Eine Runde Mitleid für „die Kinderpornojäger“

Ein Kinderpornojäger ist tief betroffen. Warum? Er fühlt sich „tief gekränkt“, weil sich nicht alle Kreditkartenbesitzer generell zu Verdächtigen in Sachen Kinderpornographie abstempeln lassen wollen, nur weil sie eine Kreditkarte besitzen.

Ja, das ist wirklich schlimm, das. Ich fühle es, in ein paar Jahren sind wir soweit: dann ist jeder verdächtig, der die entsprechenden Organe zum Missbrauch besitzt.

Link gefunden bei Udo Vetter, lawblog. Ja, das war damals der gute Mann, der gegen die Aktion Mikado Verfassungsbeschwerde eingelegt hatte. Warum? Es waren alle Kreditkartenbesitzer durchleuchtet worden, und er war einer von ihnen.

Udo Vetter (Link) meint: (14.7.2008 um 18:51)
Die Verfassungsbeschwerde liegt beim Bundesverfassungsgericht. Das Aktenzeichen lautet 2 BvR 1372/07.

Abwarten.

Karriere: Überwachungsmeister B.A.

Beim BKA ist man jetzt komplett ausgerastet. Die haben einen Job, der folgendermaßen heißt:

Bachelor of Arts in Homeland Security Corporate Management and Assessment

Ein „Überwachungsmeister B.A.“ also. Top! Ein echter Job mit Zukunft!
Es sei denn natürlich man hat ein Gewissen. Dann sieht das schwieriger aus.

Für mich klingt das wie Shadowrun.

fefe

😀

[via redblog, fefe]

Bayern und das Internet

Was das Internet angeht da lebt Bayern noch im 20. Jahrhundert. Wenn das mal reicht. In der bayerischen Landesanstalt für Neue Medien hat man sich was ganz cleveres ausgedacht:
Wer für 500 Leute oder mehr „senden“ will, muss eine Gebühr bezahlen .
Kostet ja nur zwischen 1.000 und 10.000 Euro.

Gibt es bei uns nicht dieses komische Recht, “seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten”? Hoffentlich klagt ganz schnell jemand gegen diese größenwahnsinnigen Regulierer, damit so was nicht Schule macht. Sonst schalten wir besser gleich um. Nach Peking.

lawblog.de

Das ist super. So kann man sich das Recht auf freie Meinungsäußerung auch aus dem Weg schaffen. Denn in einem bin ich mir sicher: dahinter steckt ein Plan.

Typisch Bayern.

Edit:
Jemand, der in Bayern lebt schickt mir diesen Link und sagt: „Ich muss schnell weg von hier.“
Wundert mich grade mal überhaupt nicht.

[via lawblog, heise newsticker, netzpolitik.org]

Keine Katzenfelle mehr bei ebay

Ich lache mich kaputt: ebay verbietet den Handel mit Hunde- und Katzenfellen bei ebay. Das muss man sich mal vorstellen: wir sprechen hier über den Handel mit Nutztieren. Mit irgendwelchen „Dingern“, die bestenfalls Flöhe in sich getragen haben.

Ich sehe das so: wer auf seinen Fellträger nicht aufpassen kann, verliert ihn zu Recht. Und streunende Katzen und Hunde sollten generell zum Abschuss freigegeben werden. Mehr als Parasiten sind die nämlich nicht.

Radeon 4870 und 4850 fallen im Preis

Was ATI/AMD aktuell im Bereich der Topgrafikkarten abliefert ist sensationell. Jetzt fallen die beiden Spitzenmodelle nochmals im Preis.

Der Preisvergleichsdienst Geizhals.at listet aktuell 13 Varianten der Radeon HD 4870 zu Preisen ab 202,92 Euro. Erstaunlich ist dabei weiterhin auch der sehr geringe Aufpreis der übertakteten Variante von MSI (ComputerBase-Test), die mit 30 MHz erhöhten Chip- und satten 100 MHz gesteigertem Speichertakt lediglich 212 Euro und somit keine 10 Euro über dem Preis des günstigsten Modells liegt.

