Tumor in der Brust? Pech gehabt, Mann!

Neulich hatte ich darüber berichtet, dass Männer in Deutschland Krebsvorsorge erst ab 45 kriegen, Frauen aber bereits ab 20.

In Florida wurde jetzt einem Mann mit einem golfballgroßen schmerzhaften Knoten in der Brust die Mammografie verweigert, eben weil er ein Mann ist.
Wegen mangelnder Krankenversicherung hatte er sich an Organisationen gewandt, die wegen des laufenden „breast cancer awareness month“ Mammografien anbieten. Bei sechs verschiedenen Organisationen wurde er abgelehnt. Er ist halt „nur“ ein Mann.

Partnerschaftliche Gewalt gegen Männer: „Es ist ja kein Wunder dass sie dich schlägt“

Ein Mann gibt zu, Gewaltopfer eine Frau (seiner Partnerin) geworden zu sein. Nichts weiter, nur das.
Eine offensichtlich bekennende Feministin dazu:

Nun, wenn du dich deiner Partnerin gegenüber wie ein Arsch benimmst ist es kein Wunder, dass Sie dich schlägt.

Wenn ein Mensch es schafft, in so wenigen Worten so viel Verachtung unterzubringen, ist das schon beachtenswert.
Oh, und wie immer wenn man derartige feministische Verachtung bloßstellt kommen anschließend die Relativierer. Nein, diese Frau sei ja gar keine Feministin, sie sei einfach nur ein Arschloch. Einfach mal darauf achten, die Weltbildretter sind bei sowas immer sehr tapfer.

Disclaimer: den Link zu dem Tweet und eine unverpixelte Gesamtversion des Screenshots gebe ich auf Nachfrage heraus. Hier erscheint der Tweet verpixelt, da Niemand direkt angeprangert wird.

Späte Folge des #om13gate: Piraten Streaming wird abgeschaltet

tl;dr: feminism killed #Piraten-Streaming

Im Genderwar in der Piratenpartei gibt es ein neues Opfer. Das Portal „Piraten-Streaming“ wird wegen der Querelen um einen feministischen Vortrag bei der Open Mind Konferenz geschlossen. (Screenshot)

Zusätzlich hat sich innerhalb der Piraten Deutschland eine Form des Umgangs mit (gesellschafts)politisch Andersdenkenden etabliert, den ich in dieser Form nicht mehr mit tragen möchte.

Mit dem #om13gate hat dieser Umgang auch das Streaming erreicht. In dem umstrittenen Vortrag “Ihr gehört nur mal ordentlich durchgevögelt” wurden Tweets und Twitternicks in Form eines Internetprangers präsentiert, die mich stark an eine Hexenjagd und Lynchjustiz erinnert haben. Ungeachtet der Wertung der gesellschaftspolitischen Ausrichtung des Vortrags rechtfertigt dies nicht, wie hier mit Kritikern umgegangen wird.

Auch wenn die rechtliche Bewertung diese Form des Prangers zulässt, so ist für mich eine moralische Grenze überschritten worden. Intensive Diskussionen, wie man eine “Publizierungsmoral” aufrechterhalten könne, wurde mir als Versuch unterstellt, ich wolle eine politische Zensur vornehmen. Dies ist nicht der Fall. Daher sehe ich keinen anderen Weg, als meiner moralischen Position dahin gehend Ausdruck zu geben, als dass ich für diese Form der politischen Willensbildung kein Portal, das mit meinem Namen verbunden ist, zur Verfügung stellen werde.

