Christen und Rassisten

Das sind nicht nur zwei Worte, die sich ganz toll reimen, sondern auch sonst noch zwei Begriffe, die ganz toll zusammenpassen, zumindest wenn es um Christen geht, die die Bibel wörtlich nehmen. Kurz: Christenfundamentalisten sind Rassisten.

75,1 Prozent der Weißen, die die Bibel wörtlich nehmen, würden nur für einen weißen Präsidentschaftskandidaten stimmen, heißt es in der Studie, die sich auf Befragung von 1.325 weißen US-Amerikanern gründet. Weiße, die die Bibel für ein Buch voller Geschichten und Legenden halten, wären zu 89,9 Prozent bereit, einen Politiker einer anderen Rasse zu wählen, nicht religionsgebundene zu 91,4 Prozent.

Die Studie bezieht sich auf die USA, völlig klar. Nicht, dass so etwas mein Weltbild völlig durchkreuzen würde, aber traurig ist es allemal. Generell sehe ich eine derartige Tendenz für jede fundamental religiöse Gesellschaft, also auch hier in Deutschland, wenn auch in abgeschwächter Form. Sehr schade, denn ich rede mir gerne ein großen Respekt vor den religiösen Gefühlen meiner Mitmenschen zu haben.

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„The Great Schlep“

Habe grade „The Great Schlep“ besucht und zu Tränen gelacht.

Kernaussage auf der Webseite: Wenn OBAMA nicht Präsident wird, dann sind die Juden dran Schuld. Wie das? Es geht um die vielen vielen älteren Juden in Florida und ihre Enkel, die überall in den USA verteilt sind. Der Aufruf sieht so aus: besucht eure Omas und Opas und überzeugt sie Barak Obama zu wählen.

The Great Schlep from The Great Schlep on Vimeo.

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Freiheit statt Angst: auf nach Berlin!

Ich kann dieses Jahr leider nicht dabei sein:

Sehr schön finde ich folgende Idee:

Der Seidene Block ist eine Idee, die im Heise-Forum entstanden ist. Es geht ihm darum, Herrn Schäubles Argument „da kommen nur Langhaarige und Freaks“ Lügen zu strafen.

Mitglieder der seidenen Blocks treten mit Anzug und Krawatte, bzw. im Kostüm auf. Man sieht Ihnen an, daß sie Besserverdiener sind, die die Kleidung mit entsprechender Würde auch (bei gegebenem Anlass) im professionellen Umfeld tragen. Der seidene Block ist ausdrücklich keine Verkleidungsveranstaltung wie die Clowns o. ä., wenn er auch dasselbe Ziel hat: Auffallen durch Kleidung.

Wird sicher spannend. Allen Mitmachern wünsche ich viel Spaß!

Grundschüler berichten über Vergewaltigung

Eine handvoll Viertklässler berichten über das Erlebnis, wie sie eine Vergewaltigung eines Freundes mit angesehen haben. (Link + Video)
Sehr krass.

Oh my fucking god! So eine perverse Scheiße.

Aber die South-Park Macher haben Recht. Wir haben es alle mit angesehen und wollten es nicht wahr haben.
Übrigens: das Video ist nichts für schwache Nerven.

Panik in den USA – Sprechpuppe sagt: „islam is the light“

Oh Fuck, die Amis sind sooooo durchgeknallt. Da wollen jetzt einige Leute in einer sprechenden Puppe die Worte „Islam is the light“ gehört haben…

… und natürlich musste Mattel die sofort aus den Regalen nehmen.

[Update]
Unbedingt das Video hinter dem Link anschauen!
Man kann es wirklich verstehen!! Der Islam!! Der Islam will uns unterwandern!!!!! 😀

„Erotikunternehmer“ und 17 Millionen Telefonnummern

In der taz ist ein Interview mit Tobias Huch zu lesen, seines Zeichens „Erotikunternehmer“ und Besitzer genau jener 17 Millionen Kundendaten von T-Mobile, die derzeit im Gespräch sind. Das pikante daran: er hatte sie seit 2 Jahren, und T-Mobile hat das nicht sonderlich interessiert. Die Polizei hat sich nie bei ihm gemeldet.

