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  • Polen im Mittelalter – geistig.

    Am 10. Oktober ist er unbemerkt an uns vorübergegangen – der erste europäische Tag gegen die Todesstrafe. Tatsächlich ist Europa (weitaus mehr als die EU) von der Todesstrafe frei. Nirgendwo wird sie mehr praktiziert, wenn auch in einigen Ländern wie Weißrussland noch formal vorhanden.
    Etwas, auf das wir Europäer wie ich finde mit Recht stolz sein können. Eine zivilisatorische Errungenschaft, die seinesgleichen sucht. Ausreißer beim Begehen des Tages sind jedoch – man möchte sagen „wieder einmal“ – die Polen.

    Zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln der Polen sind für die Todesstrafe.  Carsten Lißmann von der ZEIT hat sich auf die Spurensuche gemach, und viele mögliche Gründe für die Geilheit auf die Todesstrafe ausgemacht.

    Aber ganz so weit aus dem Fenster lehnen können wir bei uns in Deutschland auch nicht. Das Problem: es existieren kaum Zahlen über die Zustimmung der Todesstrafe. Dazu kommt: auch bei höher gebildeten Menschen ist eine gewisse Zustimmung zur Todesstrafe da. Die Überraschung dabei: Frauen scheinen eine größere Affinität zur Todesstrafe zu haben als Männer.

  • Ausgezeichnete Datenkraken 2007

    Am Freitag, dem 12.10.2007 ist es wieder einmal so weit: in Bielefeld werden die Big Brother Awards für die größten Datenkraken Deutschlands verliehen. Wieder einmal findet die Veranstaltung in Bielefeld statt, wo sonst. 🙂
    Weitere Infos finden sich auf der Homepage des FoeBuD e.V. 

    Hier übrigens ein Bild der wundervollen Trophäe:

    Ist sie nicht schön?

  • NRWs Onlinedurchsuchung vor Gericht

    Heute war die NRW-Variante der Onlinedurchsuchung vor dem Bundesverfassungsgericht, und hat die erste Klatsche erhalten, wenn man das so bezeichnen kann.
    Der erste mündliche Verhandlungstag lief für die beklagten desolat ab. Siehe hier.

    Sehr interessant der Kommentar im lawblog, den ein User postete:

    Kai König meint: (10.10.2007 um 18:41) (…) Angesichts häufiger Lacher des gesamten Saales den Papier auf Kosten der Prozessbevollmächtigen von NRW produzierte und den “Rückfragen” der restlichen Richter, die mehr einem Verhör eines Angeklagten glichen, dürfte das NRW-Gesetz wohl in der Luft zerissen werden.
    (…)
    Besonders peinlich war aber der Chef des NRW-Verfassungsschutzes… auf Rückfrage ob denn schon Online-Durchsuchungen stattgefunden hätten, und wenn ja womit(Software) und von wem stammt sie. ungefährer O-Ton:
    “Wir haben keine eigene Software (entwickelt) – wir erhalten die im Wege der Amtshilfe anderer Behörden bzw. Dienste.” – “Und welche?” – “Ehm.. ja… muss ich das sagen? (versucht sich zu erinnern, was in der Aussagegenehmigung stand)… ” – “Nun das BMI hat ja erklärt, dass es keine Software fertig habe” – “Ja, nun…. ehh…. wir erhalten die ja auch im Wege der Amtshilfe von andern Diensten…. ehhh…. jaa….”
    – Hier beendet Papier die Rückfragen zu diesem Thema, da er den armen Mann nicht noch in ernte Bredouille bringen will.

    Du liebe Zeit. 😀

  • taz zeigt: So funktionieren Wahlcomputer

    Eine Wunschwahl in 60 Sekunden bekommt man nur mit Wahlcomputern hin. Die taz erklärt, wie Wahlcomputer funktionieren, warum sich die in Deutschland einzigen zugelassenen Modelle leicht hacken lassen, und warum sie in ihrem Heimatland Holland ausgemustert wurden. Dort ist man nämlich zur Zettel+Stift Wahl zurückgekehrt.

