworden bin. Werte, die die Welt besser und friedlicher machen.

Ich verlange also, dass sich die Regierungen von Saudi-Arabien, Palästina, Indonesien und Ägypten bei mir entschuldigen. Andernfalls muss ich ihre Bürger leider bedrohen, zusammenschlagen, entführen oder enthaupten. Denn ich bin empfindlich, wenn es um meine kulturelle Identität geht.

Ich bin beleidigt.

Und mir geht es genau so.
Danke Sonia, dem ist Nichts mehr hinzuzufügen.

gelesen bei dol2day

Umgang mit religiöser Karikatur

In den letzten Tagen stand natürlich die Frage im Raum, wie genau der richtige Umgang mit Karikaturen sein soll, besonders mit denjenigen, die sich auf Religionen beziehen.
Moe heult rum, man dürfe die religiösen Gefühle Anderer nicht beliebig beleidigen. Nun, das gleiche könnte ein Atheist in Bezug auf seinen Verstand anmerken, wenn man ihm ein „Märchen“ eines allmächtigen Gottes auftischen will. Denn damit beleidigt man seinen Verstand.

Aber im Gegenzug zum Verstand sind religiöse Gefühle in Deutschland strafrechtlich geschützt. Und das im Land der „Dichter und Denker“. Land der „Beamten und religiösen Hetzer“ würde eher passen.

Baseface dagegen macht das einzig richtige in dieser Situation:
Er setzt noch einen drauf:

Bravissimo!

Update:

Einen hab ich noch:

[via Titanic Magazin und Mathias Bröckers‘ Writersblog]

Schusswaffen für Alle? Besser nicht.

Ich muß sagen: ich bin sonst echt nicht der Typ, der einfach mal in aller Öffentlichkeit nen Ausraster hinlegt, und andere Leute grundlos anflaumt. Aber in den letzten Tagen musste ich mich echt zurücknehmen, Leute aus meiner Umgebung zusammenzupfeifen. Und das auf eine Art und Weise, dass sie denken würden, sie hätten es mit einem anderen Menschen zu tun. Ganz besonders fällt es mir im Straßenverkehr, auf der Arbeit und im Bekanntenkreis auf. Irgendwie scheinen in der letzten Zeit Alle nacheinander krank zu werden. Und von denen die nicht krank werden, scheinen ungefähr die Hälfte in das permanente „Kannst du nicht mal eben“ bzw. „Ich habe da ein Problem“-Syndrom verfallen zu sein. Das ist aber noch längst nicht alles. Dazu kommt, dass sämtliche Aktivitäten zwei- bis dreimal so mühsam scheinen wie sonst.

Das Ergebnis: blanke Wut, pure Unausgeglichenheit.
Der Drang, man müsse jetzt irgendwas kaputtmachen, zertreten, durchbrechen, auseinandernehmen, um sich halbwegs wieder normal zu fühlen.
Das Bedürfnis, vor dem hirnlosen Füßgänger, der bei rot über die Straße huscht, nochmal extra Gas zu geben, nur damit man fünf Meter vor ihm voll in die Bremsen hauen kann. Der Wichser. Was fällt dem ein?

Abends, wenn der Stress dann weg ist, gehts besser. Aber ich bin froh, dass in Deutschland scharfe Schusswaffen nicht frei verfügbar sind, das verhindert das Schlimmste. Das konnte mir übrigens auch ein Bekannter bestätigen, dem es exakt genau so ging. Wenigstens bin ich dabei nicht alleine.

Ist es eigentlich in dem Zusammenhang erwähnenswert, dass ich eine Zahnschiene habe, weil ich im Schlaf immer so heftig mit den Zähnen knirsche?
Ohje, so langsam wird mir alles klar…

Wahltraditionen

Bei mir ist es inzwischen gute „Tradition“, eine Wahl aufzuzeichnen, bzw. zu dokumentieren. Okay, ich habe es zwar erst einmal gemacht, und zwar bei der Bundestagswahl 2005, aber ich halte es auch in Zukunft für eine gute Idee, und werde es daher beibehalten.

Wie verhält es sich mit der (runden) Jubiläumswahl zum 20. Internetkanzler bei dol2day?
Nun, zunächst einmal gibt es bei der Wahl auf der Plattform das sogenannte Präferenzwahlsystem. Das stellt den Wähler vor die Frage, wer dein seine Präferenz in Puncto Internetkanzler ist. Es ergibt sich eine Art „Highscore“, die bei mir so aussieht:

Arcana ist mein Favorit, und der voraussichtliche Sieger der Wahl. Meiner Meinung nach sind er und sein Team am Besten geeignet, den Leuten vertraue ich am Meisten. Lord ist meine zweite Präferenz, obwohl er der Kandidat vom FDP-Pendant ist. Aber seine Forderungen sind realistisch und pragmatisch, und er gibt sich sehr clever. Auch mit ihm könnte nichts falsch laufen.
Wie ich BugsBunny einschätzen soll, bin ich mir nicht ganz sicher. Bei mir kommt er irgendwie ein bisschen „klerikal“ rüber, was das schlimmste hinter „rechtsradikal“ ist, was ich mir vorstellen kann. Ansonsten irgendwie farblos. Keine Präferenz erhält Anubis. Anubis findet sich auf meiner Mißtrauensliste (und nicht nur meiner), und ist neben „klerikal“ auch noch als arg rechtsrandig zu bezeichnen. Er ist Österreicher, und will Internetkanzler werden. Ein Kanzler aus Österreich? „Das gabs schonmal“, wie BugsBunny mit einem Werbebanner so richtig anmerkte, und damals ist die Sache keineswegs gut ausgegangen. Nicht, dass er die Accounts der beiden jüdischen Parteien dol2days in den Account-Tod schicken würde, nein. Da hält Gottredax seine Hand drüber. Aber der wegen entsprechender Äußerungen als „Lesbenverbrenner“ bekanntgewordene Anubis würde bei dol2day noch weitaus mehr Schaden anrichten als seine erzkonservativen Vorgänger.

