Wikileaks veröffentlich Norwegische Internetzensurliste

Nach der dänischen ist jetzt auch die norwegische Internetzensurliste auf wikileaks zu finden.

Full list of 3518 secretly blacklisted sites as of 18th of March 2009. Similar to the Danish list, with which it shares 1097 domains.

Interessant. Ich freue mich schon sehr auf die Auswertung der Liste. Wahrscheinlich ergibt sich auch hier, dass >60% in den USA stehen, und 10% jeweils in Australien, Niederlanden und Deutschland. Also alles Länder die furchtbar weit weg sind, sodass man eine Internetzensur benötigt um vorzugaukeln es gäbe keine Kinderpornos mehr im Internet.

Edit:
Ich habe mir die Liste grade mal genauer angeschaut. Da sind allein 9 .de Domains drauf verzeichnet. Jawoll, das ist ja mal sowas von unmöglich, auf denic.de zu gehen, und den Kollegen aus Deutschland die Namen mitzuteilen. WTF?

[via wikileaks tweet]

PIFTS.EXE – es spaßt mal wieder im Internet

Angeblich hat Norton einen Trojaner des FBI auf die Menschheit losgelassen, und schon tobt es im Internet. 🙂

anfragen, zur PIFTS.exe, werden im nortonforum SOFORT gelöscht, was zur folge hat, dass dieses board jetzt erst recht damit gefloodet wird. doch user, die dieses thema ansprechen, werden umgehend gebannt. darum werden die foren gerade DDOS’d und sind dem zu folge gelegentlich down.
ein statement von norton lässt auf sich warten, man möchte anscheinend nicht erklären, wozu diese datei eigentlich gut ist und warum man sie den leuten heimlich unterjubelt.

😀

* http://www.trinkerheim.com/?p=237
* instarcraft Forum

Adbusters: The Flag of Union

Adbusters.org hat einen Design-Contest ausgeschrieben:

These are real targets, worthy of our problem-solving skills, ripe for our intervention. Yet those who have the vision to rise above national and political boundaries still have no symbol to rally under. We invite you to create a flag – free from language and well-worn clichés – that embodies the idea of global citizenship. A symbol that triggers pride and cohesion, whether worn on a backpack, displayed on a door, or flown on a flagpole. A symbol for anyone to declare membership in a growing and vital human cooperative.

Die 32 Finalisten sind hochinteressant, und meinen deutlichen Favoriten habe ich bereits ausgemacht, „The Flag of Union“.

While creating the concept for my version of the universal flag, I established two constraints. The first, simplicity, and the second, effectiveness. With little detail, I gave it a narrative side, so it would be understandable and accessible. I chose an uncomplicated image of the world by uniting all the continents together, which adds a dynamic to the design. White represents peace, togetherness, and life. Blue is the color of sky, water, tranquility and the planet earth itself. My idea for One Flag was to represent our planet’s unification, where each part of the world contributes to its whole.

Luba Mikhnovsky

Die letzten beiden Punkte sind die beiden wohl wichtigsten: die Einzigartigkeit mit der sich jeder Mensch identifizieren kann, logischerweise die Form des Planeten, unserer Kontinente. Und zweitens das Streben nach einem höheren Ziel, ausgedrückt durch die Bewegung die in der Flagge steckt.

Ich werde die Designerin der Flagge mal anmailen, unter welcher Lizenz sie freigegeben ist.

Wahlcomputer (der heutigen Form) sind verfassungswidrig

Die Nutzung von Wahlcomputern der heutigen Form verstößt gegen die Verfassung. Sicher die beste Meldung des Tages. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass sich die Wahlbeobachtung im letzten Jahr an der ich teilgenommen hatte gelohnt hat. 🙂

Update:
In den Medien wird übrigens der Begriff „Wahlcomputer“ verwendet, gegenüber dem harmloseren Begriff „Wahlmaschine“. Zweifellos ein Sieg des CCC (und der Faktenlage) über die Hersteller und Befürworter, denn Computer sind undurchsichtiger, manipulierbarer als simple „Maschinen“.

