wumm tätä wumm tätä

Draussen ziehen die Festwagen vorbei, direkt vor der Haustür.
Ich begebe mich in die Innere Emigration, indem ich die Musik auf volle Pulle stelle. Aber es hilft nicht. Noch immer landen Geräusche in meinem Zimmer.
Selbst Rammstein gelingt es nicht zu verhindern, dass ein gelegentliches *WUMMWUMM* meine Ohren erreicht.

Ich seufze. Der programmierte Frohsinn terrorisiert auch mich.

Irgendwie kommt mir Volker Pispers mit seinem Kommentar über „Chaostage“ in den Sinn:

Chaostage in Hannover, was wird da für ein Popanz aufgebaut in den Köpfen der Menschen? Was war los bei den Chaostagen? Ein paar Tausend junge Menschen, von mir aus Spinner. Die sind mit bunt gefärbten Haaren, zerrissenen Klamotten, Ring in der Nase, im Ohr oder wo sie es gerne haben… Bierdose in der Hand, besoffen gröhlend durch die Stadt gezogen.

Das nennen wir im Rheinland Karneval.
[Gelächter]
„Ja“, sagt der Karnevalist, „Moment, Moment, aber der Karneval ist organisiert.“
„Ja“, sagt der Punker, „aber organisiertes Verbrechen ist doch noch schlimmer.“
„Ja“, sagt der Karnevalist, „Moment, Moment, aber die Straßenschlachten mit der Polizei!“
„Jaaa“, sagt der Punker, „was glaubt ihr, was in Köln am Rosenmontag los wäre, wenn die Polizei den Einsatzbefehl hätte, alle Leute aus der Stadt zu bringen, die besoffen-kostümiert durch die Gegend laufen.“

Cool. Dann würde Karneval endlich mal wieder Spaß machen. 🙂