Daher steht meine Wahlentscheidung fest.
Und das Ergebnis für mich auch. Auch wenn Lord wohl leider nicht die erste Runde überstehen wird, mangels Unterstützung.

5 Millionen Arbeitslose

Es wäre irgendwie fair, wenn die CDU sich jetzt mal den Realitäten stellen würde und, wie nach den überraschend gesunkenen Arbeitslosenzahlen im Spätherbst, auch diesmal laut sagen würde: „Das ist der Merkel-Effekt!“
Nicht, dass es stimmen würde. Aber einfach mal so. Aus Gründen der Gerechtigkeit und Fairness.

[via rebellmarkt]

Ach, es stimmt nicht? Warten wir einfach mal ein paar Wochen oder Monate ab, dann stimmt auch das.
Achso, bevor Jemand ankommt: ich war stets gegen Merkel, und ich weiß auch warum. Ich kann das übrigens auch beweisen.

gegrillt durch DECT-Telefonie

Was mich doch sehr wundert:
Viele Leute regen sich über Handymasten und Handyfunk auf, der angeblich „gefährlich“ sei, vergessen aber, das sie von ihrem heimischen DECT-Telefon quasi gegrillt werden. Denn die DECT Strahlungswerte übersteigen diejenigen, die die Menschen von den Handymasten erreichen, um ein Vielfaches.

Und so warnt dann auch das Bundesamt für Strahlenschutz:

Die DECT-Telefone unterschritten die geltenden Grenzwerte zwar um ein Vielfaches, die Hersteller könnten allerdings noch strahlungsärmere Geräte bauen, kritisierte das BfS am Montag in Braunschweig. So ließe sich – ähnlich wie bei Handys – das erforderliche Funksignal nahe der Basisstation abschwächen, was bei den meisten Geräten nicht geschehe. Außerdem sollten schnurlose Telefone im Stand-by-Betrieb strahlungsfrei sein. Erst jetzt seien Geräte verfügbar, die diese Forderung erfüllen.

[via heise online]

Klerikalfaschisten

Manchmal muß man den Klerikalfaschisten, die Schwule aus der Community verjagen, einfach zeigen dass man noch da ist. Ich habe es diesmal mit einer Umfrage probiert. Sollte es denn kein Mahnmal gegen die katholische Inquisition geben?
Und tatsächlich: es dauerte keine 5 Minuten, bis die Umfrage die üblichen Verdächtigen (inklusive ihrer Beleidigungen) auf den Plan gerufen hat.

Meta-Informationen von wikipedia

Über eine ganz besonders interessante Art der Meta-Information in der wikipedia berichtet netzpolitik.org.
Manchmal ist eben nicht nur interessant, was in einem Artikel steht, sondern auch wer etwas hinzugefügt hat. Im vorliegenden Fall wurden über 1.000 Änderungen in der englischen Wikipedia an Einträgen über Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses vorgenommen.
Und woher: aus dem IP-Adressbereich des US-Repräsentantenhauses natürlich.

Die Wikipedianer haben bereits angefangen, die Änderungen aufzulisten.

Weises & Wahres 30.01.06

Burks philosophiert über den §166 StGB:

Wer öffentlich den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpfe, die geeignet sei, „den öffentlichen Frieden zu stören“, werde mit einer „Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Wer in agressiver Weise die Verehrung höherer Wesen propagiert, beschimpft also meine atheistische Weltanschauung und wird bestraft. Nein? So ist das nicht gemeint?

Umerziehungslager für Pseudo-Revoluzzer

Wie macht man aus kleinen, wilden Revoluzzern brave Spießbürger?
Helmut berichtet vom Eingesperrtsein im Camp „Young City“, einer Art Umerziehungslager und nennt diesen Bericht „politician cookbook“. Hier wird die zukünftige Politikergeneration auf „Das System“ eingeschworen, auf dass sie niemals dagegen revoltieren werden…

Wie bringt man Jugendliche dazu politisch aktiv zu werden? Ganz einfach: Man sperrt sie 5 Tage lang auf einem Gelände in der Pampa ein, lässt sie Einwohermeldeamtbögen ausfüllen und nennt das ganze „Young City“.
(…)
Und was soll ich sagen: Birkenwerder hatte fast alles in der Hand: Bank, Verwaltung, Küche. Genug um eine anständige Revolution anzuzetteln? Nein, denn es fehlte noch der Bürgermeisterjob.

Diese „Flausen“ hat man ihm wohl ausgetrieben, denn wie wir alle wissen, vegitiert Helmut heute als blogger vor sich hin, anstatt die Macht ergriffen zu haben. 😀
Der Teil eins liest sich sehr spannend, und man bangt in dem Erfahrungsbericht mit dem Protagonisten. Ich hoffe auf Teil zwei und drei und vier… 🙂

Update:
Teil zwei ist gerade draussen, ein dritter Teil soll folgen ist jetzt veröffentlicht. Und ich muß sagen: die ganze Sache entwickelt sich ganz anders, als ich es erwartet hatte. 😀

Update 2:
Mittlerweile ist auch Teil vier sowie eine Zusammenfassung/persönliche Bewertung vom Kulturstauenden veröffentlicht.
Danke für die Geschichte, Helmut. Das musste einfach veröffentlicht werden. 😉