Das war längst nicht der erste Vorfall dieser Art und wird auch wohl nicht der letzte bleiben. Hier wird – ob gewollt oder nicht – die Demontage der Piratenpartei vorangetrieben. Nicht umsonst kommentiert Wolfgang Preiss, Betreiber von Piraten-Streaming.de diesen Zustand so:

Leider hat sich die deutsche Piraten-Bewegung im Lauf der letzten 2 Jahre deutlich von den Zielen, wie sie 2009 formuliert waren weg bewegt. So sind heute nicht mehr Bürgerrechte und Netzpolitik die Schwerpunktthemen, diese haben sich hin zu anderen Themen verlagert, die bereits von anderen Parteien gut abgedeckt werden.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Das Problem ist nur: die Menschen, die eine ideologisch motivierte Demontage betreiben ist so etwas offenbar völlig egal. Sie werden so weiter machen, und verbrannte Erde hinterlassen. Manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.

Feminismus 2013: Messerstiche, Kehlendurchschnitt, Kopfschüsse

Oliver Flesch berichtet über den Fall Jodi Arias, die ihren Ex-Freund mit Neunundzwanzig Messerstichen, einem Kehlendurchschnitt und ein paar Kopfschüssen abmetzelte.

Ein klarer Fall.

Aber der Feminismus wäre nicht der Feminismus, wenn sich nicht Femis finden würden, die diese beispiellose Gewalttat bejubeln würden.
Feminismus 2013 halt:

Was diesen Fall für mich erst interessant macht, ist die Tatsache, dass Jodi Arias weltweite Unterstützung aus feministischen Kreisen bekommt. „Freiheit für Jodi!“, wird auf diversen Facebook-Unterstützer-Seiten und in feministischen Blogs gefordert.

Jodi Arias droht der Tod durch die Giftspritze. Ich bin, wie bereits öfter erwähnt, ein Gegner der Todesstrafe. Aber wenn sie jemand verdient hat, dann Jodi Arias.
In diesem Sinne.

Das wars, Ladies. Gleichberechtigung ist abgesagt.

Das Vergewaltig…Verwaltungsgericht Arnsberg hat entschieden: die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist höchstrichterlich abgesagt. Leider. In Arnsberg kommen nur die Mitglieder eines Geschlechts in den Genuss bestimmter Jobs, und zwar in 100% der Fälle.
Ich spoilere Mal: die Männer sind es wenig überraschend nicht.

Überhaupt sind auch keine Jobs vorstellbar, die Frauen verwehrt sind. Logisch, das wäre ja auch eine verfassungswidrige Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Nur wenn es Frauen zum Vorteil gereicht, ist die Sache wohl wieder etwas völlig anderes. Ich kann mir zwar ebenso wenig wie beim Papst vorstellen welchen Teil des Jobs eine Frau mit ihren Genitalien ausübt damit sie unbedingt eine Frau sein muss, aber gut. Vielleicht existieren Geheimrituale von deren Existenz ich nichts weiß.

Unter den Umständen kann man wohl nur sagen: Ladies, die Gleichberechtigung wird abgesagt. Ihr könnt euch schon mal darauf einstellen, dass euch das Wahlrecht aberkannt wird und ihr demnächst wieder hinter dem Herd euer Dasein fristen dürft. Echte Gleichberechtigung ist ja leider nicht gewünscht. Dann kann man es auch gleich ganz sein lassen, und die Uhren wieder zurückdrehen. Keine halben Sachen.

USA: Vergewaltigungsopfer muss Geld an Vergewaltiger zahlen

Nur in den USA:
Eine minderjährige Person wird vergewaltigt, darf das Kind nicht abtreiben, muss das Kind nach der Geburt dem Vergewaltiger lassen und außerdem Unterhalt zahlen.
Tolles Rechtssystem, da.

„Schön dass du vergewaltigt wurdest! Und jetzt zahl brav zehntausende Dollar an den Menschen der dir das angetan hat.“

Royales Baby: die 50er Jahre haben angerufen und kommen mit ihrem Sexismus vorbei

Eigentlich darf einem das noch namenlose royale Baby getrost egal sein, ist ja nur ein normales Baby. Was es aber interessant macht ist die teilweise extremistische Art, wie auf das Baby reagiert wird, und wie es umgehend in das Fadenkreuz von Extremisten gerät. Warum das?

