Georg Schramm beim Prix Pantheon 2010

Über Georg Schramm wundere ich mich immer wieder. Und zwar positiv. Immer läßt er vom Leder, und immer trifft er den Nagel auf den Kopf. Wahrscheinlich sind wir so weit, dass man in diesem Land nur noch dann die Wahrheit sagen kann, wenn man Kabarettist ist.

Schramm hat den Prix Pantheon 2010 Preis verliehen bekommen.
Und was er in seiner Dankesrede von sich gegeben hat, hatte mit Kabarett nichts mehr zu tun. Tatsächlich war es eine politische Rede. Und die hat es in sich:

Oh Super, endlich sind Computerspiele Kultur

Na wer hätte sowas gedacht: endlich sind Computerspiele Kultur. Der Bundesverand der Computerspieleentwickler ist in den Deutschen Kulturrat aufgenommen worden.

Eine ganz überragende Erkenntnis. Wäre man vor 10 Jahren darauf gekommen, dass Computerspiele Hochkultur sind, dann wäre es noch so eben angemessen gewesen. Hätte man vor 20 Jahren Computerspiele zur Kultur erklärt, dann hätte man Hellsichtigkeit und ein Gespür für Kultur bewiesen.
Aber im Jahr 2008?

Aua. Und das dann auch noch durch Umsatzzahlen zu begründen, herzlichen Glückwunsch.

Mal ganz abgesehen davon, dass dieses Hochkulturgut immer noch nicht unzensiert zu haben ist. Das wäre so, als könnte man Goyas Nackte Maya in Deutschland nur mit schwarzen Balken bewundern. Na herzlichen Glückwunsch.