Guten Morgen!
Heute 21:00 im ZDF:
„Bei Anruf Abzocke“ – Dokumentation über Günter Wallraff auf Geheimmission 🙂
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,7131270,00.html
Wird sicher klasse.
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Gesellschaft
Guten Morgen!
Heute 21:00 im ZDF:
„Bei Anruf Abzocke“ – Dokumentation über Günter Wallraff auf Geheimmission 🙂
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,7131270,00.html
Wird sicher klasse.
In Norwegen und Schweden werden heute die diesjährigen Nobelpreise verliehen.
In Oslo werden am Mittag zunächst der ehemalige amerikanische Vize-Präsident Al Gore und der Weltklimarat mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
[via]
Yeah.
Wird ein guter Tag. 🙂
Grade gesehen bei CSI: Las Vegas – offensichtlich ist es Juden aus religiösen Gründen nicht gestattet nach dem Tod Organe zu spenden. Es passt ins Gesamtkonzept, denn ihre Körper/Grabstellen sollen bis zum Jüngsten Tag unangetastet bleiben.
Der Wikipedia-Artikel zum Thema Organspende sagt auf jeden Fall nichts zum Thema, hier besteht Nachholbedarf. Bin gespannt, ob da jemand was dazu beitragen kann.
Wo es doch im Moment so sehr rumort rund um wütenden Staatswahn und schwindende Bürgerfreiheit:
Daher muß ein kluger Fürst eine Form ausfindig machen, bei der seine Bürger immer und in jeder Lage den Staat nötig haben; und sie werden ihm dann immer treu und ergeben sein
Niccoló Machiavelli, „Der Fürst“, 1513.
Quelle: Wikisource
Nur um es mit den Worten von Udo Jürgens zu sagen.
Mit 67 soll nämlich noch lange nicht Schluss sein, fordert Wolfgang Schäuble. Er verlangt eine Erhöhung von der Erhöhung der Lebensarbeitszeit.
Der Typ weiß einfach, wie man sich unbeliebt macht.
Quelle: süddeutsche.de
[via]
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat alle Betreiber von Webseiten am heutigen Tag vor der Entscheidung des Bundestags über die Einführung einer sechsmonatigen Erfassung von Telefon- und Internetdaten in Deutschland dazu aufgerufen, ihre Netzangebote zu verhüllen. Im Rahmen einer Web-Demo, für die der bundesweite Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Datenschützern und Internet-Nutzern einen Skript-Code bereithält, soll das Internet mit einer schwarzen Todesanzeige um das Telekommunikationsgeheimnis trauern. „Gläsernes Telefon, Handy, E-Mail und Internet – wollt ihr das wirklich?“, wendet sich damit eine schwarz gefärbte Homepage in roter Schrift an die Abgeordneten der großen Koalition.
Ich beteilige mich an der Aktion. Wer das Setzen von Cookies zulässt, bekommt die Anzeige nur einmal angezeigt.
Weitere Infos gibt es beim Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.
Es ist interessant, wie die Deutschen ihren Freiheitsbegriff
definieren. Da geht es nicht um Meinungsfreiheit oder um Schutz vor
Totalüberwachung, etc. sondern um die Freiheit zu heizen wie doof.
Erst wenn das letzte Auto einen RFID-Chip hat, der letzte Computer
einen Permanenttrojaner bekommt, der letzte Raum ein Zwangsmikro
installiert hat und der Staat auch das letzte Gespräch mithört, dann
werdet ihr merken, dass die Freiheit zu Rasen einen Scheiß wert ist.
So. Musste einfach mal raus.
Realität im Jahre 2007 in Deutschland.
Grade vor dem Hintergrund von Bundestrojaner, BKA-Gesetz und Vorratsdatenspeicherung sehr witzig:
Das war’s dann offensichtlich wohl. Kein Grundgesetz mehr. 🙁
[via]
… dann reden Spiegel Online und Spiegel TV auch mal Morde klein.