Na ganz einfach: der Säugling erdreistet sich doch tatsächlich Träger eines Penis zu sein.
Und weil so etwas natürlich nicht sein darf, und weil ein Mädchen ja „besser“ gewesen wäre, wird dem Kind gleich alles denkbar schlechte gewünscht.

Die 50er Jahre haben gerade angerufen, und bringen ihren generalüberholten Sexismus vorbei.
Ihr wisst schon, an den Zeitgeist angepasst. Leiden soll er, weil er es wagt ein Junge zu sein. m(

In Bayern steht jetzt Männerhass auf dem Schulplan

In bayerischen Schulen steht jetzt Männerhass auf dem Schulplan. Klingt polemisch und übertrieben?
Selber lesen macht schlau:

Eine kurze Zusammenfassung: “Ist der Klimawandel ein Mann?” besteht aus der Behauptung, dass Männer im Gegensatz zu Frauen “dicke Autos” fahren und (vermutlich fette) Steaks essen und deshalb die Umwelt mehr belasten als Frauen. Frauen belasteten die Umwelt zwar auch, machten dies aber durch Engagement für das Gemeinwohl wett und seien es ansonsten und im Gegensatz zu Männern gewohnt, für andere mitzudenken.

Sehr schön bringen es die sciencefiles auf den Punkt:

Die hier dargestellte primitive Form der Manipulation und Konditionierung der Jugendlichen, die doch so gerne als besonders schutzbedürftig hingestellt werden, von den selben übrigens, die die vermeintliche Schutzbedürftigkeit so gerne ausnutzen, scheint einem Plan zur Volksverdummung entsprungen zu sein, Teil eines Versuchs, Verstand und Ratio aus dem menschlichen Erbgut zu beseitigen und durch Affekt und Gefühl zu ersetzen, denn diejenigen, die durch Gefühle geleitet werden, sind ein Spielball in den Händen derer, die wissen, welchen Stimulus sie einsetzen müssen, um eine gewünschte Reaktion zu erzielen. Dass Gegenstand dieser Konditionierung der Hass auf Männer ist, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem paranoide Männerhasser angetreten sind, die Welt nach ihrer Wahn-Vorstellung umzugestalten.

Das ist in der tat das krasseste Beispiel von „Mann=böse, Frau=gut“ Konditionierung, das mir bisher begegnet ist. Vor Allem in einer so krassen und unverhohlenen Form.
Aber wenn man ehrlich ist, gab es das schon früher, zum Beispiel im Geschichtsunterricht. Die Rolle von Frauen in der NS-Zeit und beim Holocaust ist in meiner Schulzeit komplett unter den Tisch gefallen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das heute anders ist. Dabei gibt es gerade darüber viel interessantes zu erfahren.

Geschlechterdiskriminierung beim Thema Beschneidung jetzt gesetzlich verankert

Als ob die bisherige Regelung zum Thema Beschneidung für sich alleine genommen noch nicht sexistisch genug gewesen wäre:
Seit Freitag kennt Deutschland einen neuen Strafrechtsparagrafen, der weibliche und ausschließlich weibliche Beschneidung unter Strafe stellt.

So bemühten sich auch in der Diskussion diejenigen, die meinten, dass eine deutliche strafrechtliche Sanktionierung der Beschneidung von Mädchen von Nöten sei, stets darum, die Beschneidung männlicher und weiblicher Säuglinge bzw. Kinder streng auseinanderzudividieren. Um dies zu erreichen wurden in vielen Kommentaren und Stellungnahmen die weniger archaisch anmutenden Beschneidungsrituale an männlichen Säuglingen und Kindern den stark archaisch anmutenden Ritualen an weiblichen Säuglingen und Kindern entgegengesetzt, wodurch der erwünschte Eindruck, die Beschneidung von Jungen sei ja „eigentlich gar nicht so schlimm“ schnell erzielt wurde.
(…)
Hierbei wurde außen vor gelassen, dass es auch bei der weiblichen Beschneidung Formen gibt, die noch am ehesten der männlichen Beschneidung ähneln.