Hier sieht nVidia inzwischen ganz ganz alt aus. Zwar hat man den Spitzenplatz inne, hinkt technologisch jedoch hinterher.

[via computerbase]

„rassische“, sexuelle, politische Auffälligkeiten? Wichtig für die Sicherheit!

Du bist schwul?
Du bist „nichtarisch“?
Du bist in einer Gewerkschaft?

Alles Dinge, die relevant sind für den sehr einseitigen Datenaustausch mit den USA.

Sowohl die Gewerkschaftszugehörigkeit, als auch Daten zum Sexualleben und Informationen zur Rasse oder ethnischen Herkunft einer Person können in Ausnahmefällen von Relevanz für die Bekämpfung des internationalen Terrorismus sein. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/9534) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (16/9279).

_Das_ nenne ich mal ein Statement von Seiten der Bundesregierung. Jetzt weiß ich, was meine Freiheit wert ist.

Liebe taz-Redaktion

Liebe taz.de-Redaktion,

zunächst einmal ein Lob. Endlich, nach Jahren des Wartens konnte ich nun vor einigen Wochen einen RSS-Feed der taz.de Startseite abonnieren. Nachdem auch wirklich die allerletzte Nachrichten- und Zeitungsseite einen RSS-Feed angeboten hatte, zog die taz endlich nach. Endlich. Und sogar mit tollen Bildchen neben jedem Feed-Eintrag, das hat es sonst nirgendwo, Respekt.

Aber eine Bitte habe ich dann doch:
Das mit der technischen Implementation üben wir nochmal, ja? Denn ich finde es reichlich seltsam, jedes Mal 20 neue Einträge im RSS-Reader angezeigt zu bekommen, sobald sich auch nur ein oder zwei Einträge verändern. Das ist irgendwie nicht der Sinn und Zweck eines RSS-Feeds.

Bis dahin mit freundlichen Grüßen

Finnland: Fingerabdrücke aller Bürger sollen gesammelt werden

Finnland beginnt im kommenden Jahr wie alle EU-Mitgliedsstaaten mit der Sammlung von Fingerabdrücken, um seine Bürger mit biometrischen Reisepässen auszustatten. Der oberste Polizeichef des Landes würde diesen Umstand gerne nutzen und als praktischen Nebeneffekt eine zentrale Datenbank mit den Fingerabdrücken aller finnischen Staatsbürger schaffen.

Gut, man muss schon die Gelegenheit am Schopfe packen.
Wie heißt es so schön:
Nur, weil man jemandem noch nichts nachweisen kann, heißt es ja nicht, dass er kein Verbrecher ist.
Grundsätzlich nehmen unsere Regierungen wohl erst einmal an, dass jeder ein Verbrecher ist. Irgendwann kommt schon noch der Zeitpunkt, dass man was nachweisen kann. Und wenn dann eben eine Coladose nicht im sondern neben dem Mülleimer liegt.

[via gulli.com]

Israel, Iran, USA.

Jetzt hat sich auch fefe mal zum Thema Israel-Iran-USA geäußert. Die Schlußfolgerungen fallen relativ ernüchternd aus:

Der Iran greift Israel nicht an. SICHER nicht. Die sind ja nicht blöd. Im Übrigen hat der Iran seit Alexander dem Großen praktisch niemanden mehr angegriffen.

Das, was ich immer sage: der Iran ist eine der friedlichsten Nationen der Welt. Das passt halt nicht in das Bild des Schurkenstaates, der seine eigene Bevölkerung so fürchterlich knechtet, ist aber wahr.

Israel hat gar nicht die Mittel, einen richtigen Krieg gegen den Iran zu führen. Die USA könnten, aber sie würden einen „Enthauptungskrieg“ führen wollen, d.h. die Regierung töten und dann hoffen, dass das Land mit dem Krieg aufhört. Wie gut sowas in der Region funktioniert kann man gerade gut im Irak beobachten. Im Übrigen weiß der Iran das natürlich und hat sein Militär dezentralisiert, damit allen Beobachtern völlig klar ist, dass das nicht funktionieren wird.