Internetzensurdebatte bringt Polizei auf den Plan

Man sollte es gar nicht meinen, wie schnell man heutzutage als unbescholtener Bürger in die Fänge der Polizei gerät. Im Rahmen der Debatte um die Internetzensur in Deutschland hat es jetzt einen besonders skurrilen und vielleicht sogar alarmierenden Fall gegeben.

Ein nicht näher genannter Blogger hatte auf http://schutzalter.twoday.net verlinkt, das sich unter Anderem mit dem Thema der Internetzensur in Dänemark beschäftigte. Hierbei ging es um die von wikileaks veröffentlichte geheime Internetzensurliste aus Dänemark.

Hier kommt der Knackpunkt: ohne direkt auf die Liste zu verlinken hat sich der entsprechende Blogger eine Hausdurchsuchung eingefangen. Auch wenn man der Polizei+Staatsanwaltschaft+Richterschaft lediglich himmelschreiende Inkompetenz und keine politische Handlungsweise nachweisen kann, so schafft ein solches Vorgehen doch Fakten. Das Signal ist angekommen:
„Beteiligt euch ruhig an einer Debatte gegen Internetzensur, aber rechnet damit dass wir euch besuchen. Und dann wird es unangenehm.“

Okay, so kann man natürlich auch Internetzensur durchpauken. Wer den Mund hält hat nichts zu befürchten. Wer aufmuckt und kritisch hinterfragt, wird hausdurchsucht. Eine tolle freiheitlich-demokratische Gesellschaft haben wir da.

[via lawblog]

P.S.: Falls auf dieses Posting ebenfalls die Gewaltmonopolisten anspringen sollten: ich wollte mir schon seit Längerem nen neuen Rechner kaufen. Habe grade mal grob überschlagen: Ich kann könnte mir bei der momentanen Lage öfter einen neuen (Billig-)Rechner kaufen als die Polizei Hausdurchsuchungen genehmigt bekommt. Lustig. 😀

Lobbyismus live und in Farbe

Wikileaks haben ein Dokument veröffentlicht, das zeigt wie Microsoft-Lobbyismus auf EU-Ebene live und in Farbe funktioniert. Zu finden auf www.wikileaks.org unter dem Stichwort: „European Commission OSS Strategy Draft, Mar 2009“

What makes this document fascinating is that it contains both the original and modified text (in glorious colour, so it’s really worth downloading it and taking a look), which means that we can see what exactly an organisation sympathetic to Microsoft – and partly funded by them – is worried about, and how it is trying to head off the threat.

…was natürlich hochgradig genial ist.

Kinderpornos bis Urheberrecht: 12 Minuten.

Nur 12 Minuten nach dem Beginn der Kinderpornoblockdebatte fällt das Wort Urheberrecht.

http://netzpolitik.org/2009/bundestag-von-kinderpornografie-zum-urheberrecht-in-12-minuten/

Wer ernsthaft jemals gelaubt hat es ginge um Kinderpornos, der stehe jetzt auf, gehe in die Mitte des Raumes, lasse sich auslachen und gehe anschließend schämend in die Ecke.

Edit:
Bei Anna List ist ein sehr interessanter Interviewmitschnitt aus dem Deutschlandradio Kultur zu hören.

Beckedahls „Plan B“ – Flucht ins Ausland

Der durch die Bahn-Abmahnung inzwischen noch bekannter gewordene Netzpolitik.org Blogger Markus Beckedahl hat laut seinem Tweet auch einen „Plan B“ welcher da lautet: Flucht ins Ausland.

Plane gerade Plan B, falls Bahn einstweilige Verfügung erlässt: Alternativer DNS im Ausland und Blog im Ausland spiegeln.

Vorbild für andere Blogger? Präventivflucht, um dem deutschen Unsinn zu entgehen? Ich bleibe mal gespannt.

Bahn AG lernt Streisand-Effekt kennen.

Die Bahn AG wird grade darüber aufgeklärt, was der Streisand-Effekt bedeutet. Was war passiert?
Man hatte bei der Bahn lächerlicherweise angenommen, man könnte netzpolitik.org an der Aufklärung des Überwachungsskandals hindern, in dem man eine Abmahnung verschickt.

Was darauf folgt wird sicher in die Geschichte der deutschen Blogosphere eingehen. Inzwischen ist die Abmahnung eines der am Meisten diskutierten Themen im Netz. Man findet es bei Focus, SPIEGEL und natürlich heise.de, um nur die wichtigsten zu nennen.

