Auch bei Wahlen gilt: wer rechnen kann, ist klar im Vorteil.
Allerdings ist Rechnen nicht so jedermanns Sache. Jetzt wo die Wahlen vorbei sind, sollten die Mehrheiten eigentlich klar sein. Welche Wahlkreise haben wo welche Parteien gewählt, das ist bis auf die letzte Stimme nachzählbar. Aber sowas verlange ich gar nicht. I Wo.
Was ich nur absolut nicht haben kann, ist wenn irgendwelchen Sozen oder „Christ“demokraten/“Christ“sozialen sowas hier aus der leeren Birne fällt:
Wir leben in einer Demokratie und eine mehr als 2/3 Mehrheit der Bevölkerung hat die Parteien gewählt, die diesen Auftrag nun umsetzen. Weitere 10% der Bevölkerung entschieden sich für die FDP, welche weitaus größere Einschnitte plant.
Das stimmt einfach nicht, rechnen wir einfach mal nach:
Die Einwohnerzahl (Bevölkerung) der Bundesrepublik Deutschland beträgt 82.501.000, was noch ziemlich tief gestapelt ist, handelt es sich doch um einen Wert vom 31.12.04.
Wahlberechtigt sind 61.870.711 Menschen, das sind überraschend genau 75 Prozent. 77,7 Prozent dieser Wahlberechtigten haben an der Wahl teilgenommen. Das sind 58,27 Prozent der deutschen Bevölkerung, oder 48.073.542 Bürger. Alle anderen konnten nicht, durften nicht, oder wollten nicht wählen gehen. Soweit, so gut.
Lustig und entlarvend wird das jetzt, wenn man diese Zahlen auf das Wahlergebnis und die Große Koalition anwendet:
Danach haben 19,9 Prozent der Bevölkerung die SPD, 16,2 Prozent die CDU und 4,3 Prozent die CSU. Der Vollständigkeit halber: die Grünen kommen nach der Rechnung auf 4,7 Prozent, FDP auf 5,7, Linkspartei.PDS auf 5,1 Prozent.
Um den Vergleich von oben nochmal heranranzuziehen:
Wir leben in einer Demokratie und eine mehr als 40-prozentige „Mehrheit“ der Bevölkerung hat die Parteien gewählt, die diesen Auftrag nun umsetzen.
Was zeigt und dieses Rechenbeispiel? Eine Mehrheit von weniger als 30 Prozent der deutschen Bevölkerung muß man in diesem Lande mindestens hinter sich haben, um beinahe alles machen zu können, was man will.
Ja, liebe pseudo-Sozen, liebe CDU/CSU Bonzen, Mathematik ist gnadenlos. Es kommt eben nur auf den Blickwinkel an.