Muß ich mir eigentlich Gedanken machen, wenn ich ein Ureinwohner Deutschlands bin?
Die Sache ist die:
Ich wurde neulich gefragt, welcher „Ethnie“ ich denn angehöre, ich habe geantwortet. Soweit ich weiß, und soweit ich meinen Eltern vertrauen kann, bin ich Deutscher.
Übrigens lustig:
Zur deutschen Ethnie gehören sowohl Niederländer(!), Österreicher(Adolf), deutschsprachige Schweizer, Südtiroler, und Luxemburger.
Ja, ich bin ein Urdeutscher, wenn man so will. Meine Eltern konnten unseren Stammbaum über mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen. Goil. Aber was war auf einmal los, als ich mich als Urdeutscher geoutet habe?
Auf einmal war ich der böse, rechtsradikale Depp.
Passiert sowas auch, wenn ein US-Amerikaner als Ureinwohner outet? Hab ich wenigstens noch nie gehört.
Aber auf einmal musste ich mir sagen lassen ich sei Deutscher, und solle mich daher schämen.
Was ich natürlich sofort getan habe. Erstens weil ich ein Deutscher bin, und Befehlen immer gehorche ohne nachzufragen, und zweitens weil es ja stimmt: ich habe zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen, die Hakennasen vergast, und die Berliner Mauer gebaut.
Ich bin und bleibe Urdeutscher.
Und übrigens: mir hat in der Schule der Lehrer beigebracht, dass für ihn persönlich Brandenburg ja immer noch Mitteldeutschland ist. Und als er das erzählte, hat Niemand aufgeschrieen.
I am Germany. And I know the pleasures of blinder Gehorsam again.
So 'ne Stammbaumzurückverfolgungsache wär eigentlich auch mal nichts dummes. Naja bis zur 5. Generation kann ich mich auf jede Fall als Deutschland-Deutscher nennen. Also Ultrasuperarisch eben.
Und das Königreich Württemberg ist lustig. Gestern ga es eine Übereinkunft über ein "Gesamtdeutschland": Mit den Bayern und Badensern und dem Rest zusammen wollen wir ein Deutsches Reich bilden.
Verdammt. Vielleicht bin ich sogar Kelte. Egal, lang lebe Königin Katharina von Württemberg!
Ok, ich bin nur ein Schwabe.