Ach ja: währenddessen ist das fragliche Dokument bei www.wikileaks.org weiterhin abrufbar, unter dem Stichwort „Datenschutz bei der Deutschen Bahn, 28 Oct 2008“. Ein PR-Desaster für die Deutsche Bahn.

Ohje: Politiker _lassen_ twittern!

Großer Skandal unter den Twitter-Usern: jetzt ist rausgekommen, dass der naive Aussenseiter Thorsten Schäfer-Gümbel gar nicht selbst twittert, sondern twittern lässt.

Details bei netzpolitik.org: Wenn Politiker mit Ghostwriter twittern…?

Jetzt mal ganz ehrlich: wer ist so brüllend naiv zu glauben, dass TSG das tatsächlich alles selbst gemacht hat? Ich bitte euch, get real!

Wenn er etwas twittern will, dann meldet er das entweder selbst seinen PR-Leuten, oder die schlagen ihm vor *diesunddas* könnte man doch mal twittern.
TSG nickt ab, dann wird der Tweet gebaut.

Oh, ich habe noch eine erschreckende(!) Nachricht für alle Leser: Angeblich lassen Politiker sich sogar bei ihren Reden helfen! Eine ganze Industrie von Ghostwritern gibt es da!

Skandal!
Alles Lügner!

Bevor ich mich weiter reinsteigere: wer in Hessen einen Lügner sehen will, der soll sich den neuen Ministerpräsidenten anschauen. Und: Ghostwriting ist garantiert nicht mit einer Lüge gleichzusetzen.

Wo stehen sie, die (blockierten) Kinderpornoserver?

Filter gegen Kinderpornoseiten, so möchte man uns weiß machen, braucht es, weil diese Server physikalisch in Ländern stehen, „an die man nicht herankommt“. Scusi hat sich die Mühe gemacht das zu analysieren, und die Filterlisten unserer Nachbarländer auseinandergenommen. Und siehe da – Überraschung – das stimmt gar nicht!

Die meisten Kinderpornoserver (global gesehen) stehen in:
USA: 3947, Australien: 423, Niederlande: 333, Deutschland: 321, Korea: 95, Kanada: 88

So. Und jetzt soll mir Frau von der Leyen nochmal sagen, dass wir unbedingt einen Internetfilter für alle brauchen, weil es unschaffbar ist, Server in Korea zu kicken. Oder im Nachbarland Niederlande. Dass die ja alle nicht kooperieren würden. Oder dass da Kinderpornographie nicht verboten wäre.

Ach und noch etwas: in Regionen in denen man vielleicht als naiver Mensch erwarten könnte, dass die Kooperation etwas schwerer wird sieht die Lage so aus:
Südamerika: 0, Afrika: 0, Naher Osten: 3. (Alle Israel)

Klar, ich würde meine Server auch in Ländern mit gescheiter Anbindung hosten, nicht irgendwo am Ende der Welt.

Auch deutsche Atheisten bekennen Farbe. Endlich.

Ich habe in den letzten Tagen nur darauf gewartet, dass das massenhafte Bekenntnis zum Atheismus auch nach Deutschland überschwappt. Berichtet hatte zuerst SPIEGEL ONLINE über die Werbung auf Londoner Stadtbussen:

Da wollte sich Jörg Kantel, der Schockwellenreiter nicht lumpen lassen und gründete eine ähnliche Kampagne.

Obwohl ich Christ bin muss ich sagen: endlich.
Denn wie die Atheisten in diesem Land behandelt werden im Vergleich zu den Gläubigen ist nicht zu ertragen. Dazu muss man sagen: die Zahl der Nichtgläubigen im Land steigt an, und irgendwann wird sich der Staat nicht länger zugunsten der Kirchenmitglieder verbiegen können.

Die Kampagne wird auf jeden Fall noch sehr interessant werden, denn ihr Anliegen ist unterstützenswert.

ZDF: „Quelle: Internet“

Liebes ZDF, eine folgende Quellenangabe

Quelle: Internet

finde ich schon etwas erbärmlich. Auch Menschen unter 70 schauen das ZDF-Morgenmagazin.

