Wie ich das Land von Kinderschändern (fast) befreie und gleichzeitig Milliarden mache

Gerade heute mal gefunden:

Wir alle kennen ja die alte Leier: Personendelikte werden mit geringen Strafen belegt, Eigentumsdelikte mit aberwitzig hohen Strafen im Vergleich dazu. Besonders beim Urheberrecht. Ein bisschen was wahres ist zwar dran, aber der vorliegende Vergleich ist besonders populistisch.

Wenn ich sowas lese, dann kriege ich zugegebenermaßen diabolische Hörner.
Vielleicht sähe ja alles viel besser aus, wenn hinter jedem mißbrauchten Kind ein hoher wirtschaftlicher Schaden für einen Konzern stände?
Daher spiele ich mal den Advocatus Diaboli und entwickle einen Plan für ein „passendes Geschäftsmodell“.

Ein Gedankenspiel:
WIE ICH DAS LAND VON KINDERSCHÄNDERN BEFREIE UND GLEICHZEITIG MILLIARDEN MACHE

Ich gründe eine Versicherungsunternehmung, die für wenig Geld teure Prämien ausschüttet, wenn das eigene Kind missbraucht wurde.
Sowas will natürlich Jeder haben, denn ich als Versicherer werde alles daran setzen dass Kinder nicht mißbraucht werden, so sagt es mein Katalog. Sicherheit in jedem Wohngebiet, wenn genügend Leute zahlen. Was tue ich also? Ich investiere darin, Menschen diffuse Angst vor Alles und Jedem einzureden.
An jeder Straßenecke könnte „der böse Fremde“ lauern, der das eigene Kind mißbraucht. Zwar werde ich von jeder Statistik widerlegt, denn praktisch alle Kinderschänder kennen ihre Opfer gut, sind also Papa, Mama, Opa, Oma, Onkel, Tante, etc. (circa in der Reihenfolge).

Aber mir kann das egal sein, denn gleichzeitig betreibe ich knallharten Lobbyismus, und das über Jahre hinweg. Mein Ziel: Jemand, der auch nur ein Mal als Kinderschänder erwischt wird, bleibt echt lange hinter Gittern. Scheiße lange.

Dank meines Lobbyismus hab ich also irgendwann krass hohe Strafen für Kindesmißbrauch. Damit jetzt mein üppiges Geschäftsmodell nicht zusammenbricht, und die Menschen wegen der schrumpfenden Gefahr nicht von den Versicherungen abspringen, setze ich bei Kindergärten und Schulen an. Dort wird es dann _verpflichtend_, eine solche Versicherung zu haben, ansonsten wird das Kind nicht zugelassen.

Damit die Eltern nicht auf die Barrikaden gehen weil sie ja die Kosten dafür tragen müssen mache ich das so: einen großen Teil zahlt der Kindergarten, und außerdem gibt es Zuschüsse aus staatlichen Leistungen. Die meisten Eltern zahlen also nur mittelbar. Aber sie zahlen. Und mir kann das ja egal sein, denn ich kriege mein Geld.
Gut, die Hartz IV Kinder fallen halt hinten rüber. Aber wennschon.

Als „Leistung“ stelle ich dann ein paar Überwachungskameras auf und engagiere eine billige 400 Euro Kraft in Security-Uniform, die ab und an mal vorbeischaut. Die Polizei freuts, vernetze ich meine Kameras doch mit deren allgegenwärtigen Augen. Und so kann ich beim Fototermin mit dem Polizeipräsidenten meine Firma mit einem guten Image belegen.

Ich habe dann ein todsicheres Geschäftsmodell. Die Allgemeinheit zahlt bereitwillig für „die Sicherheit der Kinder“, vor Allem weil sie ja nur indirekt (d.h. über Steuern) bezahlen. Dagegen kann keiner was sagen, denn ansonsten ist man ja der „Kinderschänderfreund“. Und wer mein Geschäftsmodell kopieren will? Na, dem lasse ich von ein paar taltentierten Hackern ein paar Kinderpornos auf die privaten Rechner kopieren.
Wen ich nicht ausschalten kann den kaufe ich wenigstens teilweise auf, auch wenn am Ende praktisch alle Firmen der Branche sich gegenseitig besitzen.

Mit dem Betrieb von privatisierten Justizvollzugsanstalten verdiene ich Milliarden und habe gleichzeitig Zuwachsraten von 20% und mehr pro Jahr. Denn wenn die Knastbrüder länger hinter Gittern sitzen, brauchen wir ganz andere Kapazitäten. Die maroden staatlichen Knäste, können das eh nicht mehr stemmen, also setze ich freundlicherweise Milliardenschwere Großanstalten auf die Grüne Wiese.

Der Bundespräsident ist mein Duzfreund, und ich stehe mindestens ein Mal im Monat mit meiner Firma positiv in den Schlagzeilen.

Ich bin reich.
Kinderschänder länger im Knast.
Die Leute sind zufrieden, während sie mir das Geld in die Taschen stopfen.

Eine Win-Win-Win Situation.

P.S.: Nein, ich bin kein Zyniker. In diese Richtung geht es heute schon.

3 Gedanken zu „Wie ich das Land von Kinderschändern (fast) befreie und gleichzeitig Milliarden mache“

  1. ein fehler ist hier was machse wenn dein erster klient direkt sein kind missbraucht wird wie willse das bezahlen? das funktioniert nur wenn diese typen das abschräcken würde aber das glaube ich nicht

  2. Ist doch klar: Wer sein eigenes Kind mißbraucht, an den wird natürlich keine Versicherung ausgeschüttet. Das ist doch bei jeder Form von Police so. 😉

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