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Der Gefolterte, der Kindermörder Gäfgen ist mal wieder in den Schlagzeilen. Diesmal als Opfer, weil man ihn damals im Verhör gefoltert hatte, und das auch zugeben wollte, was ja bei unserer Polizei sonst selten ist. Wenn man sich umhört, dann hört man einhellig in Stammtischparolen: „Ja“, so hört man, „eigentlich“ sei man ja gegen Folter, klar.
Aber wo doch der Gäfgen doch so böse sei, da könne man ruhig mal ne Ausnahme machen, wie bei anderen bösen Menschen auch. Und überhaupt: so ein bisschen rädern, verstümmeln, Schwanz abschneiden kann doch auch ne gute Tat sein. Denkt doch bloß an die armen, armen Kinder!
Da nerven diese moralinsauren Gutmenschen nur, die da auf „Folterverbot“ und „Menschenrechte“ pochen. Wie kann man nur so abartig sein, wo es doch um die Kinder geht. Die armen, armen Kinder.
Ich krame dann immer diesen einen Artikel der ZEIT heraus. Klar, ich bin dann immer das Arsch, weil ich ja nicht an die armen, armen Kinder denke, sondern nur an meine egoistische Moral. Was ich denn sagen würde, wenn es sich um meinen Sohn, meine Tochter handeln würde.
Totschlagargumente sind was feines.