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  • Die nächste Gendersau durchs Dorf getrieben – und ein paar Fakten

    Spon macht seine Stahlschränke auf, und verwurstet drei Monate alte Tweets ausgerechnet wenige Tage vor der Landtagswahl in Niedersachsen. Offenbar um den Piraten maximalen Schaden zuzufügen, und sie als sexistisch hinzustellen. (Und nein, ich verlinke das jetzt ganz bewusst nicht)

    Leider hat Simon Lange inzwischen seinen Blogeintrag geändert, so dass nicht mehr zu sehen ist, was da ursprünglich mal stand.

    Während Femtrolle noch über die Bedeutung des Begriffs „sich prostituieren“ herumheulen, und dass das ja total schlimm sei (für wen eigentlich?) es Prostitution zu nennen, wenn „Journalisten“ für Geld/Macht/Klickzahlen/whatever alle journalistischen Grundsätze über Bord werfen, bleiben andere Arten von organisiertem  Sexismus völlig unbeachtet.

    In Berlin hält man es zum Beispiel für völlig okay,  ein fundamentales Problem mit Kandidaten  des „falschen“ Geschlechts zu haben. So erklären 32 Leute öffentlich ausschließlich Frauen auf die ersten vier Listenplätze für die Bundestagswahl zu wählen. Das wären sämtliche aussichtsreichen Plätze für die Bundestagswahl 2013. Was genau würde wohl passieren, wenn eine ähnlich große Gruppe das in einem anderen Landesverband für Männer fordern würde?

    Für die Akten:

    Bei der Aufstellungsversammlung zur Landesliste für die Landtagswahl in Niedersachsen wurden 5 Frauen und 24  Männer gewählt. Das sind 17% Frauen und 83% Männer. Zwei der fünf Frauen sind in den ersten 9 Plätzen vertreten. Unter den aussichtsreicheren 9 Plätzen beträgt die Quote also 22%.

    Das genaue Verhältnis von Frauen zu Männern in der Piratenpartei ist nicht bekannt, weil wir kein Merkmal „Geschlecht“ in unseren Daten erheben. Je nach Quelle und Einschätzung ist von 90% (eigene Schätzung) bis 97% Männeranteil (EMMA, 2009) bei den Piraten die Rede.
    Obwohl Frauen offenbar also nur 10% oder sogar deutlich weniger der Piratenmitglieder ausmachen, machten sie über 20% der Top-Kandidaten für die Landtagswahl Niedersachsen aus.

    Frauen haben es bei der genannten Aufstellungsversammlung durchschnittlich auf Platz 11,8 geschafft, Männer durchschnittlich auf Platz 15,6. Also dahinter. Soweit ich mich erinnere wurde nur eine einzige Frau nicht auf die Liste gewählt, hingegen haben es unzählige Männer nicht auf die Liste geschafft.

    Mit Rückschlüssen bin ich dabei vorsichtig. Dass Frauen irgendeine Art von „Bonus“ genießen lässt sich daraus meines Erachtens nicht schließen. Auch nicht woher diese statistische Ungleichverteilung kommen mag, dafür gibt es zu viele Unwägbarkeiten. Allerdings sieht man – und das meiner Meinung nach recht deutlich – dass Frauen bei den Piraten (Niedersachsen) bei den Aufstellungsversammlungen weder zur Basis unterrepräsentiert sind noch irgendwie benachteiligt werden.

    Das ist ein etwas, das ruhig einmal zur Kenntnis genommen werden kann. Vor Allem wenn die nächste Gendersau durchs Dorf getrieben wird.

  • Warum die Genderspacken und Femtrolls nur kübelweise Spott verdienen

    Warum die Genderspacken und Femtrolls nur kübelweise Spott verdienen, kann man im folgenden nachlesen.

    Hintergrund: Leute von der RCDS bedienen sich eines Memes von Batman und Robin. Die Folge: riesiger Skandal. 😀 1a Spitzensatire.