Die körperliche Unversehrtheit von weiblichen Säuglingen ist in Deutschland (per Gesetz!) mehr wert als die körperliche Unversehrtheit von männlichen Säuglingen.

[1] Wortlaut des §226a StGB „Verstümmelung weiblicher Genitalien“ http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-Re-226-StGB-a/forum-260073/msg-23787439/read/
[2] Wortlaut des §1631d BGB „Beschneidung des männlichen Kindes“ http://dejure.org/gesetze/BGB/1631d.html

Neues vom Genderwar: Stehend Pinkeln soll verboten werden. Verboten!

Neues von den schwedischen Feministinnen (ja, von der Sorte hier):
Im stehen pinkeln soll verboten werden.

The local chapter of the Left Party, a socialist and feminist political party, in Sormland County Council, Sweden, is pushing to make standing while peeing illegal for men using the county council’s public restrooms.

Verdammt, mein Bizarrometer ist gerade explodiert. 😀

„Gewaltspiralen und die Gleichbehandlung der Geschlechter“

Dana Kühnau vergleicht die männliche und weibliche Genitalbeschneidung und die Scheinheiligkeiten in der Debatte:

Einige haben sich sehr bequem in der Vorstellung eingerichtet, dass Männer als Opfer nicht in Frage kommen, sondern gestehen diesen Status nur Frauen zu. Das mag für manche Gesellschaftsbereiche zutreffen, ist als absolute Setzung aber schlicht realitätsblind. Denn medizinisch, psychologisch und physiologisch lässt sich die Zweiteilung in „gute“ und „schlechte“ nichtbetäubte Amputationen an den Genitalien von Kindern nicht aufrechterhalten.

Die weibliche Beschneidung gibt es nämlich in vielen verschiedenen Ausprägungen, abhängig von der jeweiligen Tradition. Bei der leichtesten Form werden die weiblichen Genitalien nur angeritzt, schwere Formen bestehen aus dem Wegschneiden von Klitorisvorhaut, Klitoris und/oder Schamlippen, und bei den extremen Formen werden die Mädchen quasi zugenäht.[1]

Die männliche Beschneidung ist da im mittleren bis unteren Bereich einzuordnen, weil mit der Vorhaut ein den kleinen Schamlippen und der Klitorisvorhaut vergleichbares (und aus dem gleichen genetischen „Material” entstandenes) Gewebe entfernt wird. Auch bei den Jungen muss jedoch differenziert werden zwischen einer „radikalen Beschneidung” (vollständige Entfernung der Vorhaut) und einer nur teilweisen Beschneidung. Außerdem spielt es für das spätere sexuelle Empfinden noch eine Rolle, ob dabei das Frenulumbändchen (ein hochsensibles Gewebe) nur beschädigt, herausgeschnitten oder halbwegs intakt gelassen wurde.

Sehr interessant dazu auch: Eine nach der medizinischen Eingriffstiefe sortierte Skala zum Thema Beschneidung.

[via Ole Wintermann, Facebook]

„Nach dem Penisneid kommt jetzt der Wurstneid“

Ceci n'est pas une saucisse.

Einen großen sexistischen Skandal haben europäische Inselbewohner in Deutschland ausfindig gemacht: EDEKA vertreibt Würste für Männer und Würste für Frauen.
Natürlich ein Aufregerthema für Feministinnen. Freundlicherweise nimmt sich der Daily Mail ausführlich und sehr analytisch dem Thema an. 🙂

Sehr schön an der Stelle auch der britische Humor:

First it was penis envy, now the feminists have sausage envy!