Besonders lustig fand ich diese Stelle:

Zwei Jahre später haben Sie sich dann an Justiministerin Zypries gewandt. Wie kam das?

Wir saßen zufällig im gleichen Flugzeug, ich erkannte sie und sprach sie dann beim Aussteigen an.

Und wie hat sie reagiert?

Sie war sehr interessiert. Das war ja die Zeit, als es mit den Datenskandalen gerade losging. Ich sagte, dass ich Ihr auch eine SMS schicken könne, schließlich hatte ich ihre Mobilnummer auch im Computer. Das fand sie, glaube ich, ganz witzig.

Und dann?

Tatsächlich rief in meinem Büro drei Stunden später der Konzernsicherheits-Beauftragte der Telekom an, er nannte sich Herr Rupprecht und nahm direkten Bezug auf das Gespräch mit Frau Ministerin im Flugzeug. Ich war aber noch in Berlin. Mein Sekretariat hat mir die Kontaktdaten per SMS geschickt. Ich habe mindestens 20-mal binnen einer Woche versucht ihn zu erreichen. Auch ein Rückruf erfolgt nicht. Jedoch, die Schnelligkeit von Bundesministerin Zypries hat mich beeindruckt. Sie hat endlich Bewegung in die Sache gebracht.

Oh fuck, das lässt tief blicken.

Blick nach GB verursacht Schaudern

In GB ist man mit dem Überwachungsstaat natürlich schon viel weiter als hierzulande. Wenn man sich aber die Details anschaut, kann man nur noch den Kopf schütteln. Denn dort ist man über die eigentliche Vorratsdatenspeicherung schon hinaus, und plant jetzt eine Zentralspeicherstelle für alle Verbindungsdaten. Darauf sollen dann Hunderte Behörden Zugriff erhalten.

Die weiteren Stufen des Überwachungsprojekts sehen vor, dass – wie in der Vergangenheit gewünscht – Hunderte staatlich kontrollierter Überwachungsschnittstellen direkt in die Netze aller größeren ITK-Providern installiert werden, zuallererst bei der British Telecom und Vodafone, damit sich die GCHQ und der MI5 landesweit jederzeit live zum Abfangen und Abhören einklinken können.

Verschlüsselte Emails sind in GB natürlich schon länger verboten, was eigentlich schon alles sagt über die Geheimnisse die dort ein Bürger gegenüber dem Staat haben darf.

Während das britische Innenministerium weiter betont, es gäbe noch keinen formalen Beschluss zur Einrichtung des Überwachungsnetzwerks und der zentralen Datenbank, was bedeutet, dass es sich um ein aktives Geheimprojekt handelt, wenn die Informationen der Time zutreffen, haben Quellen der Times gesteckt, dass sich die zuständigen Minister bereits „im Prinzip“ auf die Umsetzung des neuen Überwachungsprojekts geeinigt haben. Nächsten Monat gibt es weitere Informationen in der nächsten Rede der Queen an ihre überwachten Untertanen.

Juhuu, dann ist ja klar wo die Richtung hingeht. Natürlich auch in Deutschland, denn Neid ist auch bei hiesigen Geheimdienstlern eine nette Triebfeder: „…hätten wir nur sowas wie in GB…“

[via ravenhorst]

Mal schauen, wann habe ich das letzte Mal „V for Vendetta“ gesehen? Ich hoffe, ein derartiger Schritt steckt in der britischen Bevölkerung, ansonsten sind sie unrettbar verloren.

Mal wieder §129a Bullshit

Und mal wieder kann man sehen, warum der §129a Bullshit ist, wenigstens für die Leute, denen Gerechtigkeit im Sinn liegt. Es geht mal wieder um die „militante gruppe“, gegen deren angebliche Mitglieder wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ ermittelt wurde.