    Das Meme inklusive Erklärung:
    My Parents Are Dead / Batman Slapping Robin auf knowyourmeme.com

    Die empööööööörten Reaktionen auf die RCDS und die Verwendung des Memes:
    Wenn man nicht mehr weiter weiß, einfach zuschlagen von Helga Hansen aus Braunschweig.

    Enno Park regt sich auf Google plus über körperliche Gewalt auf, und blockiert mich für den Kommentar, dass man die zwei süßen doch mit ihrem BDSM in intimer Runde allein lassen sollte. 🙂

    Und schließlich die Auflösung: In die Provokationsfalle getappt

    Das ist eben das Problem mit Berufsempörten. 😀

    P.S.: Anders als Helga Hansen und Enno Park sperre ich hier konstruktive Kommentare nicht aus. 🙂

  • Humane Amtskirchen in Deutschland? Das geht nicht!

    Wer noch irgend einen Zweifel an den christlichen Amtskirchen in Deutschland hatte: in Berlin muss jetzt ein Obdachlosenasyl dicht machen. Grund ist, dass der kirchliche Vermieter ein Problem damit hat, dass der Betreiber eine humanistische Organisation ist.

    Auch wenn man auf Mieteinnahmen angewiesen sei, so könne die Kirche nicht einfach jedem ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Auch die Einrichtung eines Bordells oder einer Waffenfabrik, eine Vermietung an Links- oder Rechtsradikale schließe die kirchliche Grundordnung aus.

    Bei der Ideologie hört die christliche Nächstenliebe halt auf. Da fällt dann auch der Vergleich von Humanisten und Nazis leicht.

  • Weises und Wahres: Feministinnen

    Ich sehe Feministen mittlerweile als eine besondere Spezies von Trollen an. Ist bedeutend gesünder für meinen Blutdruck! 😉

    Diese Aussage von @sci_fanboi auf Twitter mag etwas platt klingen, entspringt aber wohl – wenigstens für Twitter – einer bitteren Erfahrung.

    Wer eine These der Sorte „Es gibt keine ‚Männerjobs‘ und keine ‚Frauenjobs‘!“ logisch widerlegt durch den Verweis auf Leihmütter und Samenspender, wird sogleich von einer ganzen Horde Feministinnen verbal zunichte gemacht.

    „Es gibt keine geschlechtsbezogenen Jobs außer solche wie Leihmutterschaften und Samenspenden“ wird tatsächlich als sexistische Aussage gewertet! So etwas bringen in der Tat nur Trolle fertig.

    (P.S.: ja, der beschriebene Fall ist real)

    Update:

    Und auch Rene Brosig, ehemaliger Schatzmeister der Piratenpartei kommt auf bemerkenswerte Erkenntnisse im Gespräch mit selbst ernannten Feministinnen, wie zum Beispiel Julia Schramm.

    Schweigen im Walde bei den selbsternannten Feministinnen sobald man ihnen im Spiegel den eigenen Sexismus zeigt. Schade! #Piraten

     

  • Mehr als 40% der Opfer häuslicher Gewalt sind Männer

    Eine sehr interessante Nachricht, die bereits aus dem Jahr 2010 kommt, aber immer noch aktuell ist. Der britische Guardian berichtet: Mehr als 40% der Opfer häuslicher Gewalt sind männlich.

    Men assaulted by their partners are often ignored by police, see their attacker go free and have far fewer refuges to flee to than women, says a study by the men’s rights campaign group Parity.

    The charity’s analysis of statistics on domestic violence shows the number of men attacked by wives or girlfriends is much higher than thought. Its report, Domestic Violence: The Male Perspective, states: „Domestic violence is often seen as a female victim/male perpetrator problem, but the evidence demonstrates that this is a false picture.“

    Neu ist das wissen nicht. Schon in  den 80ern kamen ähnliche Studien zu vergleichbaren Ergebnis. Das Wissen darum liegt also schon eine ganze Weile vor. Da aber das von den meisten Menschen gepflegte Männer- und Frauenbild nicht auf Fakten basiert, sondern auf reinem Bauchgefühl, kommt es zu so krassen Fehleinschätzungen.

