Hessenwahl 2009: Piratenpartei ist dabei

Es ist geschafft:

Pünktlich am 15. Dezember 2008 wurden 1144 beglaubigte Unterstützerunterschriften beim Landeswahlleiter abgegeben. Als eine von zehn Parteien, die alle Hürden bis dahin genommen hat, wurde die Piratenpartei im Newsletter veröffentlicht.
Die endgültige Entscheidung über die Zulassung wird am 19. Dezember 2008 vom Wahlausschuss getroffen.

Freut mich sehr, denn eine von den Unterschriften war meine. Als wenige Tage vor dem 15.12. noch mehr als 150 Unterstützerunterschriften fehlten, hätte ich erst nicht daran gedacht, dass noch genug Stimmen zusammen kommen. 🙂
Meine Unterstützerunterschrift für die Europawahl hatte ich direkt mitgeschickt, die Unterschrift für die Bundestagswahl schicke ich demnächst.

Na also – wenn _das_ mal keine guten Nachrichten fürs neue Jahr sind. 🙂

Weitere Informationen im Blog der Piratenpartei.

Gießener Zeitung – Bürgerjournalismus für Gießen

Der Schockwellenreiter und Robert Basic beschäftigen sich mit der Gießener Zeitung, einer Art Mitmachzeitung. Ich hatte sie sogar schon zwischen den Fingern, aber habe sie dann achtlos weggelegt.
Mal sehen, beim nächsten Mal schaue ich genauer hin.

Natürlich poltert die „journalistische Elite“ gegen das Projekt.

Aber genauso auf dem Keks geht mir das lamoryante und elitäre Gehabe der Journalistenvertreter, wie zum Beispiel Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten­verbandes (DJV): »Das hat für mich nichts mit Qualität zu tun. Die Sorgfaltspflicht, die ein Journalist lernt, kann ein Bürger einfach nicht drauf haben.« Ach ja, der Bürger ist dumm, aber ahnungslos. Folgerichtig hält er Bürgerreporter für gefährlicher als das Internet. Richtig, ich vergaß: Das Internet an sich ist ja schon böse und gefährlich, so was von gefährlich! Am Besten gleich alles verbieten, das ganze Internet verbieten. Versteht ja sowieso niemand, wie das funktioniert.

(Schockwellenreiter)

Stolpersteine Gießen

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Mahnmalen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite eine individuell beschriftete Messingplatte angebracht ist. Sie werden vor den ehemaligen Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen.

Quelle: Wikipedia
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Am 3. Juni konnte ich bei der Verlegung der letzten Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Steinfurt-Borghorst dabei sein. Ich kam mit ihm ins Gespräch, und er berichtete mir davon, dass er die Stolpersteine in Gießen vor Kurzem verlegt habe. Da ich keine Fotos von den Steinen im Internet finden konnte, wollte ich selbst auf die Suche gehen. Auf den Seiten der Intiative Stolpersteine in Gießen fand ich die Infos über die Verlegeorte, die ich benötigte.


Größere Kartenansicht

Einzig und allein die Ricarda-Huch-Schule in Gießen war bei meinem Besuch verschlossen, ist also noch einen weiteren Besuch wert.

Regalhaltung ist Bücherquälerei!

Seit heute bin ich unter die Bookcrosser gegangen. Was das ist? Nun, wikipedia sagt:

Bookcrossing ist eine weltweite Bewegung zur kostenlosen Weitergabe von Büchern an Bekannte, in der Regel aber an unbekannte Personen. Über eine zentrale Datenbank auf der Website des Projekts kann dabei der Weg des Buches von allen vorherigen Besitzern verfolgt werden.

Einige Wochen ist es her, dass ich das Buch „Das Schwere leicht gesagt“ von Hanns Dieter Hüsch in meinem angestammten Waschsalon fand.

Bookcrossing im Gießener Waschsalon

Zuerst dachte ich, jemand habe sein Buch verloren, weit gefehlt. Nach dem Aufschlagen konnte ich folgendes lesen:

Glückwunsch, lieber Finder!
Du hast ein buch der Aktion „Bücher finden in Biebertal“ entdeckt. Es ist bei www.bookcrossing.com registriet, um seinen Weg verfolgen zu können.
Bitte nimm es an Dich, lies es, gib es weiter und/oder lass es wieder „frei“. Und bitte mache einen Eintrag in sein Internet-Journal, wenn Du möchtest.

„Nur“ wenige Wochen habe ich gebraucht, um mich jetzt der Sache anzunehmen, und das Buch endlich wieder in die Freiheit zu entlassen.