Inwiefern der Iran mit irgendwem mithalten kann, kann ich persönlich schwer beurteilen. Das eigene Militär zu dezentralisieren kann auf jeden Fall nie schlecht sein. Vor Allem dann nicht, wenn man potentiell unterlegen ist. Wer seine Kräfte so organisiert, dass sie nicht sichtbar erscheinen, der ist auch nicht zu besiegen. Siehe Irak. Das wissen natürlich auch die USA und ziehen daraus ihre ganz eigenen Konsequenzen:

Ich denke nicht, dass die Amis den Iran angreifen. Die werden jetzt noch ein paar Millionen in die CIA pumpen, und die wird damit Aufstände finanzieren, und wenn die CIA abzieht, werden die Aufständischen alle ähnlich allein gelassen wie die Hmong in Vietnam.

Eine übliche Taktik, die man von Osama bin Laden kennt. Nichts neues.
Ach, und was die Sache mit den Atombomben angeht, da hatte ich 2006 schon drüber geschrieben.

Im Endeffekt soll der Iran angegriffen werden, weil man vermutet(!!) dass die Iraner das wollen, was für USA und Irsrael selbstverständlich ist, nämlich der Besitz von Atomwaffen.

Anstatt an einer Welt zu arbeiten, in der Niemand mehr Atomwaffen braucht, um unangreifbar zu werden, schaffen vor Allem die USA mit ihrer permanenten latenten Angriffsdrohung eine Stimmung, in der jedem Staatschef klar sein muss, dass im Zweifelsfalle nur eine Nuklearbombe den Gegner vom Angriff abhält.

Und daran hat sich auch bis heute nichts geändert, eher im Gegenteil.

GB: Keine Wählerdaten an Adresshändler

Die Briten sind manchmal echt der totale Knaller. Jetzt hat man dort entschieden, dass der *festhaten* „Verkauf von Wählerdaten an Adresshändler für ein paar Penny“ „nicht akzeptabel“ ist.

Ja, gemeint sind Name und Adresse, die in den Wählerverzeichnissen stehen. Na, wieso das denn bitte nicht? 😀 Hat doch keiner was zu verbergen, schon gar nicht vor den Werbespammern, oder?

Ich bin sehr gespannt auf die nächsten bahnbrechenden Erkenntnisse, die dieser pervertierten Gesellschaft noch so einfallen. Vielleicht, dass man Videos von Vergewaltigungsopfern nicht im Internet verkaufen darf? Ach halt, wie war noch die Formulierung? Es ist „nicht akzeptabel“. Genau.

ProSiebenSat1 in der Krise

ProSiebenSat1 befindet sich in der Krise, in einer Finanzkrise, um genau zu sein (taz.de).
Leute, das ist ein Naturgesetz: erst kommt die Qualitätskrise, dann die Finanzkrise.

Euren Mist will keiner sehen, euch rennen die Zuschauer davon. Wohin? Zur DVD und ins Internet.
Wenn ihr denkt, dass ihr nur billigeren Mist produzieren müsst, um die Rendite zu erhöhen („Die Leute werden das schon gucken“), dann habt ihr euch geschnitten. Ihr werdet schon sehen, wie ihr euren Laden an die Wand fahrt.

Islam zu Islamismus wie Christentum zu…?

Ja, wie heißt nur dieses Wort?

Ich habe jetzt mehrere Leute gesprochen, und keiner von ihnen konnte mir einen entsprechenden Begriff nennen. Schätze das ist eine Form von „Neusprech“. Dass es bestimmte Begriffe _nicht_ gibt, obwohl es sie geben sollte.

Denn es gibt sie, die radikalen Christen.

Christlicher Mullah fordert Pornografieverbot im Internet

Direktor der Landesmedienanstalt NRW fordert internationales Pornografieverbot im Internet. Dass sowas unverschämt, lächerlich und in seiner Geisteshaltung sogar gefährlich ist, dürfte jedem klar sein. Am treffensten hat das vielleicht noch fefe kommentiert:

War ja klar. Ein Mullah ist Medienwächter. Wer wäre da auch qualifizierter für als jemand, der Theologie studiert hat?! Unfaßbar.