    Fakten stören da nur, werden teils sogar als Provokation oder Sexismus angesehen.

    Campaigners claim that men are often treated as „second-class victims“ and that many police forces and councils do not take them seriously. „Male victims are almost invisible to the authorities such as the police, who rarely can be prevailed upon to take the man’s side,“ said John Mays of Parity. „Their plight is largely overlooked by the media, in official reports and in government policy, for example in the provision of refuge places – 7,500 for females in England and Wales but only 60 for men.“

    Grafisch seht das übrigens so aus:

    provisions of refuge

    Ein Kommentator beschreibt die Situation ganz richtig:

    This is not a surprise. The problem is that domestic violence against men is portrayed by the media as amusing. If a man on a TV programme hits a woman, this is portrayed as domestic violence and is unacceptable whatever the circumstances, rightly so. If a woman hits a man, it is usually portrayed as him having ‚deserved it‘.

    Und weil nicht sein kann was nicht sein darf, wird es in Zukunft weiterhin viel zu wenige Frauenhäuser und faktisch gar keine Männerhäuser geben. Männliche Gewalt gegen Frauen ist Grund zur Empörung, weibliche Gewalt gegen Männer ist Comedy.

  • Ist Holocaustverharmlosung für Facebook keine „Hassrede“?

    Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. An diesem Tag oder den direkt folgenden Tagen entstand offenbar dieses Foto von Kindern in KZ-Uniform hinter Stacheldraht.

    Konzentrationslager Auschwitz Befreiung

    Auf folgenden Facebook-Eintrag bin ich heute hingewiesen worden. Erstellt wurde er von einem „Hasser“ des Fußballclubs FC Union Berlin bereits im Oktober diesen Jahres.

    2012-12-28_Facebook_Anti Union

    Das Bild, das das Konzentrationslager Auschwitz mit der Stehplatztribüne „Waldseite“ des Stations An der Alten Försterei vergleicht ist über den Facebook-Account noch verfügbar.
    Einige Benutzer haben bisher dieses Foto bereits bei Facebook gemeldet, ohne Erfolg. Ich meldete es ebenfalls, und zwar als „Hassbotschaft“, mangels einer besseren Alternative. In meinen Augen handelt es sich hierbei um Volksverhetzung und Relativierung der Verbrechen des NS-Regimes.

    Die Antwort auf diese Meldung folgte recht schnell:

    2012-12-28_(1) Supportkonsole

    unserer Ansicht nach verstößt es nicht gegen die Standards der Gemeinschaft Hassbotschaften. Daher haben wir es nicht entfernt.

    Die „Standards der Gemeinschaft ‚Hassbotschaften’“ verdienen sicher eine genauere Betrachtung. In den Communityrichtlinien heißt es dazu:

    Hassreden
    Facebook erlaubt keine Hassbotschaften, unterscheidet allerdings zwischen ernsthaften und humorvollen Botschaften. Auch wenn wir dich dazu ermuntern, Ideen, Institutionen, Veranstaltungen und Praktiken in Frage zu stellen, erlauben wir es einzelnen Personen oder Gruppen nicht, andere aufgrund ihrer Rasse, Volkszugehörigkeit, nationalen Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, Behinderung, ihres Gesundheitszustands oder Geschlechts anzugreifen.

    Um es deutlich zu sagen: den Vergleich von einem Konzentrationslager mit einer Fankurve hält Facebook offenbar nicht für einen „Angriff auf Andere aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit oder Religion“.

    Dagegen habe ich Widerspruch eingelegt, mit direktem Hinweis auf die Entstehungsgeschichte des Fotos, und dem Link auf einen Artikel der dies belegt.

