Vandalismusaktionen der CDU im Wahlkampf

Die neueste Waffe der CDU im Wahlkampf, sie heißt: Vandalismus.
Statt mit Argumenten zu kämpfen, hat man sich bei der CDU dazu entschlossen, die Wahlplakate anderer Parteien ganz einfach auszuschalten:

BTW-2009_CDU_Piraten_Plakat_Vandalismus

Vandalismus statt Argumente
Verbrechen statt fairer Wettbewerb
Dafür steht die CDU, wenigstens im niedersächsischen Rinteln nahe Porta Westfalica.

Ich frage mich dabei: was wollen die mit so einer Aktion bezwecken? Ist das eine Kriegserklärung? Oder stellt die CDU damit nur klar, wie sich sich einen zensierten Wahlkampf der Zukunft vorstellt? Denn fest steht: gefallen lassen muss man sich derartiges Gebaren von diesen Verbrechern nicht.

Update:
Unter dem Stichwort „PlakatFoul“ findet man im Wiki der Piratenpartei weitere dokumentierte Fälle. Wie es im Wiki schon richtig heißt, das dürfte sehr interessant sein für die Wahlbeobachter der OSZE.

„Die Forderung nach der Ultima Ratio“ bei sexuellem Mißbrauch

Wenn es um Sexualstraftäter geht, dann sind gewisse Leute mit Geschmacklosigkeiten schnell dabei. So auch Frau Stöcker-Gietl, die eine Kastration von Sexualstraftätern haben will.

Dazu bemerkt der Verein MOGiS:

Nur einmal angenommen, das Mittel würde in der Tat zum Ziel führen (tut es nicht, aber das später), wie stellt sie sich das jetzt genau bei Frauen als Tätern vor?

Denn auch das ist ein totgeschwiegenes Thema, Frauen missbrauchen. Sie missbrauchen seelisch, sexuell – ganz genau wie Männer. Kindesmisshandlung und -missbrauch ist keine ausschließlich männliche Domain.

Würde ihre unsägliche Forderung, die Täter zu entmannen (das Wort alleine fixiert sich auf Männer, nochmal: Auch Frauen missbrauchen und das wird völlig unter den Tisch gekehrt), stattgegeben, das Leid vieler Kinder würde enden. Aber dann endgültig.

Diese Erkenntnisse sind nicht die meinigen. Sie sind gewachsen in einer Vielzahl von Menschenversuchen, als man in den 60er und 70er Jahren Sexualstraftäter aus genau dem Grunde kastriert hat.

Und danach feststellen musste, dass man damit tickende Zeitbomben schuf.

Eine Journalistin, die ihren Beruf ehrt, kennt solche Hintergründe und berücksichtigt sie in ihrem Schreiben. Und vielleicht wäre dann auch die Einsicht gekommen, dass der Zweck zu keiner Zeit, auch bei diesem Ziel, die Mittel nicht heiligt.

Anstatt Opfern besser zu helfen wird nach schärferen Strafen geschrien, oder sogar nach menschenverachtenden, barbarischen Maßnahmen.

„Verdachtsunabhängige Kontrolle“ mit Cybercops

Das „Real Life“ Blog zeigt uns, wie „verdachtsunabhängige Kontrolle“ im Netz mit Cybercops aussehen wird:

“Öffnen Sie doch bitte Mal Ihren Cookie-Speicher…”

“Ist das wirklich nötig?”

“Wir haben Hinweise auf illegale Downloads in Ihrem IP-Bereich. Also stellen Sie sich nicht so an”

“Also gut. Aber nur unter Protest…”

“Na, was haben wir denn da: chefkoch.de, Google, Amazon, Gayromeo?”

“Stimmt etwas nicht?”

“Da sind zwei Cookies von Rapidshare…”

“Na und?”

“Sie wissen schon, was das ist?”

“Ja, ein völlig legaler Service”

“Was haben Sie denn da heruntergeladen?”

“Das geht sie nun wirklich nichts an.”

“Sie wissen schon, dass ich ruck-zuck eine Festplattenvisitation beantragen kann?”

„Gefährlichkeit“ von Jugendkultur

Es scheint noch Vernunft bei SPON zu geben, im Artikel „Wie ein Fantasy-Spaß zum „Killerspiel“ gemacht wurde“ werden Parallelen gezogen zu „Counter Strike“ sowie anderen FPS-Actionspielen und der Dungeons und Dragons Welle in den 70er und 80er Jahren.

Und natürlich wurde damals der selbe Scheiß über D&D erzählt wie heute über Shooter:

Vielen Beobachtern erschien der Argwohn gegen D&D plausibel. Waren diese Rollenspiele nicht äußerst gewalttätig? Erzogen sie die Kinder nicht dazu, in ihrer Phantasie zu foltern und zu plündern? Und war es nicht unweigerlich so, dass diese imaginären Gewalttaten in das normale Leben herüberschwappen mussten?
(…)
Da war zunächst Pat Pulling. „Ich bin bei Veranstaltungen von Kindern schon physisch attackiert worden. Sie wechseln plötzlich in ihren (Rollenspiel-)Charakter“, behauptete die Gründerin der Initiative Bothered About D&D (BADD). Pulling war überzeugt davon, dass der Selbstmord ihres, wie sie sagte, „absolut normalen“ Sohns Irving durch einen „Fluch des Wahnsinns“ ausgelöst worden war, den ein D&D-Spielleiter zuvor ausgesprochen haben soll.