Dann faselt er da was von Pressefreiheit, aber…

Beim Begriff Freiheit hat der Medienwächter die damit einhergehende Verantwortung im Sinn.

Genau. Neusprech. Wir sagen „Freiheit“ und meinen damit „Unterordnung“, „Gehorchen“, kurz: Duckmäusertum. Das Volk hat zu tun, was die Kirche sagt. Das hat uns durchs Mittelalter gebracht, warum sollten wir das nicht heute auch so machen? Aufklärung war nur ein vorübergehender Trend.

Mir fällt dabei noch am ehesten das hier ein, aus dem Spiel „Sid Meyers Alpha Centauri“, das ab dem Jahr 2100 spielt:

GB: Ausgangssperre für Jugendliche

Das hier ist ein besonders klares Zeichen für eine Diktatur bzw. einen Polizeistaat:

Bei der Operation Goodnight wird für alle Jugendliche unter 16-Jahren und Kindern unter 10-Jahren, ob sie nun Probleme bereiten oder nicht, Ausgangssperren verhängt, die ihnen untesagen, sich nach 21 bzw. 20 Uhr auf den Straßen blicken zu lassen. Zur Kontrolle und Beweissicherung laufen auch die Polizisten Streife, die mit mobilen Videoüberwachungskameras ausgestattet sind, wie sie bereits in Großbritannien im Einsatz sind. Werden Kinder und Jugendliche in den Sperrzonen entdeckt, eskortiert sie die Polizei nach Hause.

Heute nur für Kinder, bald für jeden. Ja, Repressionen müssen zuerst subtil eingeführt werden.
Großbritannien – ein Land von dem man sich besser fern halten sollte. Wieder eines.

[via kai raven]

Tschüss, liebe Briten. Wir werden euch nicht vermissen.

Eine Randnotiz aus einer heise-Nachricht:

Außerdem soll Großbritannien aus der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte austreten(…)

Das wenigstens schlägt die britische Vereinigung der Steuerzahler vor. So, wie sich die Briten in den letzten Jahren verhalten haben kann man leider nur sagen: Tschüss, liebe Briten. Wir werden euch nicht vermissen.

Sehr schade.

Stolpersteine Gießen

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Mahnmalen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite eine individuell beschriftete Messingplatte angebracht ist. Sie werden vor den ehemaligen Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen.

Quelle: Wikipedia
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Am 3. Juni konnte ich bei der Verlegung der letzten Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Steinfurt-Borghorst dabei sein. Ich kam mit ihm ins Gespräch, und er berichtete mir davon, dass er die Stolpersteine in Gießen vor Kurzem verlegt habe. Da ich keine Fotos von den Steinen im Internet finden konnte, wollte ich selbst auf die Suche gehen. Auf den Seiten der Intiative Stolpersteine in Gießen fand ich die Infos über die Verlegeorte, die ich benötigte.


Größere Kartenansicht

Einzig und allein die Ricarda-Huch-Schule in Gießen war bei meinem Besuch verschlossen, ist also noch einen weiteren Besuch wert.

Truecrypt 6.0 erschienen

Weniger als ein halbes Jahr nach dem Erscheinen von Truecrypt 5.0 ist heute Truecrypt 6.0 erschienen.

Die nun freigegebene Version 6.0 soll durch Parallelisierung auf Multi-Core-Prozessoren wesentlich schneller arbeiten. Sie beherrscht nun auch unter Linux und Mac OS X das Erzeugen und Nutzen von versteckten „Volumes“. Unter Windows ist es möglich, komplette Betriebssysteme zu verschlüsseln und so zu verstecken, dass – nach Angabe der Entwickler – nichteinmal ihre Existenz bewiesen werden kann.

Vor Allem der letztere Punkt ist sehr interessant. Mit dem Update werde ich allerdings noch ein bissel abwarten, vielleicht kommt – wie im Februar – ein schnelles Patch raus.