  • „Ich bin kein Opfer, nehmen Sie das bitte zur Kenntnis“ – Freiheitsfeinde bei der Arbeit

    Es gibt eine bestimmte Sorte Feministinnen und Feministen, die sich nicht schämen Menschen zu instrumentalisieren.

    Und genau darüber handelt dieser Text:
    Ich bin kein Opfer, nehmen Sie das bitte zur Kenntnis.

    Ich finde Sex toll. Ich finde Sexarbeit toll. Ich finde Freiheit toll. Für jede und jeden. Das inkludiert natürlich die Freiheit, Sex zu haben (oder auch nicht), mit wem man möchte. Aber das soll doch bitte jeder für sich selbst entscheiden.
    Und zu welchen Bedingungen, ob gratis oder gegen Geld doch bitte auch.

    Völlig ausreichend zu wissen, dass da [bei Jauch] Frau Schwarzer (Hey, ich bin Feministin. Aber die Frau geht einfach nicht mehr. Leute, die nur für meine Rechte als Frau streiten wollen unter der Maßgabe, dass mein Freiheitsbegriff der gleiche ist wie ihrer: Geht bitte weg und kommt nicht wieder.) sitzt, und ihre kruden Thesen verbreiten darf.
    90 % aller Prostituierten sind Zwangsprostituierte?
    Ich wüsste wirklich gerne, wo die alle versteckt sind.
    200.000 Zwangsprostituierte in Deutschland?
    Während das BKA von rund 700 Fällen von Menschenhandel (und Menschenhandel ist nicht zwingend Zwangsprostitution, btw.) spricht?
    Merkste was?

    Es ist mir persönlich nur eine verbreitete und offen gelebte Perversion in Bezug auf Sexualität bekannt. Ich treffe immer wieder auf sie.
    Es handelt sich um die Perversion, mündigen Erwachsenen vorschreiben zu wollen, mit welchen anderen mündigen Erwachsenen sie einvernehmlichen Sex haben dürfen.

    Abartiger geht es nicht. Doch das ist nicht nur gesellschaftlich breit getragen und gelebte Realität im Jahr 2013 in Deutschland. Eine Ideologie, die sich auch in Gesetzen widerspiegelt.

    Anders als in anderen Ländern steht „Feminismus“ in Deutschland leider meist noch für Sexualfeindlichkeit und einen Freiheitsbegriff, der am ehesten noch dem extremistischer Frauenfeinde anderer Kontinente gleich kommt. Wer denkt das sei übertrieben: In Bezug auf Frauen und ihre Freiheitsrechte ist das überraschenderweise nicht so. Alice Schwarzer hat sich wiederholt für ein Gesetz ausgesprochen das Frauen in Deutschland vorschreibt welche Kleidung sie anziehen dürfen, und welche Kleidung Frauen unter Strafe verboten sein soll.
    Beide, sowohl Frauenfeinde als auch Schwarzer-Feministinnen pflegen ein „Idealbild einer Frau“ mit exakt definierten Vorstellungen wie eine Frau zu sein hat. Und beide sind extremistisch genug, dies auch mit Strafen durchsetzen zu wollen.

  • 41.321 Tweets

    Es ist Freitag, der 28. Dezember 2012. Ich habe 41.321 Tweets.
    https://twitter.com/NetReaper

    Schon bald werden es sehr viel weniger sein, ich habe soeben Tweetdelete aktiviert, ein Dienst der alle Tweets löscht, die älter als 31 Tage sind. Nach 31 Tagen allerspätestens ist ein Tweet Geschichte. Eigentlich sind es Tweets meist schon nach Minuten, Stunden, allerhöchstens Tage.

  • Der @tux0r hat einen Kommentar abgegeben, warum er die Piraten nicht in den Bundestag wählen wird.