Bookcrossing

Da kann ich nur sagen: Gute Reise! 🙂

Links:
http://bookcrossing.com
http://www.bookcrossers.de
Technorati-Tags: , ,

DDR-Methoden bei der hessischen CDU

Das folgende sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. In Hessen bekommen Polizisten über den Dienstverteiler die subtilen Hinweise, welche Partei sie doch bitte bei der Landtagswahl wählen sollen:

Betreff: Sechs-Punkte-Plan der CDU Hessen

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit übersende ich Ihnen einen Sechs-Punkte-Plan, den der Landesvorsitzende der
CDU Hessen, Herr Ministerpräsident Koch, heute öffentlich präsentiert hat, zu Ihrer
Kenntnisnahme.

02.01.2008

(…)
WERBEPAUSE
(…)

Grüße,
verbunden mit den besten Wünschen für 2008

Gerhard Bereswill

Landespolizeipräsidium
Präsidialbüro

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport
Friedrich-Ebert-Allee 12
65185 Wiesbaden

Tel.: +49 (611) 353 2011
Fax: +49 (611) 353 2019
E-Mail: Gerhard.Bereswill@HMDIS.hessen.de

Die CDU. Komisch, sowas erinnert mich irgendwie an die DDR.
Aber in diesem Bundesland überrascht mich gar nichts mehr. Die CDU muss weg, ganz dringend.

Herr Koch, lesen Sie das? Es wird mal wieder Zeit für „brutalstmögliche Aufklärung“. Diesmal richtig, bitte.

Siehe mein-parteibuch.com: CDU macht in Hessen Wahlkampf per Dienstpost

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Wahlmaschinen vs. Demokratie

Bei der Lantagswahl in Hessen Januar 2008 werden die NEDAP-Wahlmaschinen benutzt, deren Zulassung im Herstellerland Niederlande gerade zurückgezogen wurde.

Jetzt weiß ich auch, wozu es Wahlcomputer im Lande Hessen geben soll:

Bisher war es fast unmöglich Wahlen im größeren Stil zu fälschen, denn jeder Wähler ist gleichzeitig auch Beobachter und bei der Auszählung hat jeder Wähler das Recht dieser beizuwohnen und zu schauen, ob korrekt gezählt wird.
So ist das Fälschen zwar nicht unmöglich, aber doch gefährlich entdeckt zu werden.
Bei den Nedap Wahlcomputern gibt es jedoch keinerlei Überprüfungsmöglichkeiten wie das Ergebnis zustande gekommen ist. Sowas kann nur einem Zweck dienen.
Was glaubst du, wenn du deine Buchhaltung so führen würdest und dem Finanzamt erzählen würdest, daß sie dir ruhig glauben sollen, daß das alles schon so stimmt(…)?

Quelle: heise.de Newsticker Forum

Ja, da sieht man irgendwo die Prioritäten in unserem Land.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die CDU knapp, aber ganz ganz knapp die absolute Mehrheit halten kann.

Demokratie
Es war schön mit dir.
Schade, dass du dich langsam verabschiedest.

Schade.

Überwachung in Giessen – „belastende“ Videobeweise nicht verwertbar?

Das Thema “Videoüberwachung öffentlicher Räume” ist in Gießen genau wie sicher in anderen Städten ein schier endloses Thema. Dass die Ausweitung der Videoüberwachung nichts bringen wird, darüber muß man sich nicht streiten, es ist ein Fakt. In London hängen 500.000 Videokameras in öffentlichen Räumen, jeder Londoner Bürger wird im Schnitt 300 Mal am Tag von einer Videokamera gefilmt, und das hat die Anschläge nicht verhindert, sondern nur schöne Bilder geliefert.

Um nach Gießen zurückzukommen: Im Verfahren gegen einen vorbestraften Gießener Politaktivisten könnte der Staatsanwaltschaft bei dem “Beweismittel Videoüberwachung” jetzt die Puste ausgehen. Der Hintergrund: im Dezember 2003 beschmierte ein Unbekannter das Amtsgericht Gießen mit Parolen, und wurde dabei “schemenhaft” abgefilmt.