Konkret ging es um einen Beitrag im Sport-Teil des Morgenmagazins, gezeigt wurde dieses Video über Lukas Podolski. Putzig.
Ich weiß ja nicht, wie es in eurer Redaktion zugeht, liebes Team des ZDF-Morgenmagazins. Aber eine Quellenangabe „Quelle: Zeitung“ habe ich bei euch noch nie gelesen. Man muss sich ja echt nicht schämen, bei Youtube zuzuschlagen.

Ach ja, ein kleiner Hinweis noch: alle Zeitungslandschaften aller Länder sind nicht einmal ein Tausendstel so groß wie „das Internet“, geschweige denn „das WWW“.

Trojaner blockiert BitTorrent Tracker

Der Trojaner Troj/Qhost-AC verändert auf Rechnern mit Windows-Betriebssystemen die Hosts-Datei so, dass Aufrufe des BitTorrent-Trackers The Pirate Bay auf localhost umgeleitet werden.

heise newsticker

Oh, rein zufällig leitet ein Trojaner den größten Bittorrent-Tracker der Welt auf localhost um? Na wenn da nicht mal die Musik- oder Filmindustrie die Finger im Spiel hat. Jetzt versucht man es also illegal, nachdem es mit anderen schmutzigen Methoden nicht geklappt hat.
Mensch, müssen die verzweifelt sein.

25C3: „Nothing to hide“ in Berlin

Etwas, das ich derzeit durchaus lieber machen würde:
Beim Chaos Communication Congress vom CCC unter dem diesjährigen Motto „Nothing To Hide“ dabei sein. Das wäre mal was.


CC BY SA Chaos Computer Club

Statt dessen begnüge ich mich mit den zahlreichen Einzelberichten folgender Webseiten:

* netzpolitik.org
* heise.de
und natürlich
* fefe.de
der einem das Gefühl gibt, irgendwie dabei zu sein:

Krass. Wir werden förmlich plattgetrampelt beim Congress! Die Dauertickets sind alle, die Armbändchen sind auch alle. Im Moment kriegen Leute dann halt vier Tagesbändchen, aber das nähert sich auch bald dem Ende. Die Feuerwehr hat schon Bedenken geäußert, dass das Haus zu voll ist. Nächstes Jahr werden wir dann wohl doch mal woanders hinziehen müssen. ICC? Messehallen? So viele Optionen gibt es da gar nicht mehr. Whoa!

Ähnlich wie in den letzten Jahren bleibt es mir also mir die Creme de la Creme der aufgezeichneten Beiträge anzuschauen. Vielleicht finde ich ja in diesem(nächsten) Jahr jemanden, der Lust hat die besten Dinger mit mir anzuschauen.

BKA-Gesetz ist durch.

Das wars also, das Ermächtigungsgesetz genannt BKA-Gesetz ist durch. Mich überrascht es gar nicht, das war ja abzusehen, wie undemokratisch CDU/CSU und SPD sind. Diese Parteien sind also in Zukunft nur noch etwas für Wähler, die sich mit dem Grundgesetz den Hintern abwischen.

Twister alias Bettina Winsemann hat bereits Verfassungsbeschwerde angekündigt, die Finanzierung dafür steht ebenfalls schon:

Leider haben sich also die Hoffnungen nicht erfüllt und das Ganze ist
durch.
Also darf das BVerfG wieder als Korrektiv eingreifen, was nervig ist
– ich bezweifele nämlich, dass Herr Schäubles Ansicht so passt.
Aber na ja – schauen wir mal.
Nochmals danke an alle, die die Verfassungsbeschwerde (an der schon
gewerkelt wird) möglich gemacht haben.

Ich für meinen Teil war sehr überrascht, wie schnell die Gelder für die Verfassungsbeschwerde (an die 10.000 EUR) zusammenkamen. Abwarten, wie es weitergeht. Eins ist auf jeden Fall klar: wenn das BKA-Gesetz Rechtskraft erlangt, dann ist das neue BKA eine Behörde mit einer derartigen Machtbefugnis und so geringer Kontrolle wie es sie seit der Gestapo nicht gegeben hat. Die Demokratie kann nur darunter leiden.

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