Was daraus wurde, kann man hier bei annalist nachlesen. Wie üblich wird es keine Verurteilungen wegen §129a geben. Es ist halt wie immer: §129a ist phantastisch, wenn es um das ermitteln, um das durchschnüffeln, um das aufheben von Grundrechten geht. Verurteilt wird aber praktisch nie jemand deswegen:

Weniger als 3% der Ermittlungsverfahren, die in den 90er Jahren auf Grund des § 129a eingeleitet wurden, endeten mit einem gerichtlichen Urteil. Die eingestellten restlichen 97% waren – so die Kritiker – für den Staatsschutz keineswegs nutzlos, denn der § 129a eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten zur Überwachung großer Personengruppen.

Super! Unser Rechtsstaat benötigt mehr solcher Gesetze!

Bundeswehr: Einsatz im Inneren

Jahrelang, nein jahrzehntelang gefürchtet, jetzt ist es da: Die Große Koalition beschließt den Einsatz der Bundeswehr im Inneren.

Die große Koalition hat sich auf einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren zur Abwehr von Terrorangriffen geeinigt. Das teilten die Fraktionschefs von CDU/CSU und SPD, Volker Kauder und Peter Struck, nach Beratungen des gemeinsamen Koalitionsausschusses am Sonntagabend in Berlin mit. Beide machten allerdings deutlich, dass dies nur für eng umgrenzte Notsituationen gelten solle, in denen polizeiliche Mittel nicht ausreichen. Um in solchen Fällen Bundeswehreinsätze möglich zu machen, soll das Grundgesetz entsprechend geändert werden.

Na klaaaaar. Nur im allerallergrößten Notfall. Kennt man ja von anderen Gesetzen. Wer jetzt noch CDU/CSU und SPD wählt, wählt gegen das Grundgesetz. Bleibt zu hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht die ganze Schose kassiert. Gott weiß, in was für einem düsteren Drecksstaat wir uns bereits befinden würden, wenn wir diese Instanz nicht hätten.

[Update]
Weitere Infos bei Kai Raven.

[Update 2]
Ein interessantes Szenario über einen künftig möglichen Bundeswehreinsatz beschreibt die taz:

Künftig könnte die Polizei im Fall einer Terrorwarnung gegen einen Staatsbesuch auch Panzer anfordern, zum Beispiel um Demonstranten in Schach zu halten, die Polizeimaßnahmen zum Schutz der Gäste behindern.

Super. Also demnächst nur noch mit Blumen auf Demonstrationen gehen. 🙂

Kapitalismus gescheitert? Im Gegenteil!

Grade gelesen in der taz, im allwöchentlichen Interview mit Friedrich Küppersbusch:

Finanzkrise! Kapitalismus gescheitert?

Im Gegenteil. Wer beim Monopoly alles verliert und dafür die Bank geschenkt bekommt, hats doch wirklich raus. Das ist, als könnte man im Fußball den Schiri zwingen, ein paar Tore zu schießen, wenn man selbst zu doof ist. Man kann gedanklich jeden Cent Steuergeld, der jetzt in die Kassen der Banken geht, Rentnern, Alleinerziehenden, Kranken aus der Brieftasche gestohlen ansehen, dann kommt man dem Charakter organisierter Kriminalität auf die Spur.

🙂
Volltreffer.
Vor Allem der Vergleich mit Monopoly und Fußball ist besonders gut. Hier zeigt sich: das System funktioniert.

Blinkenlights in Toronto

Blinkenlights ist wieder da, diesmal in Toronto. Hier die CCC-Pressemeldung zum Thema:

Nach langer Pause erwachte das Projekt Blinkenlights wieder zu neuem Leben: Das Rathaus der größten kanadischen Stadt Toronto ist der neue Bildschirm mit 960 Fenstern (also 960 Pixeln mit 16 Helligkeitsstufen) auf 2 Gebäuden. Es handelt sich also um zwei Bildschirme, die noch dazu nach innen gekrümmt sind. Die zwei Bildschirme gaben dem Projekt den Namen Blinkenlights Stereoscope. Es wird vom 4. bis 12. Oktober die Stadtverwaltung erhellen und lädt wieder zu Interaktionen mit den Bildschirmen ein. Außerdem können eigene Animationen eingespielt werden.

Blinkenlights Stereoscope from map on Vimeo.

und hier noch mehr:

Der Hammer. 😀

[via netzpolitik.org]