Religion und Organspende

Grade gesehen bei CSI: Las Vegas – offensichtlich ist es Juden aus religiösen Gründen nicht gestattet nach dem Tod Organe zu spenden. Es passt ins Gesamtkonzept, denn ihre Körper/Grabstellen sollen bis zum Jüngsten Tag unangetastet bleiben.

Der Wikipedia-Artikel zum Thema Organspende sagt auf jeden Fall nichts zum Thema, hier besteht Nachholbedarf. Bin gespannt, ob da jemand was dazu beitragen kann.

Polen im Mittelalter – geistig.

Am 10. Oktober ist er unbemerkt an uns vorübergegangen – der erste europäische Tag gegen die Todesstrafe. Tatsächlich ist Europa (weitaus mehr als die EU) von der Todesstrafe frei. Nirgendwo wird sie mehr praktiziert, wenn auch in einigen Ländern wie Weißrussland noch formal vorhanden.
Etwas, auf das wir Europäer wie ich finde mit Recht stolz sein können. Eine zivilisatorische Errungenschaft, die seinesgleichen sucht. Ausreißer beim Begehen des Tages sind jedoch – man möchte sagen „wieder einmal“ – die Polen.

Zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln der Polen sind für die Todesstrafe.  Carsten Lißmann von der ZEIT hat sich auf die Spurensuche gemach, und viele mögliche Gründe für die Geilheit auf die Todesstrafe ausgemacht.

Aber ganz so weit aus dem Fenster lehnen können wir bei uns in Deutschland auch nicht. Das Problem: es existieren kaum Zahlen über die Zustimmung der Todesstrafe. Dazu kommt: auch bei höher gebildeten Menschen ist eine gewisse Zustimmung zur Todesstrafe da. Die Überraschung dabei: Frauen scheinen eine größere Affinität zur Todesstrafe zu haben als Männer.

Singletask statt Multitask

Grade den Spiegel aufgeschlagen: „Arbeitspsychologie – Schön der Reihe nach statt Multitasking“

Alles gleichzeitig, lautet an vielen Arbeitsplätzen das Gebot der Stunde: Telefon, viele Computerprogramme und ein Handy streiten zeitgleich um die Aufmerksamkeit. Wer sich aber so vereinnahmen lässt und alles auf einmal tun will, macht mehr Fehler, verschwendet Zeit – und verlernt das Denken.

Das denken verlernen.
Ja, ich habe auch schon bei mir selbst gemerkt, dass „Singletasking“ sehr viel genialer ist als Multitasking. Wofür haben wir Computer? Die sollen sowas übernehmen. Wir Menschen sind dafür nicht gemacht.

Was Einstein noch nicht wusste

Ich schaue grade EinsFestival:

Was Einstein noch nicht wußte
(3/3) Das Rätsel des Universums: Willkommen in der 11. Dimension

Und es ist tatsächlich so: in Sachen Physik scheine ich grundlegende Kenntnisse mehr zu haben als ein Albert Einstein. Das ist nicht mal besonders ungewöhnlich. Insgesamt scheint mir der Respekt für Albert Einstein durch die Popkultur ungewöhnlich hoch. Das, woran sich Einstein noch die Zähne ausgebissen hat, scheint man heute bereits hinter sich gelassen zu haben. Auf mein Wissen wäre er vielleicht sogar neidisch auf mich. Denn von der M-Theorie hatte Einstein noch nichts gehört. Denn seine Weltsicht ist schon über 50 Jahre alt, aus heutiger Sicht wohl hoffnungslos anachronistisch. Heute versucht man eher, sich an Leute wie Edward Witten zu halten. Das Überraschende für mich ist nur: das Weltbild des Otto Normal Bürgers scheint vor 50 Jahren stehen geblieben zu sein.

We, the people from the planet earth…

„This is a present from a small, distant world, a token of our sounds, our science, our images, our music, our thoughts and our feelings. We are attempting to survive our time so we may live into yours.“

(„Dies ist ein Geschenk einer weit entfernten Welt, Beispiele unserer Geräusche, unserer Forschung, unserer Bilder, unserer Musik, unserer Gedanken und unserer Gefühle. Wir hoffen, unser Zeitalter zu überleben sodass wir Ihres erleben können.“)

Jimmy Carter auf der goldenen Schallplatte “Sounds of Earth”, die sich an Bord der Voyager Raumsonden (1977) befindet.

Das ist jemand, bei dem ich mir denke – ja! – der wäre der Richtige, um den Erstkontakt mit Außerirdischen herzustellen. Ein Menschenrechtler, ein Friedensnobelpreisträger, ein Aussöhner, und gleichzeitig ehemaliger US-Präsident. Davon ist ja der aktuelle Präsident leider weit entfernt.

Wikicharts: Prozent S

Die deutsche Wikimedia präsentiert seit Kurzem die WikiCharts mit den Top100 Artikeln der deutschen Wikipedia.
Interessant ist nicht nur, dass der Artikel Israel (2. Platz) noch vor Deutschland (3. Platz) liegt, sondern dass es “%s” auf Platz 7 geschafft hat. Das ist genau der Artikel auf den man trifft, wenn man aus irgendeiner Programmsuchmaske (z.B. Firefox) direkt in wikipedia sucht, aber keinen Begriff eingibt. 4329 in den letzten 14 Tagen. Nicht schlecht.

Ansonsten sieht man in den Charts das widergespiegelte Interesse an den Startseitenartikeln sowie dem Thema Sex.

[via netzpolitik.org]

Update:

Eine sehr ausführliche Erklärung der ganzen Geschichte findet man bei Wikipedistik. Da klärt sich auch die Frage, warum so ein Chart überhaupt in dieser Form notwendig ist, und vor Allem, warum die Zugriffszahlen für die Artikel so klein sind. Circa 6.000 Aufrufe täglich sind einfach viel zu wenig.

Um eine Überlastung des Toolservers zu vermeiden wird nicht jeder einzelne Artikelaufruf gelogged, sondern nur jeder 750ste.

Das erklärt so einiges. 4,5 Mio Aufrufe pro Tag sind deutlich realistischer.