    Mindestens genau so beunruhigend wie die miserabele Sicherheit der Wahlcomputer selbst ist die Weiterverarbeitung der Wahlergebnisse:

    Für weitreichende Wahlfälschungen müssten Computerkenner die Wahlcomputer nicht einmal anfassen. Denn nach der Wahl werden die Speicherbausteine aus den Nedap-Rechnern auf zentralen Gemeinde-PCs gelesen und die Ergebnisse zusammengerechnet.

    In dem Programm, mit dem das geschieht, wurden „keine Sicherheitsmaßnahmen gefunden, die eine Manipulation der Software zur Laufzeit verhindern würden“. Da die Rechner ganz normal mit dem Internet verbunden seien, könne bereits eine Attacke auf das Programm die Wahlergebnisse „für einen ganzen Wahlbezirk beeinflussen“.

    Na Super. Da ich bereits im Januar mit diesen Dingern zu tun bekomme, ist die Frage: was tun?

    a) Trotzdem hingehen und Wahlcomputer bedienen
    b) Briefwahl machen
    c) Wahl boykottieren

    [via netzpolitik.org]

    Update:

    Der liebe Wetterfrosch gab den Hinweis:wie eine NEDAP Wahlmaschinen Manipulation dann tatsächlich letztendlich aussieht (60 Sekunden Video, Youtube):


    Der Report des CCC zum Thema Nedap-Wahlcomputer kann hier nachgelesen werden.

  • Schneller surfen mit Firefox durch „Pipelinening“

    Die Pipeline-Architektur (oft auch kurz Pipelining genannt) beschreibt die Fähigkeit von Mikroprozessoren, die Abarbeitung von Maschinenbefehlen in aufeinander folgende Teilaufgaben zu zerlegen, welche jeweils in einem Takt verarbeitet werden.

    Bei Firefox bedeutet das: es werden x Objekte gleichzeitig geladen statt eines nach dem anderen.

    Eine Anleitung für die about:config Datei von Firefox findet man im Firefox Wiki: Geschwindigkeit optimieren.

    Meine Einstellungen bei 3MBit liegen aktuell bei 200 Pipelines 7 Pipelines.

    Vielen Dank und einen bösen Blick an „Lord Gundolf“.
    (böser Blick, weil er das so lange für sich behalten hat, und Dank, weil er es dann letztendlich doch noch verraten hat) 😀

    Update:
    Übrigens hat jeder User seine eigenen Einstellungen im about:config. Wer also Firefox mit mehreren Usern betreibt sollte darauf tunlichst achten.

    Update 2:
    Man lernt ja nie aus. Wie ich jetzt nachgelesen habe sind mehr als 8 Pipelines purer Unsinn, weil Firefox nicht mehr als 8 Zugriffe gleichzeitig vollführen kann. Näheres kann man hier nachlesen:
    http://egonitron.com/(…)/the-truth-about-the-firefox-pipelining-trick/

    Desweiteren sollte man sich im Klaren sein, dass Pipelininig auch Webserver belasten kann. Was zur Folge haben kann, dass man ausgesperrt oder heruntergestuft wird bei Anfragen auf eine Seite.

  • Datenblockwarte & Wortschöpfung des Tages: STASIFIZIERT

    Gefunden habe ich das bei einer Meldung über den dänischen Geheimdienst, die inzwischen Privatpersonen für die Auswertung der angefallenen Verbindungsdaten heranzieht.

    Ganz übel finde ich folgenden Abschnitt

    Aber die Anwerbung reicht über die Telekommunikationsbranche hinaus. So werden unter anderem die Hotels und Gaststätten in Dänemark verpflichtet, eigene elektronische Listen anzulegen über die Anrufe, E-Mails und Internet-Besuche ihrer Gäste. Überall sollen informelle PET-Mitarbeiter eingeschworen werden. Sogar Campingplatz-Betreiber werden nicht ausgespart.

    Dabei läuft es mir eiskalt den Rücken herunter: in Deutschland nannte man sowas dereinst Blockwarte.

    Alles in Allem ein sehr lesenswerter Beitrag der Berliner Zeitung: „Lauschiges Dänemark“.