    Da schreibt er viel Weises und noch mehr Wahres über die Piraten, Stephan Urbach, NPDler, Antifas, Demokratieverständnis und Verharmlosung von Gewalt durch Mitglieder der Piraten. Letztendlich kommt er zu einem anderen Schluss als ich, denn meiner Meinung nach gehört die Piratenpartei sehr wohl in den Bundestag.

  • Klarstellung

    Eine Klarstellung.
    In den vergangenen Wochen wurde ich wiederholt als Antisemit bezeichnet/verleumdet. Wer mich persönlich kennt oder Google bedienen kann weiß, dass ich weder ein „Rechter“ bin, noch in irgend einer Weise ein Antisemit.

    Tatsächlich habe ich in der Debatte um die Beschneidung zu unpassenden Vergleichen gegriffen, keine Frage.

    Nie habe ich das Existenzrecht des Staates Israel in Frage gestellt, sehr wohl aber die Politik der israelischen Administration. Frieden ist besser als Krieg.

    Zum Abschluss:
    – Die Abkürzung: *scnr* bedeutet: „Sorry, Could Not Resist“, also so viel wie: „Entschuldigung, aber ich konnte nicht widerstehen“ (den vorangehenden Kommentar abzugeben). Im Netzjargon ein Dampfhammerhinweis auf Sarkasmus, damit ihn auch der Letzte mitbekommt.

    – Ich bin eindeutig gegen die Diskriminierung von Religionen. Dazu gehört für mich auch ganz selbstverständlich die positive Diskriminierung von Religionen.

    – Vertraue keinem Screenshot! Denke selbst!

  • Klabautercast: Prostitutionspolitik

    Ein sehr empfehlenswerter Podcast:
    In der Folge 103 des Klabautercast spricht Maha mit Carmen über Prostitutionspolitik.

    Wer die Muße hat, sollte durchaus mal einen Blick auf das Pad zum Thema Prostitutionspolitik schauen.

  • Deutschlands neue Judengesetze?

    Zum ersten Mal seit der NS-Zeit bekommt Deutschland offenbar neue Judengesetze.

    Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Christiane Woopen, hat sich für ein Kinder-Veto bei der rituellen Beschneidung muslimischer Jungen ausgesprochen. Muslimische Kinder, die anders als jüdische in aller Regel erst später beschnitten würden, müssten nach ihrem Einverständnis gefragt werden, sagte Woopen dem Nachrichtenmagazin „Focus“.

    Ich hatte schon befürchtet, dass so etwas passieren könnte: das kommende Beschneidungsgesetz wird nicht nur menschenrechtsfeindlich (gegen die UN-Kinderrechtskonvention), sexistisch (soll nur für Jungs gelten), sondern wird wohl auch noch selektiv religionsdiskriminierend.

    Und ja: auch positive Diskriminierung ist Diskriminierung.
    Ich bin echt fassungslos, was für ein Kniefall hier stattfindet, nur weil es politisch opportun erscheint. Ein solcher Gesetzesvorstoß wäre nämlich gleichzeitig positiv diskriminierend gegenüber dem jüdischen Brauch der Beschneidung und negativ diskriminierend gegenüber dem muslimischen Brauch der Beschneidung.

    Das ist offenbar die Situation des politisch opportunen in Deutschland.
    Kinderrechtsfeindlichkeit, Sexismus, selektive Religionsdiskriminierung.

  • Weises und Wahres: intelligente Menschen

    Das Problem ist, dass intelligente Menschen auf dumme Menschen wie verrückte Menschen wirken.

  • Nazivergleiche in der Beschneidungsverbotsdebatte

    Replik auf Armin Willburger:

    Ja, wer wie der Twitter-User @Wer_Ich_Bin in einer Debatte um Beschneidung Menschenrechtler mit Nazis gleichsetzt, und ein Beschneidungsverbot mit der systematischen Vergasung der europäischen Juden, in die Nähe von Adolf Hitler stellt, der provoziert. Und er provoziert unnötig.
    Ich bin kein Mensch, der sich jede Provokation gefallen lässt, auch für mich ist irgendwann Schluss. Gerade beim Holocaust, gerade bei den Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur.