Das muss ich mir merken. Bisher hatte ich immer den Vergleich zu „vertonten Bewegtbildern“ gezogen:
Stell dir vor, du bist ein Cineast. Hast eine tolle Sammlung der besten Filme, darunter auch Krimis, Actionfilme und klassische Horrorfilme, die man als Filmliebhaber einfach haben muss. Und jetzt kommt ein Politiker an, der in seinem ganzen Leben noch keine „vertonten Bewegtbilder“ zu Gesicht bekommen hat und erzählt, diese Filme seien alle schädlich, und würden aus normalen Menschen amoklaufende Monster machen.

Bei dem Vergleich sollte eigentlich jedem die gesamte Absurdität um die Diskussion der Computerspiele klar werden.

SPIEGEL vs. SPON – „doppeltes Spiel“

In einer sehr treffenden Kurzanalyse zeigt ennomane das doppelte Spiel von „DER SPIEGEL“ und „SPIEGEL ONLINE“ auf. Es geht – wie so oft – um „das Netz“. Jeder Gruppe, den „Offlinern“ und den „Onlinern“ wird ihr entsprechender Artikel zurechtgezimmert und präsentiert.

Der erste Artikel erschien ausschließlich im gedruckten Heft, aber nicht online. Der zweite Artikel erschien ausschließlich online, aber nicht im Heft. Auf dass die “Offliner” ein weiteres mal ihre Vorurteile in krassester Weise bestätigt sehen dürfen.

Da verstärkt sich ein Trend, der schon öfters zu beobachten war, z.B. als die “Zeit” ein Streitgespräch zwischen Franziska Heine und Ursula von der Leyen online und offline in unterschiedlichen Fassungen veröffentlichte. Was die großen Verlage hier treiben, ist ein ekelhaftes Spiel. Anstatt für gegenseitiges Verständnis zu sorgen, anstatt zu informieren und damit die Grundlage für eine sachliche Debatte zu liefern, werden tiefe Gräben gerissen zwischen “Onlinern” und Netzabstinenzlern. Hauptsache krass! Hauptsache Auflage!

Eine recht wichtige Sache sollte man dabei nicht unterschlagen: diejenigen, die beide Artikel mitbekommen sind jene angesprochenen „Onliner“, denn der Printartikel geisterte schon im Netz umher, als die Abonnenten ihr Exemplar noch nicht einmal im Briefkasten hatten. Die Konsequenzen aus diesem Wissensvorsprung werden sich erst noch zeigen. Ich halte es auf jeden Fall schon mal für einen Vorteil, wissen die Netzbürger auf diese Weise doch, welche Lügen es sind, die den Printanhängigen ins Gehirn gepflanzt werden. Somit werden sie ungefährlicher, da einfacher zu widerlegen.

„Das Internet IST ein rechtsfreier Chaosraum“

Quelle dieses Textes siehe unten.

Zumindest wird er immer rasanter dazu:

– Kriminelle Anwaltskanzleien und ihre Auftraggeber aus der Wirtschaft betreiben massenhaft, gewerbsmäßig und weitgehend unbehelligt ihre Abmahngeschäfte und ruinieren skrupellos Privatleute und Kleinunternehmer.

– Nationale und internationale Konzerne mißbrauchen und degenerieren das Marken- und Patentrecht, um Kritiker, Wettbewerber und Privatleute mundtot zu machen.

– Gierige Lobbys strengen zu Lasten der Allgemeinheit Millionen-Prozesse gegen private Filesharer und Website-Betreiber an, untergraben die Rechtssysteme und fordern ungeniert staatlich garantierte Einnahmequellen und Pauschalabgaben.

– Kriminelle und unfähige Händler und Ebay-„Powerseller“ betrügen masssenhaft arglose Kunden sowie Finanz- und Sozialämter.

– Einschlägig bekannte Spammer betreiben seit etlichen Jahren ihr schmieriges Geschäft, shicen auf jegliches Markenrecht und zerstören nebenher erfolgreich das Kommunikationsmedium E-Mail.

– Kriminelle Botnetz-Betreiber und Phisher unterwandern ungehindert im großen Stil Millionen von privaten und geschäftlichen Rechnern, betreiben Spionage, Erpressung und verbreiten massenhaft
Schadsoftware.

– Forenanbieter und Blogger werden kriminalisiert, für Äußerungen Dritter haftbar gemacht und von „etablierten“ Medien, die den Anschluß an die technologische Entwicklung verpaßt haben,
niedergemacht und verklagt.

– Staatliche Behörden und private Datenkraken überwachen, kontrollieren und spionieren die Netznutzer ungehemmt aus und hebeln jegliches grundgesetzlich garantierte Recht auf informationelle
Selbstbestimmung aus.

– Verklemmte Sexualphobiker und religiöse Fanatiker setzen alles daran, die sexuelle Freizügigkeit in unserer Gesellschaft zurückzurollen und die restriktive Zucht und „Moral“ vergangener Jahrhunderte wieder zu etablieren.

– Engstirnige Bürokraten drangsalieren junge, moderne Menschen mit unsäglichen, unzähligen Formalien und Vorschriften, die jeden, der sich mit moderner Technologie beschäftigt, unkalkulierbaren rechtlichen und finanziellen Risiken unterwirft.

Übrigens: 23,5% des Bundestages bestehen aus Juristen und Rechtsanwaltsgehilfen, über 20% aus Lehrern, Pädogogen, Sozialwissenschaftlern und Seelsorgern, über 10% aus Volks- und Betriebswirten. Bei einer solchen Zusammensetzung des Parlaments muß man sich nicht über die herrschenden Zustände wundern. Eine
repräsentative Volksvertretung ist dieser korrumpierte Selbstbedienungsladen aus realitätsentfernten und wohlversorgten Berufspolitikern jedenfalls längst nicht mehr.

http://www.bundestag.de/mdb/statistik/berufe.html

Tim.

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