  • Überlebenschancen einer Zombie-Attacke

    Jetzt, wo man mir das erste Mal den Film „Tanz der Teufel“ gezeigt hat, musste ich natürlich den Zombie-Test machen:


    67%


    Okay, einige Dinge habe ich vielleicht beschönigt, aber ich denke meine Chancen wären nicht die schlechtesten. 😀

  • Weises & Wahres – „Mit Nazis reden“

    Nicht neu, aber noch immer richtig und gut:

    Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren?(…)
    Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, – das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., „Menschen(…) „um die wir kämpfen müssen“. Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein.

    Wiglaf Droste in Höchstform, dies von 1995 aus dem Programm „Die schweren Jahre ab Dreiunddreißig“.

    So viel zum Thema „Nazis sind wie andere Menschen meist durchaus umgänglich.“ – so muss mir keiner kommen.

    [via]

  • Folgen der Vorratsdatenspeicherung

    Von den praktischen Auswirkungen einer Vorratsdatenspeicherung, davon also, was uns ab 2008 in Deutschland blüht, zeugt der Bericht im NDR Magazin ZAPP, den netzpolitik.org vorstellt:

    In Belgien gibt es die Vorratsdatenspeicherung seit 2 Jahren, und die Journalisten klagen seitdem über die Unsicherheit in Bezug auf Informanten. Sie trauen nicht mehr, sich zu melden weil sie fürchten, entlarvt zu werden.

    [via netzpolitik.org]

  • Blogupdate: WordPress 2.3; K2 RC1

    Update ist gemacht, und… irgendwie funktioniert noch nicht alles. Ich fürchte irgendwie ist mir K2 gecrasht, also werde ich das in der nächsten Zeit nochmal machen müssen. Das Problem besteht mit den Sidebar Modules von dem K2 Theme, sie sind praktisch „eingefroren“, und nicht veränderbar.

    Das kommt halt davon, wenn man kein korrektes Update ausführt, sondern einfach so drüber her semmelt.

    Die Tag-Unterstützung ist auf jeden Fall toll, jetzt muss ich mir nur noch ein Tool suchen, das mir die bereits vorhandenen Tags aus dem „Bunny’s Technorati Tags“ Plugin übernimmt.

    Update:
    Auch nach der erneuten Neuinstallation von K2 ist den Modulen nicht zu helfen. Ich habe jetzt auf die WordPress 2.3 Widges umstellt. Die leisten das gleiche.

  • Ein Haus bauen
  • Einen Baum pflanzen
  • Ein Kind zeugen
  • (…)
  • Den Schlüssel der Haustür im Schloss abbrechen und das am Freitagabend
  • Update:
    Mhm. Ich merke schon. Man glaubt mir diese Story nicht. Ob ich davon Fotos hätte machen sollen für mein Fotoalbum? Schade, Chance vertan.

  • Wahlmaschinen vs. Demokratie

    Bei der Lantagswahl in Hessen Januar 2008 werden die NEDAP-Wahlmaschinen benutzt, deren Zulassung im Herstellerland Niederlande gerade zurückgezogen wurde.

    Jetzt weiß ich auch, wozu es Wahlcomputer im Lande Hessen geben soll:

    Bisher war es fast unmöglich Wahlen im größeren Stil zu fälschen, denn jeder Wähler ist gleichzeitig auch Beobachter und bei der Auszählung hat jeder Wähler das Recht dieser beizuwohnen und zu schauen, ob korrekt gezählt wird.
    So ist das Fälschen zwar nicht unmöglich, aber doch gefährlich entdeckt zu werden.
    Bei den Nedap Wahlcomputern gibt es jedoch keinerlei Überprüfungsmöglichkeiten wie das Ergebnis zustande gekommen ist. Sowas kann nur einem Zweck dienen.
    Was glaubst du, wenn du deine Buchhaltung so führen würdest und dem Finanzamt erzählen würdest, daß sie dir ruhig glauben sollen, daß das alles schon so stimmt(…)?