    Wer mich kennt, der weiß dass ich nicht schnell laut werde. Aber wenn, dann um so heftiger.
    Ich sage nicht, dass der Vergleich vernünftig war, das war er ganz offensichtlich nicht. Er war eine Provokation, und als solche war er ausschließlich an @Wer_Ich_Bin gerichtet.

    Über den Gesprächsverlauf können auch @Boomel @Foreskin_Man und @Lhpysg befragt werden, sie haben ihn mitbekommen.

    Es wird oftmals mangelnde Empathie beklagt. Klar, da kann ich mir an die eigene Nase fassen. Aber jeder von uns ist schon ausgerastet, wenn dumme Menschen etwas dummes und möglicherweise sogar Gefährliches sagen.

    Der Holocaust lässt sich mit nichts vergleichen als dem Holocaust. Nicht mit einer Beschneidung und nicht mit einem Beschneidungsverbot.

    Ich hoffe meine Position wird jetzt klarer.

    P.S.: Aus einer Diskussion von Tweets selektiv eine Person sinnentstellend zu zitieren und den Kontext auszublenden, spricht meiner Meinung nach nicht für redliche Absichten.

  • Ingrid Matthäus-Maier: „Mit Glauben ist kein Staat zu machen“

    Ingrid Matthäus-Maier (Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung) hat in einem Artikel in der Financial Times Deutschland Deutschland klargestellt, wie abgefuckt das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland ist.

    Viele Dinge wusste man schon, andere waren auch mir neu:

    Da reibt man sich doch verwundert die Augen: In der Weimarer Reichsverfassung von 1919 gibt es einen Artikel 138, der in unser Grundgesetz übernommen worden ist. Danach sind die Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzuschaffen.

    Hört, hört! Für den Beschluss einen Gesetzesentwurf für die Beschneidung von Jungen vorzulegen brauchte es genau sechs Wochen.

    Die enge Verbindung zwischen Staat und Kirche findet sich in vielen Lebensbereichen. In der Steuerpolitik mischen sich die Kirchen immer schon kräftig ein, weil sich die Kirchensteuer nach der Lohn- und Einkommensteuer richtet. Aus meiner Zeit als Vorsitzende des Finanzausschusses des Bundestages kann ich ein Lied davon singen, dass die Kirchen bei Steueränderungen sich nicht schämten, Steuersenkungen für Kleinverdiener und Kinder zu torpedieren: Ihr Kirchensteueraufkommen würde dann ja auch sinken.

    WTF?!

    Spätestens in dem Fall der Königswinterer Kindergartenleiterin konnte endlich einmal als glatte Unwahrheit die Behauptung der Kirchen entlarvt werden, dass sie die Kirchensteuer benötigten, weil sie so viel Geld in ihre soziale Einrichtungen steckten. Die Öffentlichkeit nahm erst erstaunt, dann empört zur Kenntnis, dass der Beitrag der Kirche zu diesem Kindergarten exakt bei null liegt. Das bedeutet null Prozent Beteiligung an den Kosten und trotzdem 100 Prozent Oberhoheit über das Privatleben der Beschäftigten. Als das ruchbar wurde, kündigte die Stadt Königswinter den Vertrag mit der katholischen Kirche.

    Und das ist nicht etwa die Ausnahme. Nein, das ist Standard in Gottesstaat Deutschland.

    Der Artikel enthält noch eine Menge weiterer Ungeheuerlichkeiten, daher sollte den Jeder mal gelesen haben.

  • Für alle TITANIC-Papst interessierten: die taz traut sich noch

    Für alle TITANIC-Papst Interessierten: die taz traut sich noch, das Foto der aktuellen TITANIC-Ausgabe abzudrucken.