Doch noch ist nicht klar, ob die Videoaufzeichnungen überhaupt juristisch verwertet werden dürfen. Vor dem Gutachten hatte der 42-Jährige erklärt, die Videoüberwachung sei rechtswidrig gewesen und daher im Verfahren gegen ihn nicht verwertbar. Da die Videoaufzeichnungen in einem öffentlich zugänglichen Bereich gefertigt worden seien, hätte dies nach geltendem Recht durch Hinweisschilder gekennzeichnet sein müssen. Und genau dies zweifelt der Angeklagte in einem Beweisantrag an. Da weder Gericht noch Anklagevertreter diese Behauptung entkräften konnten (…)

Der Fall selber ist eher als Justizposse einzuschätzen. Ein erklärter Feind der staatlichen Justiz ansich, der bei indymedia fleissig Artikel schreibt, und sich wegen kleinlicher Dinge zum Robin Hood der Stadt Gießen aufschwingt auf der einen Seite, ein erzreaktionärer Staatsapparat, der von Anfang an nur gegen eine Person ermittelt hat auf der anderen. Lächerlicher gehts kaum.

Dennoch: dieser besondere Aspekt der Videoüberwachung in öffentlichen Räumen ist einer näheren Betrachtung wert.

[via Moe, Gießener Anzeiger, indymedia]

Update:
Am Rande noch ein “Fahndungsplakat” der Initiative “Pro Polizei Rödgen”, ganz einfach weil ich so darüber lachen(?) musste. Man achte auf das kleine Wort im unteren Teil des Plakats. Klar. Projektwerkstatt Saasen ist die Gießener Al Qaida.


Klicken zum Vergrößern

P.S.: Ah, jetzt ist der „Witz“ bei mir angekommen. Eine „Pro Polizei Rödgen“ gibts nämlich gar nicht. Naja, nicht sehr lustig. Aber zutrauen würde ich das unseren erzreaktionären Kräften in GI schon.

Giessen „tritt Arsch“ – yeah. Listen…

Eine echte Perle der deutschen Musikkultur hat man mich heute finden lassen.
“Gießen tritt Arsch” – Yeah, das sagt eigentlich alles.

Also, man lade herunter (Befehl!) und genieße.

Und zwar genau hier.
Club Giessen – Gießen tritt Arsch

(Direktlink)

[via Moe]

 

Update:
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, die Lyrics niederzuschreiben
An einer Stelle war ich mir nicht ganz sicher, aber lest selbst:

Club Giessen – Gießen tritt Arsch

ZVS hat mich hier hergebracht
Am Anfang hab ich dich noch total gehasst
Doch mit all dem grau und dem schlechten Mauerwerk
Hast du mir eine neue Liebe beschert.

Chorus:
Gießen, Gießen an der Lahn
Gießen hat’s mir angetan
Gießen, Gießen an der Lahn
Gießen tritt Arsch!

Elefantenklo, Elefantenklo, Elefantenklo
Sehe ich dich, dann werd ich so richtig froh
Bahnhof, Bahnhof, hab dich nie von innen gesehn
Ausser dieser Stadt find ich keine andere schön

Chorus

Du bist das Himmelbett für Ein-Euroläden
Und tagelang kann ich von deinen Wundern erzählen
Herbert Grönemeyer und Bochum konnt’ ich nie verstehn
Ach Gießen, ich find dich so wunderschön

Chorus

Am Schwanenteich in der Sonne mit einem Grill
Und ner Kiste Bier ist alles, was ich jemals will
Ich sing’ so lange bis ihrs auch begreift
Und ich bleib so lange Morten Kaletsch bleibt

Chorus

Gießener Repressionen

Mö, der Gießener ohne oe-Umlauttaste, berichtet über neue Repressionen in der Gießener Innenstadt.
Der Gießener Anzeiger zieht natürlich voll mit:

Dennoch müsse die subjektive wie auch tatsächliche Sicherheit der Bürger gewährleistet werden. Diese liegt aber angesichts steigender Zahlen von Vandalismus, Schmierereien und Belästigungen durch Trinkgelage und Drogenkonsum offensichtlich im Argen.

Ach so. Ich wusste gar nicht, dass durch Schmierereien und öffentlichen Alkoholgenuß (alias Drogenkonsum) die Gießener akut in Leib und Leben bedroht sind. Aber okay. Man lernt ja bekanntlich nie aus.

Bislang haben wir im Seltersweg in Gießen lediglich Polizei, Zivilpolizei, Wachpolizei, freiwillige Polizei, Stadthelfer und einen privaten Wachdienst.

(Moe)
Vertrauen beruht immer auf Gegenseitigkeit, oder? Wie soll ich so einem hochgezüchteten Polizeiapparat noch Vertrauen, wenn sie mir nicht vertrauen?

[via Moe]