😀

Achtung, es spricht die Grimme Online Award Gewinnerin 2013

Achtung, es spricht die Grimme Online Award Gewinnerin 2013:

(Screenshot)

Ich bin geradezu erschlagen von der Weisheit ihrer Worte.
Ach so, einen Kontext hatte sie übrigens nicht angegeben. Wahrscheinlich wollte sie einfach mal gegen „alte Säcke“ austeilen.
So sehen sie aus, die Grimme Preis Gewinnerinnen 2013.

Kenia: „Männer werden nichts weiter als Samenspender in unserer Gesellschaft“

Die Probleme in Kenia sind wohl ganz ähnlich wie bei uns.

It reminded me of how hard it has become for male job seekers to get jobs this days be it from male or female employers something that was echoed by one of my lecturers at Egerton University. It is worrying that the society has focused more on the girl child and forgotten the boy child.

We actually have a problem that needs to be addressed. We have forsaken the boy child and soon it might cause grievous harm to the society.

Auch ansonsten scheint da die Lage dort bemerkenswert ähnlich zu sein wie bei uns, vor Allem was häusliche Gewalt gegen Männer angeht.

[via genderama]

USA: neue Masche von Vergewaltigerinnen

Neue Masche einer Vergewaltigerin in den USA: Vergewaltigungsopfer muss Unterhalt an Täterin auszahlen.
Der wurde als 15-jähriger von seiner Babysitterin wiederholt vergewaltigt. Jetzt nach vier Jahren kommt sie aus dem Knast, und er muss nicht nur 500 Dollar monatlich an Unterhalt zahlen, sondern soll auch noch 23000 Dollar für die bisherigen vier Jahre zahlen, und natürlich bekommt sie das Sorgerecht.

Die Quelle ist zwar ein bisschen „spooky“, aber die generelle Rechtslage in den USA scheint genau so zu sein, daher verlinke ich das.

Gastartikel: „Mein Problem mit dem Feminismus“

Der folgende Artikel ist ein Gastartikel von Sven alias tux0r, lizenziert per by-nc-sa.
Mein Problem mit dem Feminismus

Obwohl (oder gerade weil?) ich die #PiratinnenKon besucht und mich dort sowie im Anschluss mit einigen durchaus diskussionsbereiten und auch überzeugenden Feministinnen unterhalten habe, werde ich gelegentlich gefragt, worin eigentlich mein Problem mit dem Feminismus bestehe. Vorgeworfen werden mir unter anderem meine nicht feindseligen Kontakte zu vermeintlichen Tätern sowie meine mangelnde Bereitschaft, mich an nett gemeinten, rational aber eher kontraproduktiven Aktionen wie der „In-Woche”, also einer Woche, in der ausschließlich das generische Femininum verwendet wird, zu beteiligen. Auch meine Kritik daran, dass eigentlich unterstützenswerte Aktionen gegen sexuelle Übergriffe häufig stur ein bestimmtes Täter-Opfer-Schema befolgen, stößt nicht überall auf Zuspruch. Offenbar wirke ich in meinem Habitus wie ein Frauenfresser.

Natürlich gibt es auch radikal agierende oder sich radikal äußernde Vertreter der Ansicht, Frauen seien aufgrund ihres Geschlechts in der Küche noch immer am Besten aufgehoben. Dass viele Frauen dieses Spiel aktiv mitspielen, sei es aus religiösen, sei es aus anderen wirren Gründen (recht beliebt ist das Bild der Frau als untergebene Gefährtin des Mannes zum Beispiel auch bei Freunden des Mittelalters), ist zumindest eine Randbemerkung wert, jedoch kein Grund anzunehmen, negative Rollenklischees seien eine rein männliche Eigenheit.

