„Ich kann und will mich einfach nicht länger verstecken“ – Das Coming Out von Jan Böhmermann

Das NEO Magazin, das sowieso eine äußerst sehenswerte Sendung ist, bietet in der jüngsten Sendung etwas, das es bisher so im deutschen Fernsehen noch nicht gegeben hat. Mir geht es ebenso wie dem lieben Jan, meine Eltern wissen schon seit Jahren über mich Bescheid, und es war nicht immer einfach.
Gerade deshalb – und man merkt Jan seine Nervosität an – gebührt ihm all unser Respekt. Ich hoffe, dass sich in naher Zukunft noch viele von uns outen werden.

Etwas, das nur meine engsten Freunde wissen, bisher noch nicht einmal meine Mutter (…).
Anders gesagt es ist Zeit (…) aus dem Schrank zu kommen für mich, es hat glaube ich so noch kein Fernsehmoderator gemacht, keine öffentliche Person die ich so kenne hat das bislang so offen in der eigenen Sendung (*schluckt*) hinbekommen.

Ich denke gerade so kurz vor Weihnachten ist die richtige Zeit (…) ein Geständnis zu machen das mir nicht leicht fällt, das mir aber tatsächlich sehr wichtig ist. Vielleicht werden Sie mich nicht mehr mögen, vielleicht werden Sie geschockt sein und egal was Sie persönlich von dem halten was Sie jetzt gleich über mich erfahren bitte ich Sie tatsächlich ehrlich darum zu akzeptieren und zu respektieren wer ich bin und wie ich bin. Und ich bitte Sie anzuerkennen, dass Menschen wie ich zwar einer Minderheit angehören, aber dass das nicht bedeutet dass wir Menschen zweiter Klasse sind.

Ich bin letztlich ein ganz normaler Mensch wie jeder andere auch, und ich hoffe dass ich mit dem was jetzt kommt vielen Menschen da draußen Mut machen kann (*schluckt*)… ich kann und will mich einfach nicht länger verstecken.

Wie Christen einen Obdachlosen behandeln, der sich als ihr Pfarrer herausstellt

Wie Christen einen Obdachlosen behandeln, der sich als ihr Pfarrer herausstellt.
Egal ob die Story echt ist oder „nur“ eine Parabel, es wird schnell Jedem klar dass das exakt so in beinahe jeder Kirchengemeinde abgelaufen wäre. Weil die meisten Christenmenschen sich eben nur „Christen“ nennen, aber nicht humanistisch (oder wie sagen: christlich) handeln.

Natürlich gilt das für die meisten Menschen, ob Christen oder nicht. Aber wer sich explizit zum christlichen Humanismus bekennt, und sogar zur Kirche geht, von dem sollte man etwas anderes erwarten dürfen.

„Islamisierung… Nein Danke“ – die AfD bezieht Stellung

Wer Sympathisanten der Alternative für Deutschland AfD mit den teils Unmöglichkeiten konfrontiert, die aus dem Umfeld der Partei abgegeben werden, bekommt schnell Relativierungen zu hören. Zum Beispiel dass es sich um keine offizielle Parteimeinung handele, oder dass Äußerungen gefallen sind bevor es die AfD überhaupt gab.

Jetzt räumt die AfD mit allen Zweifeln zum Thema auf. Denn seit Neuestem sind solche Aufkleber zu entdecken:

Sollten sie authentisch sein, bezieht die AfD damit ganz klar Stellung. Die EU wird von der AfD offenbar für eine Diktatur(!!) gehalten. Und „Islamisierung“ wird vollends abgelehnt. Das, was Rechtspopulisten als „Islamisierung“ bezeichnen ist dabei nicht die zwangsweise Konvertierung von Gesellschaften zum Islam, wie es bei der Christianisierung der Fall war. Vielmehr ist es der AfD offensichtlich ein Dorn im Auge, dass Zahl und Anteil der Muslime in Europa vor Allem demographisch bedingt ansteigt. Plumpe Islamfeindlichkeit also. Details zur Begrifflichkeit in der Wikipedia. Auch sonst lässt die AfD nur wenig Zweifel wo sie politisch stehen:

Wahlplakat 1
Wahlplakat 2

Die Debatte, ob die AfD rechtspopulistisch ist (oder gar schlimmeres) muss also nicht geführt werden, sie ist mit solchen Dingen beendet.

Bayern: wegen Hexerei Verurteilte sollen nach 400 Jahren rehabilitiert werden

hexenprozess[1] In Bayern sollen jetzt nach 400 Jahren wegen Hexerei verurteile Menschen rehabilitiert werden. Wer sich jetzt denkt: „Wie bitte?! So etwas kann doch gar nicht sein!“ hat natürlich Recht:

Es gibt eine Initiative „Freispruch nach 400 Jahren“, aber in Bayern sieht man natürlich im Traum nicht ein, warum man die Hexenprozesse annullieren sollte.

Anders als in Hessen und NRW wurde bis heute in Bayern niemand der von Kirche und Staat Gequälten und Hingerichteten rehabilitiert. Weder Kirchen noch Kommunen haben sich bisher dazu bereit gefunden, obwohl das in einer Demokratie auf der Grundlage der Menschenrechte eine Selbstverständlichkeit wäre. Die Urteile der NS-Justiz wurden – nach einigen Mühen – aufgehoben und die Verurteilten rehabilitiert.

Seht ihr? Alles in Ordnung da!