    Sobald die es nicht mehr haben: hier gehts weiter. Streisand und so, man muss ja vorbeugen.

    Ich finde ja übrigens dieses Schreiben hier um eine Nasenlänge vielsagender und lustiger. 😀 (auch hier wieder: Streisand-Kopie des Schreibens)

    Viel Spaß noch. Mal schauen, was daraus wird. 🙂

  • Interessante Anmerkung zur „Fortentwicklung des Meldewesens“

    Nach der interessanten Neuinterpretation der „Fortentwicklung des Meldewesens“ durch den Bundestag, die ja zu Folge hat dass der Staat ab sofort sämtliche Adressdaten gegen Geld verscherbeln darf, hat Kine Haasler einen interessanten Dreh an die Sache bekommen.

    Die Abstimmung über das Gesetz fand nur wenige Minuten nach dem Länderspiel Deutschland – Italien statt, bei dem nur um die 30 Parlamentarier anwesend waren. Laut Geschäftsordnung des Bundestages sollten mindestens die Hälfte der Parlamentarier anwesend sein um beschlussfähig zu sein.

    Mal schauen, was sich da noch ergibt.
    Und da sag noch einer, dieser GO-Fetischismus würde sich nicht auszahlen. 😉

    [Update]:
    Wer nicht weiß worum es geht: das hier ist das Thema.
    http://www.welt.de/…
    Das eingefügte Video zeigt, wie viele Abgeordnete tatsächlich anwesend waren.

    Dieses Video ist eine Groteske und eines der wertvollsten Dokumente unserer Demokratie zugleich. Es zeigt, wie der Bundestag eines der folgenschwersten und umstrittensten Gesetze der letzten Jahre beschließt, nämlich das Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens.

    Dieses Gesetz erlaubt es den Einwohnermeldeämtern, sämtliche Bürgerdaten an Adresshändler und Werbetreibende herauszugeben.

    Oh, und ich bin schon sehr auf die Ausrede gespannt, mit der sich die Verantwortlichen da versuchen werden herauszureden.

    [Update 2]:
    Wegen der Wichtigkeit hier noch einmal das Video der Abstimmung.

  • Faktencheck: 74 Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Deutschland?

    Im Rahmen um die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung (VDS) kam immer mal wieder das Argument auf, es gäbe sage und schreibe 74 Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen die Bundesrepublik Deutschland.

    Und ja: das stimmt offenbar.

    Die Zahl der Verfahren schwankt dabei nach Quelle.

    Fragdenstaat.de
    spricht von 74 Verfahren und verlinkt dazu auf die Europäische Kommission, der AK Vorrat spricht von 68.

    So oder so:
    Die Zahl der Verfahren ist entsprechend hoch, und: es gab noch keine Strafzahlungen aufgrund von Vertragsverletzungsverfahren.

  • Synchronisieren von Truecrypt Containern (z.B. in die Cloud)

    Truecrypt Container werden ohne weiteres bei einer Synchronisation nicht bzw. nur ein Mal berücksichtigt. Das ist ein bewusstes Feature und kein Bug, verhindert es doch die direkte Nachvollziehbarkeit wann ein Container das letzte Mal geändert wurde.

    Das allerdings lässt sich abschalten.
    http://sourceforge.net/projects/synkron/forums/forum/693139/topic/4716691

    What you need is to set/disable one of the mount options „preserve modification timestamp“ of your container.

    Either set it as a global setting under truecrypts preferences or if you have multiple containers and the timestamp setting is not the same for all then make shortcuts to your truecrypt container and add command line options. The „timestamp“ setting can be set as a global setting under preferences, if you set it to enable it does not change the timestamp of the container when you change any of its content. Or you disable it and then the timestamp of hte container does change when its content is changed.

    Danach klappt es auch mit der Synchronisation z.B. in Cloud-Dienste.