    Quelle: heise.de Newsticker Forum

    Ja, da sieht man irgendwo die Prioritäten in unserem Land.
    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die CDU knapp, aber ganz ganz knapp die absolute Mehrheit halten kann.

    Demokratie
    Es war schön mit dir.
    Schade, dass du dich langsam verabschiedest.

    Schade.

  • ARD: Panorama – vom Rechtsstaat zum Schnüffelstaat

    Ein interessanter Beitrag von Panaroma zum Thema Vorratsdatenspeicherung.

    [via netzpolitik.org]

  • Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung

    Ich habe mich soeben der Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung angeschlossen. Organisiert wird sie vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.

    Es entstehen den Teilnehmern keine weiteren Kosten, näheres siehe im Bereich „Fragen und Antworten“ auf der gleichen Seite.

    [via Dataloo]

  • Die Polizei, die Polizei, die hat immer Recht

    … und wenn sie mal nicht Recht hat… ach was solls.

    Was sonst soll man daraus schließen wenn man so etwas hier zu lesen bekommt? Und das auch noch in der Süddeutschen, bekanntlich nicht grade die linksradikale Zeitung schlechthin.

    Inhalt:
    Da prügeln drei Berliner Polizisten einen minderjährigen Demonstranten krankenhausreif, behaupten dann zum Schutz vor Gericht er sei vermummt gewesen, und als zufällig ein Foto auftaucht, das das Gegenteil beweist, hat der betreffende Demonstrant nicht nur seine Haftstrafe schon abgesessen, sondern die Polizisten haben keinerlei Folgen vom Staatsanwalt zu befürchten.

    Da kann ich schon verstehen, dass sich da manche Leute schwer verarscht vorkommen, wenn sie gegenüber den Gewaltmonopolisten friedlich bleiben.

  • Besatzungszonen 2007

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    Sorry, aber der Vergleich ist einfach naheliegend:

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    By wikipedia commons

    [via Telepolis]

  • Kunst-Terroristen in Münster

    In Münster gehen die „Kunst-Piraten“ um.

    Was ist passiert?

    „Wir sind überfallen worden!“ Die Stimme von Claudia Miklis zittert noch ein bisschen aufgeregt. Doch die Pressesprecherin der „Skulptur-Projekte“ fasst sich am Telefon schnell wieder und teilt mit, dass eine Gruppe Unbekannter am Mittwochnachmittag den Kanonengraben gestürmt, dort zahlreiche Objekte hinterlassen und danach den Platz fluchtartig wieder verlassen habe.

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    Die Aktion macht die „Skultur-Projekte“ mindestens nochmal so wertvoll. Genial und innovativ. So stelle ich mir Kunst vor. 🙂

    [via rebelart]

  • Blitz vs. Terrorismus

    Gelesen im heise-Forum:

    Die Wahrscheinlichkeit in D von einem Blitz getroffen zu werden ist weitaus höher, als durch Terroristen umzukommen. Zuweilen ist sogar das Risiko von einem Polizisten oder Jäger erschossen zu werden höher.

    Wie wahr! Wie wahr!
    Vor Allem das mit dem Polizisten muss ich mir merken.
    Man darf eben nie vergessen, welche Gefahr die Gewaltmonopolisten für den unschuldigen, friedlichen Bürger darstellen können.

  • „Freiheit statt Angst“ – kaum Medienecho vorhanden

    Ich durchkreuze grade das heise-Forum, dort ist die Stimmung ernüchtern. Wegen der Demo „Freiheit statt Angst“? Mitnichten, sondern wegen des kaum vorhandenen Echos in den Medien.

    Da demonstrieren über 15.000 Menschen in der Hauptstadt für den Datenschutz, so viele wie seit 20 Jahren nicht, und die Tagesschau berichtet über Schäuble und Merkel, die pro Bundestrojaner lamentieren. Super. Jetzt ist mir klar, was man unter dem Begriff „Systempresse“ versteht.

    Ich harre auf jeden Fall der Dinge, die da noch kommen, und zwar von den Demonstranten selbst. Flickr-Bilder, Youtube-Videos, man erfährt schon, was da genau gelaufen ist.