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Tag: 30. September 2005

  • „Christliche“ Extremisten bei dol2day.com

    Nach einer massiven Löschung von gefakten Accounts hat die „Christliche Internet Partei“ (CIP) laut ihrem Vorstand den Neuanfang begonnen. Die Antwort auf die Frage, wie dieser Neuanfang aussieht, fällt allerdings verheerend aus.

    War die CIP in Anfangstagen von dol2day noch so etwas wie ein dol2day Pendant der CDU, ist sie heute der NPD nahe gerückt. So gibt es z.B. ein Mitglied im (angeblich auf dem Boden des Grundgesetzes befindlichen) Vorstands, der die NSDAP und die NPD als Lieblingsparteien angibt, und folgende Sprüche klopft:

    Von: Hovawart 02.02.2005 14:00 Uhr
    Das sind Leute die immer rumjuden ohne Blutsmässig Jude zu sein.

    Von: Hovawart 03.02.2005 19:49 Uhr
    Ich denke das die Bütteln des systems in näherer Zukunft verstärgt zuschlagen werden um die Volkes Meinung zu unterdrücken.

    Wie ist dein Verhältnis zum politischen System der BRD?
    Von: Hovawart 19.02.2005 10:51 Uhr
    Das schwankt immer zwischen unsympathisch und blankem Hass und das geht so seit meiner frühesten Kindheit.

    Von: Hovawart 20.02.2005 17:01 Uhr
    Man kann Juden nicht individuell sehen. Sonst sieht man einen x-beliebigen Menschen aber eben nicht einen Juden.
    Nicht anderst verhält es sich bei allen anderen Gruppen, Christen, Deutsche…
    Entweder ich schau mir die Gruppe an oder nicht. Wenn ich also über Juden reden kann ich garnicht irgendetwas individuelles sehen weil ich sonst etwas ganz anderes betrachte.

    Es geht mir nicht darum, ein Einzelnes Mitglied des Forums schlecht zu machen, nein. Es muß allerdings die Frage erlaubt sein, warum solche Hetze bei dol2day.com dem Betreiber tolerabel erscheinen. Nicht, dass solche Meinungen nicht auf Widerstand stoßen würden. Klar gibt es den nötigen Gegenwind, allerdings scheint es seitens der NPD Empfehlungen an ihre Mitglieder zu üben, zu dol2day zu gehen, und sich dort in Agitation und Provokation zu üben.

    Update:
    Mittlerweile hat sich der 1. Vizevorsitzende der CIP zu den kritischen Äußerungen um die CIP geäußert. Es gebe bei der CIP keine Nazis, so seine Meinung. Offenbar sind für ihn jene Personen, die die NSDAP und NPD als Lieblingsparteien angeben, nicht zwingend als Nazis einzustufen.

  • Es geht weiter, so oder so: Filesharing 3.0 beta

    Das Anbieten von eDonkey-Links verstößt gegen das Urheberrecht, und der Entwickler von eDonkey und Overnet wirft das Handtuch, auf Drängen der Urhebermafia, natürlich.

    Das logische nächste Element in der Kette ist seit Langem klar, es hat nur noch keinen griffigen Namen gefunden:

    Außerdem spiele die derzeitige Auslegung des Grokster-Urteils Entwicklern nach Untergrund-Tauschbörsen in die Hände, sodass man sich künftig mit anonymisierenden, verschlüsselten P2P-Tauschbörsen herumschlagen müsse.

    Die ideale Tauschbörse sieht so aus:

    * Niemand weiß, woher Daten kommen
    * Niemand weiß, wohin Daten geschickt werden
    * Niemand weiß, welche Daten verschickt werden
    * Niemand weiß, an welcher Stelle Daten (eventuell) zwischengespeichert werden

    Recht eindrucksvoll, wenn auch zu lahm und zu unhandlich war dies bereit bei der P2P Software The Freenet Project zu sehen. Dort war nämlich praktisch nicht zu erfahren, woher die angeforderten Daten letztendlich kamen. Um das P2P Netz zu unterstützen gab der User Teile seiner Festplatte als Zwischenspeicher frei, konnte aber aufgrund der Verschlüsselung nicht wissen, was er dort zwischenspeicherte.

    Dieses Konzept wird sich auf die eine oder andere Weise durchsetzen, jeweils mit gesteigerter Anonymität, und natürlich Verschlüsselung.