„Wein soll fließen, brennen soll das Weib!”
– Lost Belief: Bischofswein

Vermutlich ist es eher wenig förderlich für den Feminismus, wenn Feministinnen in der Tradition von Valerie Solanas das Ende alles Männlichen fordern. (Einem Magazin gefällt das.) Dabei befinde ich Feminismus von seiner bloßen Intention her gar nicht für schlimm. Die Gleichbehandlung aller drei Geschlechter, ohne ein Geschlecht (etwa, wie es oft erfolgt, das männliche oder das weibliche) positiv oder negativ hervorzuheben, ist eine durchaus progressive Idee und der „Postgender”-Idee, die die Überwindung von Geschlechterzugehörigkeit zum Inhalt hat, nicht unähnlich. Nicht schön wird es aber, wenn man sich auf dem Weg dorthin radikaler Methoden bedient.

Ein konkretes Beispiel: Vor recht kurzer Zeit wurde in Berlin das „Barbie Dreamhouse” eröffnet. Natürlich waren viele Kinder und Eltern dort. Nahe liegend ist, dass man als rationaler Mensch eine Kundgebung abhält, um medial desinteressierten Besuchern zu verstehen zu geben, dass das Frauenbild, das Barbie vermittelt, nicht unbedingt optimal ist. (Dabei ist die Kritik an dem Frauenbild nicht immer klar verständlich: Geht es um die ungesunden Proportionen der Puppe, um das Klischee von der kichernden Hausfrau, die ständig nur mit ihren Freundinnen Urlaub macht und sonst nichts auf die Reihe bekommt, oder um die heutzutage allzu weltfremde Vorstellung, die erste richtige Beziehung [„Ken“] wäre die „Liebe des Lebens”?)

Etwas weniger nahe liegend ist das:

Klara Martens tauchte als Barbie auf, entblößte ihre perfekten Brüste („Life in plastic is not fantastic!“) und hielt ein brennendes Kreuz hoch.

Nun würde ich ja behaupten, die Formulierung „perfekte Brüste” sei hier nicht klug gewählt und wirke eher neidisch als spöttisch, aber mich fragt natürlich wieder keiner. Interessant ist aber auch das mit dem brennenden Kreuz, an das im Übrigen – ein hier nicht ganz unwichtiges Detail – eine Barbie-Puppe gebunden worden war. Da hat jemand zu viel Geld.

Einmal ganz abgesehen von dem recht dämlichen Umstand, dass man als feministische Frau gegen Geschlechterklischees heutzutage offenbar bevorzugt halbnackt demonstriert („Sexismus ist scheiße, aber guckt mal, wie toll meine Brüste sind!”), denn von voll bekleideten Demonstrantinnen bekommt man in den Medien nur wenig zu sehen, ziehen sich durch die „Femen”-Proteste – „Femen” nennen sich die barbusigen Radikalfeministinnen, deren einzige Emotion anscheinend Aggression ist – auch Stilmittel ganz anderer Gruppen wie ein roter Faden. Brennende Kreuze? Haben andere schon gemacht. Verharmlosung von NSDAP-Symbolen? Läuft. Die Zurschaustellung des weiblichen Körpers als Objekt erfolgt ja als Gruppenkonsens ohnehin. Eine kreative Femengruppe, die irgendetwas Unerfreuliches machen möchte, was noch nicht jeder gemacht hat, um aufzufallen, müsste also eventuell irgendwas mit aktiver Pädophilie machen. Oder mit Fäkalien. Oder beides.

„Brennen, sie soll brennen!”
– Subway to Sally: Die Hexe

Bemerkenswert ist, dass sowohl der Ku-Klux-Klan als auch die NSDAP primär Vereine waren beziehungsweise sind, in denen das verhasste Patriarchat den Ton angab beziehungsweise angibt. Man macht also Gebrauch von den Methoden des Feindes, eben des vermeintlichen Patriarchats, um zu zeigen, dass es falsch liegt. Ich bin unwillens, mich einen Patriarchen zu nennen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Männer, die gegen eine Vorherrschaft des Weiblichen, sofern diese eines Tages eintritt, demonstrieren gehen wollen, dafür keine Nazisymbolik benötigen. Allerdings ist mir auch kein solcher Fall bekannt. Man schelte mich einen Narren, so er denn eines Tages eintritt und ich soeben irrte.