War ja in Wirklichkeit nicht so schlimm. Und wer seinen Partner geplant, hinterlistig und blutrünstig ermordet anstatt zur Polizei zu gehen, dem der kann man ja nicht wirklich böse sein, denn er sie hatte ja einen Grund dafür.
Das eigentlich interessante an dieser Meldung ist, dass es sie gibt. Sie zeigt eine Menge über die Bewertung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft. Dass Frauen schwach sind (zu schwach offenbar, um zur Polizei zu gehen), steht ja wortwörtlich im Artikel.
Ich bin mir sicher: wenn ein Mann seine Frau unter den gleichen Umständen ermordet, dann reagiert der Spiegel weniger verständnisvoll. Natürlich, denn Mord ist und bleibt Mord, das schlimmste Verbrechen, das die Menschheit kennt. Die Masche ein Opfer zu sein, zieht im Gerichtssaal hoffentlich nicht.
Am 10. Oktober ist er unbemerkt an uns vorübergegangen – der erste europäische Tag gegen die Todesstrafe. Tatsächlich ist Europa (weitaus mehr als die EU) von der Todesstrafe frei. Nirgendwo wird sie mehr praktiziert, wenn auch in einigen Ländern wie Weißrussland noch formal vorhanden.
Etwas, auf das wir Europäer wie ich finde mit Recht stolz sein können. Eine zivilisatorische Errungenschaft, die seinesgleichen sucht. Ausreißer beim Begehen des Tages sind jedoch – man möchte sagen „wieder einmal“ – die Polen.
Zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln der Polen sind für die Todesstrafe. Carsten Lißmann von der ZEIT hat sich auf die Spurensuche gemach, und viele mögliche Gründe für die Geilheit auf die Todesstrafe ausgemacht.
Aber ganz so weit aus dem Fenster lehnen können wir bei uns in Deutschland auch nicht. Das Problem: es existieren kaum Zahlen über die Zustimmung der Todesstrafe. Dazu kommt: auch bei höher gebildeten Menschen ist eine gewisse Zustimmung zur Todesstrafe da. Die Überraschung dabei: Frauen scheinen eine größere Affinität zur Todesstrafe zu haben als Männer.
Gefunden habe ich das bei einer Meldung über den dänischen Geheimdienst, die inzwischen Privatpersonen für die Auswertung der angefallenen Verbindungsdaten heranzieht.
Ganz übel finde ich folgenden Abschnitt
Aber die Anwerbung reicht über die Telekommunikationsbranche hinaus. So werden unter anderem die Hotels und Gaststätten in Dänemark verpflichtet, eigene elektronische Listen anzulegen über die Anrufe, E-Mails und Internet-Besuche ihrer Gäste. Überall sollen informelle PET-Mitarbeiter eingeschworen werden. Sogar Campingplatz-Betreiber werden nicht ausgespart.
Dabei läuft es mir eiskalt den Rücken herunter: in Deutschland nannte man sowas dereinst Blockwarte.
Alles in Allem ein sehr lesenswerter Beitrag der Berliner Zeitung: „Lauschiges Dänemark“.
Nicht neu, aber noch immer richtig und gut:
Alle Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt, was sie denken, fordern und propagieren?(…)
Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, – das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaften, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolution arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., „Menschen(…) „um die wir kämpfen müssen“. Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein.
Wiglaf Droste in Höchstform, dies von 1995 aus dem Programm „Die schweren Jahre ab Dreiunddreißig“.
So viel zum Thema „Nazis sind wie andere Menschen meist durchaus umgänglich.“ – so muss mir keiner kommen.
[via]
Ein interessanter Beitrag von Panaroma zum Thema Vorratsdatenspeicherung.
[via netzpolitik.org]
Ich habe mich soeben der Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung angeschlossen. Organisiert wird sie vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.
Es entstehen den Teilnehmern keine weiteren Kosten, näheres siehe im Bereich „Fragen und Antworten“ auf der gleichen Seite.
[via Dataloo]
In Münster gehen die „Kunst-Piraten“ um.
Was ist passiert?
