Kinderpornos bis Urheberrecht: 12 Minuten.

Nur 12 Minuten nach dem Beginn der Kinderpornoblockdebatte fällt das Wort Urheberrecht.

http://netzpolitik.org/2009/bundestag-von-kinderpornografie-zum-urheberrecht-in-12-minuten/

Wer ernsthaft jemals gelaubt hat es ginge um Kinderpornos, der stehe jetzt auf, gehe in die Mitte des Raumes, lasse sich auslachen und gehe anschließend schämend in die Ecke.

Edit:
Bei Anna List ist ein sehr interessanter Interviewmitschnitt aus dem Deutschlandradio Kultur zu hören.

Wo stehen sie, die (blockierten) Kinderpornoserver?

Filter gegen Kinderpornoseiten, so möchte man uns weiß machen, braucht es, weil diese Server physikalisch in Ländern stehen, „an die man nicht herankommt“. Scusi hat sich die Mühe gemacht das zu analysieren, und die Filterlisten unserer Nachbarländer auseinandergenommen. Und siehe da – Überraschung – das stimmt gar nicht!

Die meisten Kinderpornoserver (global gesehen) stehen in:
USA: 3947, Australien: 423, Niederlande: 333, Deutschland: 321, Korea: 95, Kanada: 88

So. Und jetzt soll mir Frau von der Leyen nochmal sagen, dass wir unbedingt einen Internetfilter für alle brauchen, weil es unschaffbar ist, Server in Korea zu kicken. Oder im Nachbarland Niederlande. Dass die ja alle nicht kooperieren würden. Oder dass da Kinderpornographie nicht verboten wäre.

Ach und noch etwas: in Regionen in denen man vielleicht als naiver Mensch erwarten könnte, dass die Kooperation etwas schwerer wird sieht die Lage so aus:
Südamerika: 0, Afrika: 0, Naher Osten: 3. (Alle Israel)

Klar, ich würde meine Server auch in Ländern mit gescheiter Anbindung hosten, nicht irgendwo am Ende der Welt.

An ihren Taten sollt ihr sie erkennen

Es gibt ja Menschen, die der Meinung sind sogenannte „Kinderpornos“ wären ja überhaupt nicht schlimm. Natürlich Unsinn, aber kein gefährlicher Unsinn, zumindest nicht unmittelbar.

Gefährlich, sogar unmittelbar und sehr gefährlich ist es, wenn die BILD-Zeitung Ermittlungen gegen Beschaffung, Besitz und Weiterverbreitung torpediert. Wie das alles genau abgelaufen ist, kann man bei bildblog.de nachlesen.

Bei dem „Presseorgan“, das nach Einschätzung der Polizei „eine unbekannte Anzahl von Verfahren gefährdet“ und womöglich dafür gesorgt hat, dass „Besitzer und Verbreiter kinderpornografischer Dateien aktuell vor den Strafverfolgungsbehörden und deren geplantem Zugriff gewarnt werden“, handelt es sich um… „Bild“.

Na, liebe BILD-Zeitzung, heute mal wieder Anti-Kinderpornoermittlungen torpediert?
An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen.
Darf man übrigens ruhig mal den Leuten unter die Nase reiben, die solchen unvergleichlichen „Journalismus“ mit ihrem Geld finanzieren, den Lesern. Nein, „Kinderporno-Supporter“ würde ich solche Leute nicht nennen. Aber man darf ruhig mal klarstellen, was der Zeitung wichtiger ist: Strafverfolgung gegen Kinderpornographie oder die nächste gute Story. Man muss halt Prioritäten setzen, und das tut BILD.