Blöd am Feminismus ist auch, dass er in Behörden und ähnlichen Einrichtungen allzu oft mit „Gendern” verwechselt wird. Dafür kann der Feminismus indes nichts. „Gendern” ist – so mein bisheriger Kenntnisstand – die furchtbare Marotte, geschlechtergerechte Sprache zu benutzen, also jedem generischen Maskulinum ein generisches Femininum zur Seite zu stellen. (Transsexuelle dürfen natürlich auch weiterhin sprachlich unterdrückt werden, sind ja nicht so viele.) Mir als Mann ist es ja völlig wurscht, ob ich nun „der Mensch”, „die Menschin” oder „das Mensch” bin, und ich habe bisher auch nur wenige Studentinnen kennen gelernt (ich könnte spontan nicht mal einen Namen nennen), die eine Anrede als „liebe Studenten” als tiefe Beleidigung empfunden hätten, schon, weil es im Regelfall um den Stand und nicht um das Geschlecht geht; aber bitte, ein jeder möge seine eigenen Probleme zur Lösung einreichen. Persönlich bin ich ein Freund des generischen Neutrums, und wenn man schon Wörter wie „Piraten” mit irgendwelchen Auslassungsasterisken ergänzen muss, weil es das generische Neutrum für Personenbezeichnungen in der Praxis gar nicht gibt, dann doch bitte „Pirat*en” und nicht „Pirat*innen”, da letzteres bereits eine geschlechtseindeutige Endung impliziert; das „Gendersternchen” steht ja, entlehnt aus der EDV-Welt, dafür, dass man an seiner Stelle Beliebiges einfügen kann, und solches Beliebiges, das aus „Pirat*innen” männliche oder transsexuelle „Piraten” – letztere bevorzugen sowieso oft das Wort „Queeraten” – macht (offizieller Sprachgebrauch: „mitmeint”), ist jedenfalls mir nicht geläufig.

Man sollte natürlich auch weiterhin gesondert von „sehr geehrten Damen und Herren”, „sehr geehrten Männern und Frauen” oder ähnlichen Teilungen sprechen, sofern man etwa als Redner ein Publikum, das restlos aus Vertretern beiderlei Geschlechts besteht, anzureden beliebt; „sehr geehrte Menschen” klingt doch etwas holprig und „sehr geehrte Teilnehmer” passt längst nicht immer. Warum es aber unzumutbar erscheint, auch in der Schriftsprache alle angesprochenen Personen mitsamt ihrem Geschlecht, sofern als notwendig erachtet, vollständig auszuschreiben, erschließt sich mir nicht. (Der Autor des soeben verlinkten Textes verwechselt jedoch „zusehends” und den meines Erachtens fragwürdigen Anglizismus „zunehmend”, ich empfehle also, seine Ergüsse nicht einfach als gegeben hinzunehmen.) Die Zeit, in der ein einfacher Text noch zu Kapazitätsengpässen führte, sollten seit einigen Jahren längst überwunden sein. Ich persönlich lege hingegen gar keinen Wert darauf, Wörter nach ihrem grammatikalischen Geschlecht zu beurteilen. Bin ich ein Frauenfeind, weil es mich nicht stört, wenn der Baum prächtig gedeiht? Zugegeben, der Vergleich hinkt. Ziehen wir einen anderen heran: Bin ich ein Frauenfeind, wenn ich nach der Konsultation eines Ärztepaares, von dem ein Teil männlich, ein Teil weiblich ist, sage, ich sei beim Arzt oder bei Ärzten und nicht beim Arzt und bei der Ärztin gewesen? Ich versuche wirklich zu begreifen, warum das notwendig sei, um sich vom Patriarchat zu distanzieren, aber es gelingt mir einfach nicht. Ich sehe mich ohnedies – ich erwähnte es bereits – nicht als einen Patriarchen. Herrschaft qua Geschlecht ist keine gute Herrschaft, Herrschaft qua Kompetenz gilt es zu fördern. Mit dem Wort „Herrschaft” rate ich in einer Demokratie übrigens äußerst vorsichtig umzugehen, meine Herrschaften. (Hat eigentlich schon jemand den Begriff der „weiblichen Herrschaft” angeprangert?)