„Wir sind überfallen worden!“ Die Stimme von Claudia Miklis zittert noch ein bisschen aufgeregt. Doch die Pressesprecherin der „Skulptur-Projekte“ fasst sich am Telefon schnell wieder und teilt mit, dass eine Gruppe Unbekannter am Mittwochnachmittag den Kanonengraben gestürmt, dort zahlreiche Objekte hinterlassen und danach den Platz fluchtartig wieder verlassen habe.
Die Aktion macht die „Skultur-Projekte“ mindestens nochmal so wertvoll. Genial und innovativ. So stelle ich mir Kunst vor. 🙂
[via rebelart]
Gelesen im heise-Forum:
Die Wahrscheinlichkeit in D von einem Blitz getroffen zu werden ist weitaus höher, als durch Terroristen umzukommen. Zuweilen ist sogar das Risiko von einem Polizisten oder Jäger erschossen zu werden höher.
Wie wahr! Wie wahr!
Vor Allem das mit dem Polizisten muss ich mir merken.
Man darf eben nie vergessen, welche Gefahr die Gewaltmonopolisten für den unschuldigen, friedlichen Bürger darstellen können.
Ich durchkreuze grade das heise-Forum, dort ist die Stimmung ernüchtern. Wegen der Demo „Freiheit statt Angst“? Mitnichten, sondern wegen des kaum vorhandenen Echos in den Medien.
Da demonstrieren über 15.000 Menschen in der Hauptstadt für den Datenschutz, so viele wie seit 20 Jahren nicht, und die Tagesschau berichtet über Schäuble und Merkel, die pro Bundestrojaner lamentieren. Super. Jetzt ist mir klar, was man unter dem Begriff „Systempresse“ versteht.
Ich harre auf jeden Fall der Dinge, die da noch kommen, und zwar von den Demonstranten selbst. Flickr-Bilder, Youtube-Videos, man erfährt schon, was da genau gelaufen ist.
Wie kürzlich bekannt wurde, ist die Online-Durchsuchung nur die Spitze des Eisbergs innerhalb der Planungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zur Ausweitung der Überwachung der Bevölkerung. Dem Chaos Computer Club liegt ein anonym zugespielter Entwurf des neuen BKA-Gesetzes vor. Darin ist u. a. vorgesehen, dass der Einsatz des Bundestrojaners auch ohne die Genehmigung eines Richters erfolgen soll, der normalerweise bei einem Grundrechtseingriff dieser Art obligatorisch ist. Durch die weitgehenden Befugnisse für die Ermittler entsteht der Eindruck, der Bundesinnenminister ignoriere die Vorgaben des Grundgesetzes vollständig.
Auch die Pflicht der Behörde, nach dem Ende von Überwachungsmaßnahmen die betroffenen Bürger zu benachrichtigen, wird durch den Gesetzentwurf weiter eingeschränkt. Wie es heute schon bei Telefon- und Internetüberwachung gängige Praxis ist, wird der Ausspionierte also in Zukunft von der Online-Durchsuchung nur in seltenen Ausnahmefällen Kenntnis erlangen. Dies widerspricht den rechtsstaatlichen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts.
* Der Entwurf des BKA-Gesetzes in der Version vom 11.07.2007 (6,5 MB, PDF)
[via www.ccc.de]
… Helmut Schmidt stellt sich den Fragen der ZEIT.
Loki Schmidt: Nach dem Überfall auf die Botschaft von Stockholm sind Helmut und ich im Dunkeln durch den Park gegangen. Nachdem wir uns über diese Sache unterhalten hatten, fassten wir den Entschluss: Wir gehen morgen zum Kanzleramtschef und lassen schriftlich niederlegen, dass der eine nichts Besonderes tun dürfe, um den anderen zu retten.
Schmidt: Wenn du schon darüber redest, dann musst du es auch exakt sagen. Dieser Vermerk muss heute noch in den Akten des Kanzleramts sein. Darin ist festgehalten: Falls Frau Schmidt oder Herr Schmidt gekidnappt werden sollte, soll der Staat nicht austauschen.
Hochgradig lesenswert!