rechter Shitstorm gegen Linke-Politikerin: „gehören in die Gaskammer“

Und wieder einmal hat es eine arme arme Linken-Politikerin erwischt. Aktuell wird die arme Frau Opfer eines „Shitstorms“ aus der rechten Ecke.

Dabei hatte sie nur Gutes im Sinn, überhaupt keine Frage. Aber gesagt ist gesagt, und jetzt gibt es auf einmal Rechte und AfD-Freunde, die sich auf sie eingeschossen haben.

Sie hatte doch lediglich im Jahr 2018 folgendes gesagt:

Es ist doch wohl völlig klar wer hier das wahre Opfer ist, oder?

Aktuell gibt sie zu Protokoll, sie fühle sich „falsch verstanden“. Ja, ach. Wie soll man das denn sonst bitte verstehen?

Vor allem die AfD macht derzeit in sozialen Netzwerken auf zwei Jahre alte Aussagen Deubels aufmerksam. »Da sollte es Backpfeifen geben« und »Die Deubel-Linke hat noch nicht genug auf die Fresse bekommen«, antworten AfD-Sympathisanten in Kommentaren.

Ganz klar. Böser Hass. Vor allem von der AfD und von AfD-Sympathisanten.

Auslöser für die Reaktionen sind Aussagen Deubels am Ersten Weihnachtsfeiertag 2018. Die 47 Jahre alte Lindenerin sitzt damals vor ihrem Computer und klickt sich in sozialen Netzwerken durch Seiten von AfD-Politikern. Als sie auf Twitter Äußerungen des Sprechers der AfD Heidelberg liest, der die Weihnachtsbotschaften der beiden großen Kirchen kritisiert, antwortet Deubel mit einem folgenschweren Satz: »Alle AfDler gehören in die Gaskammer.«

Am selben Tag schreibt sie auf Twitter auch der früheren Bundestagspolitikerin Erika Steinbach, die Vorsitzende der von der AfD gegründeten Desiderius-Erasmus-Stiftung. Deubel antwortet auf einen öffentlichen Weihnachtsgruß Steinbachs: »Ich freue mich schon, wenn ich auf ihrem Grab tanzen kann.«

Man sieht schon. Ein Quell der Freude, diese Person. Aber bloß gut, dass sie alles versucht sich aktuell als Opfer darzustellen.

Ein Nachmittag im Februar 2021. Deubel, die als selbständige Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache tätig ist, sitzt zu Hause. Das Telefon ist ausgeschaltet, sie hat sich zurückgezogen. »Es fängt an, mich wieder zu belasten«, sagt sie. Kurz nach ihren Tweets Ende 2018 habe sie drei Monate lang unter nächtlichem Telefonterror gelitten. Nun kehre die Angst zurück. »Wenn ich draußen bin, passe ich auf und schaue mich um.« Die Reaktionen auf ihre Äußerungen erschrecken sie. »Ich bin ein klitzekleines Lichtchen«, sagt Deubel. »Und die machen so einen Aufstand.«

Da haben wir es. Ein „klitzekleines Lichtchen“ im Artikel ist auch von „naiv“ die Rede, die auf einmal von bitterbösen Rechtsradikalen verfolgt wird, bloß weil sie sie in Gaskammern schicken will.

Das Gießener Amtsgericht sowie Deubel und die Staatsanwaltschaft einigten sich allerdings im November vergangenen Jahres auf eine Einstellung des Verfahrens ohne Auflagen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt, man habe zugestimmt, weil die Lindenerin nicht vorbestraft ist und die Tat zum Zeitpunkt der Einstellung länger zurücklag. Außerdem, erklärt der Sprecher, hätte der Satz Deubels so verstanden werden können, »dass ein Besuch einer KZ-Gedenkstätte aus pädagogischen Gründen nahegelegt wird.«

Wow. Na schön, dass wir das geklärt haben.

Irgendwie habe ich Zweifel, dass man eine entsprechende Aussage eines AfD-Politikers entsprechend *räusper* „wohlwollend“ aufgefasst hätte.
Aber so läuft das in diesem Land.