„Ich bin nicht unter dir, ich bin nicht über dir, ich bin neben dir.”
– Ton Steine Scherben: Komm schlaf bei mir

Dass eines der Ziele des Feminismus’ auch eine Gleichbehandlung der Frau bei Beförderungen, Anstellungen und Entlohnung ist, finde ich des Weiteren gut und richtig. Die Verfechter dieser Gleichbehandlung schaden ihrer eigenen Sache jedoch allzu oft mit inkorrekter Wiedergabe tatsächlicher Zahlen und (bewusster?) Unkenntnis der wirtschaftlichen Realität. Natürlich sind Personalchefs, die bei Bewerbungen einen Mann wegen seines Gliedes und nicht wegen seiner Kompetenz bevorzugen, eine Fehlbesetzung. Wenn aber zum Beispiel eine Frau in Männerberufen (zum Beispiel in der Informatikbranche) abgelehnt wird, weil sie in ihrer Kindheit mit Puppen statt wie ihre männlichen Mitbewerber mit Computern gespielt hat, dann ist das eine Kompetenz- und keine Geschlechterfrage. Ich als Personalchef würde übrigens für Programmierung generell lieber eine Frau, die C++ beherrscht, als einen Mann, der den modischen Nullbegriff „Web 2.0? als Fachkenntnis angibt, einstellen; mir sind sogar konkrete Beispiele für beide genannten Personen bekannt. „Frauen können nicht programmieren und Männer sind Nerds” ist also ausgemachter Schwachsinn. Ich bin aber kein Personalchef. – Andersherum bezweifelt wahrscheinlich auch kaum jemand (gleich welchen Geschlechts), dass Frauen sich aufgrund ihrer Urinstinkte als Kindergärtner, äh, Kindergärtnerinnen generell besser eignen als Männer. (Eine persönliche Anekdote in diesem Zusammenhang: Seitens der staatlichen Institution, bei der ich in Lohn, wenn auch nicht in Brot, stehe, wird in Stellenausschreibungen gegenwärtig ausdrücklich angegeben, dass Bewerbungen von Männern aufgrund der Bestimmungen des niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetzes (NGG) besonders erwünscht seien. Anscheinend ist der Frauenanteil stellenweise inzwischen so groß geworden, dass der Gesetzgeber intervenieren musste. Das könnte daran liegen, dass einen männlichen, kinderlosen Akademiker mit abgeschlossenem Studium die hier üblichen 50-Prozent-Stellen meist nicht sonderlich reizen. – Wer jedenfalls in überstürztem Aktionismus trotz guter Absichten pauschal eine Frauenquote im öffentlichen Dienst fordert und keine Ausnahmen vorsieht, übersieht dabei offensichtlich etwas Grundlegendes.)

Nein, ich habe kein Problem mit dem Feminismus. Ich habe ein Problem damit, dass die Menschen ihn pervertieren. Das Ende von geschlechterbezogener Diskriminierung mittels der Überwindung der Kategorisierung nach (mithin: der impliziten oder expliziten Bevorzugung von) Mann, Frau oder unklarem Dritten (in behördlichen Formularen tauchen diese Dritten oft nicht einmal auf, sie haben also ein zusätzliches Diskriminierungsproblem), sollte gegebenenfalls politisches, primär aber gesellschaftliches Ziel eines progressiv denkenden Menschen sein.

Das ist eigentlich auch schon alles.